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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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schnell in den Griff bekommst und sie anwenden kannst, um dich zu schützen. Ich bedauere nur, dass das alles so schwer für dich ist.« Er nahm ihre Hände und drückte sie ermutigend.
    Sie erwiderte seinen Händedruck. »Schon gut, Dad. Schließlich war es die Entscheidung meiner Mutter, mich nicht bei dir aufwachsen zu lassen. Ich werde schon klarkommen.« Auch wenn sie immer noch keine Ahnung hatte, wie sie das bewerkstelligen sollte.
    Er lächelte. »Ich liebe dich, Carana. Und ich wünschte so sehr, dass ich dich zusammen mit Cayelu hätte aufwachsen sehen können.« Sein Lächeln wurde breiter. »Wahrscheinlich hättest du mich mit deinem Charme nach Strich und Faden um den Finger gewickelt.«
    Kara musste lachen. Die Vorstellung war – nett. »Ganz zu schweigen von den Streichen, die Kyle und ich dir gemeinsam gespielt hätten.«
    Er lachte und umarmte sie.
    Kara schmiegte sich an ihn und genoss das Gefühl von Schutz, das er ihr gab. »Dad, hast du eine Ahnung, warum ich so unwiderstehlich von dieser Höhle angezogen wurde? Demon’s Leap? Sie aufzusuchen war wie ein Zwang, gegen den ich mich nicht wehren konnte.«
    Er nickte und ließ sie los. »Seit wir uns vor Jahrhunderten in Schottland niedergelassen haben, ist diese Höhle unser Ursprungsort. Etliche von uns sind dort geboren worden – ich zum Beispiel – und fast alle wurden dort gezeugt. Leider ist das auch der Gemeinschaft des Lichts bekannt. Deshalb suchen sie die Höhle regelmäßig auf, um nachzusehen, ob sie einen von uns darin erwischen. Wir – und manchmal auch die Menschen – feiern dort hin und wieder Beltane und andere heidnische Feste.« Er lächelte und zwinkerte ihr zu. »Du und Cayelu wurdet auch in Demon’s Leap gezeugt in einem wunderbaren Akt, an den ich mich nur allzu gern erinnere.« Er wurde ernst. »Es ist übrigens mein Fehler, dass die Killer der Gemeinschaft dich dort angreifen konnten.«
    Sie blickte ihn fragend an.
    »Ich hatte dir in der Nacht vor deiner Abreise nach Lochinver einen Wächterdämon geschickt, der unsichtbar auf dich aufpassen sollte. Da ich davon ausgegangen bin, dass Cayelu dich am nächsten Morgen abholt, ist er bei Sonnenaufgang wieder verschwunden. Hätte ich ihn bei dir gelassen, bis dein Bruder dich gefunden hätte, wären diese Killer dir niemals so nahe gekommen. Es tut mir so leid, Carana.«
    Sie seufzte. »Das muss es nicht. Du konntest ja nicht wissen, was passieren würde.« Sie runzelte die Stirn, als sie sich an den Albtraum erinnerte, den sie gehabt hatte, bevor sie mit Jarod geschlafen hatte. »Wie sieht so ein Wächterdämon aus?«
    »Wie ein muskelbepackter, an die sieben Fuß großer Athlet mit einem Wolfskopf und scharfen Krallen an Fingern und Zehen. Fell hat er allerdings keins.«
    Kara atmete erleichtert auf. »Ich habe ihn gesehen. Ich dachte, es wäre ein Traum und ich würde langsam verrückt.« Und wieso kamen ihr schon wieder mal die Tränen?
    Ihr Vater nahm sie erneut in die Arme und streichelte ihr tröstend über den Kopf und den Rücken. »Du wirst nicht verrückt, mein Kind. Ganz sicher nicht. Und hier bist du in Sicherheit.«
    »Ich weiß.« Sie lächelte tapfer.
    Er sah sie schuldbewusst an. »Ich kann teleportieren. Ich hätte in Sekunden bei dir sein und dich hierher holen können. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich ein Fremder für dich war. Cayelu hattest du schon im Spiegel gesehen. Wenn er leibhaftig vor dir gestanden hätte, hätte dich das weniger erschreckt als ich. Vor allem hättest du ihm deshalb mehr geglaubt, als wenn ich dir erzählt hätte, dass ich dein Vater bin und eine Horde von Fanatikern dich töten will, weil du ein Sukkubus bist.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe die Gefahr unterschätzt. Wir leben seit vierundzwanzig Jahren in Sicherheit und haben von der Gemeinschaft nichts zu fürchten gehabt. Ich bin nachlässig geworden. Ich gebe dir mein Wort, dass das niemals wieder geschehen wird. Nie wieder!«
    Kara staunte über die Vehemenz, mit der er das sagte, die Sorge, die aus seinen Worten sprach. Sie lächelte. »Schon gut, Dad. Mir ist ja nichts passiert.«
    Ihr Vater umarmte sie noch einmal, dann ließ er sie allein. Sie trat ans Fenster und blickte auf den Moray Firth hinaus. In der Ferne sah sie die Kessock Bridge, die die A9 vom Festland über die Black-Isle-Halbinsel nach Norden führte. Der Tag war trüb, das Wasser grau. Und heute Abend würde sie wieder mit Kyle irgendwo hinfahren zur »Fütterung«. Wenigstens hatte sie

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