Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
Vom Netzwerk:
genießen durfte«, sagte er halb im Scherz und halb im Ernst. »Du bist etwas ganz Besonderes.«
    »Das bist du auch«, erwiderte Carana. »Und ich fand es ganz wundervoll mit dir. Danke.«
    »Ich muss dir danken. Wahrscheinlich wird dir das zu Kopf steigen, aber in all den 142 Jahren meines Lebens habe ich noch nie etwas so Schönes erlebt.« Er sah ihr in die Augen. »Könntest du dir vorstellen, dass wir das bei Gelegenheit wiederholen?«
    Sie lächelte. »Jederzeit gerne.« Sie küsste ihn sanft. »Magst du noch eine Weile bei mir bleiben?«
    »Solange du willst.«
    Carana legte den Kopf auf seine Brust, ließ sich von der Wärme seines Körpers umfangen, fühlte sich herrlich geborgen und blendete alle Sorgen aus.
     
    *
     
    Arrod’Sha spürte seine Kraft wachsen. Er war fast wieder vollständig. Acht seiner Teile ruhten zusammen bei den Erben des Blutes. Nur ein Teil fehlte noch. War der gefunden, würde er nach langen Jahrtausenden endlich wieder ganz sein.
    Er fühlte lebendiges Rhu’u-Blut in unmittelbarer Nähe, pulsierend und vibrierend vor Energie. Zwei Signaturen, stark und greifbar. Er band sie in sich ein und verband beide miteinander zu einer Einheit, die über das Blut hinausging, das sie ohnehin miteinander und mit ihm teilten. Er tastete nach den anderen Rhu’u und verwob erneut seine noch geschwächte Kraft mit dem Blut der Erben. Der Tag seiner Heilung war nah. Und danach würde nie wieder Uneinigkeit die Rhu’u spalten können.
    Niemals wieder.
     

8
     
    Camiyu hatte sie alle im Wohnzimmer zusammengerufen. Vier Bücher der Chronik der Gemeinschaft lagen neben seinem Sessel auf dem Beistelltisch, das fünfte hielt er auf dem Schoß.
    »Ich habe die entscheidende Textstelle gefunden, in der der damalige Leiter der Gemeinschaft beschreibt, wo der Kristall versteckt ist«, eröffnete er ihnen. »Ich werde nur nicht schlau daraus. Er war ein begnadeter Poet und hat alles sehr lyrisch, blumig und in Rätseln ausgedrückt.«
    »Die sicher ganz einfach sind, wenn man weiß, was er damit gemeint hat«, vermutete Carana.
    »Wahrscheinlich«, stimmte er ihr zu. »Vielleicht bringt einer von euch einen Sinn hinein.« Er nahm die Chronik und las vor.
     
»Verborgen an einem Ort aus Licht,
wo der Herr in seiner Güte spricht,
wo die Blumen Mariens blühen,
der Sonne Strahlen in der Tiefe glühen,
wenn die Glocke am Mittag singt,
dort wo das Leben entspringt.«  

    Er klappte das Buch wieder zu, legte es zur Seite und legte die Arme auf die Armlehnen. »Falls jemand weiß, was das bedeuten soll – nur heraus damit!«
    Cayelu lachte. »Poetisch in der Tat. Aber wir werden die Lösung schon finden. Wir sind so kurz vorm Ziel!«
    Carana blickte besorgt in die Runde. »Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe das Gefühl, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt. Als wenn sich eine Schlinge um uns zusammenzieht, die uns ersticken wird, wenn wir nicht schnellstmöglich den letzten Teil des Kristalls finden und den Arrod’Sha wieder zusammenfügen können.«
    »Du hast vollkommen recht.« Cal lächelte ihr beruhigend zu. »Wenn wir ihn bis Ende der Woche nicht gefunden haben, werden wir hier verschwinden. Dadurch, dass die Gemeinschaft des Lichts dich, Carana, aufgespürt hat, kennen sie unseren menschlichen Clannamen. Auch wenn MacLeod ein in Schottland sehr verbreiteter Name ist, ist die Gefahr zu groß, dass sie uns hier lokalisieren und uns mit einem Killerkommando auf den Pelz rücken.«
    »Die haben gegen uns doch gar keine Chance«, war Camulal überzeugt.
    »Unterschätze die Gemeinschaft nicht«, mahnte Camiyu. »Sie haben die Dämonendolche und mit Silber präparierte Munition in ihren Pistolen. Außerdem sind zumindest die einundachtzig aktiven Mitglieder«, er grinste flüchtig, »jetzt nur noch achtzig, nachdem ich getürmt bin, ausgebildete Soldatinnen und Soldaten. Ich stimme dir zu, dass sie keine Chance haben, sobald der Arrod’Sha wieder zusammengefügt ist. Aber bis es so weit ist, können sie uns durchaus gefährlich werden. Ich darf dich daran erinnern, dass sie Fanatiker sind mit nur dem einzigen Daseinszweck, uns zu vernichten. Jeder von ihnen würde bereitwillig, ohne zu zögern, sein Leben oder irgendein anderes opfern, wenn er dafür nur einen von uns mit in den Tod nehmen könnte. Das macht sie so gefährlich. Deshalb stimme ich Onkel Cal zu, dass ein Umzug das Beste ist. Idealerweise ins Ausland.«
    Cal schlug sich auf die Schenkel, ehe er aufstand. »Dann bereiten

Weitere Kostenlose Bücher