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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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»Es tut mir leid, Sie zu belästigen, aber könnte ich vielleicht ins Bad gehen und die Handtücher holen?«
    Ohne auf Alis Antwort zu warten, öffnete sie die Tür vollständig, und er trat beiseite, um sie einzulassen. Mohammed blieb am Fenster stehen, damit sie nicht sah, wie aufgeregt er war. Dann hörte er Geräusche, und als er sich umdrehte, sah er Männer in Zivil, die ihre Maschinenpistolen auf ihn richteten. Einer hatte Ali bereits zu Boden geworfen und fesselte ihm die Hände auf dem Rücken.
    Mohammed leistete keinen Widerstand. Hätten sie doch die Sprengstoffgürtel gehabt, um sich wenigstens der Festnahme durch Selbstmord entziehen zu können! Dann empfand er mit einem Mal ein Gefühl der Erleichterung, als man ihm die Handfesseln anlegte. An diesem Tag würde er nicht sterben. Allah, der ihn schon in Frankfurt verschont hatte, wollte sein Opfer nicht und rettete ihm wieder das Leben.
     
    Arturo García seufzte erleichtert auf und rief nacheinander den Innenminister, Hans Wein in Brüssel und schließlich Lorenzo Panetta an, um ihnen das Ergebnis der Operation mitzuteilen.
    »Dank Ihrem Kontakt in der Burg ist die Sache gut abgelaufen. Übermitteln Sie ihm meine Glückwünsche. Ohne diese
Angaben hätten wir nie und nimmer die Spur zu jenem Omar finden und die beiden aufspüren können.«
    »Was werden Sie mit Omar tun?«, wollte Panetta wissen.
    »Nichts.«
    »Habe ich richtig gehört – nichts?«
    »Sie wissen selbst, wie es in unserem Geschäft zugeht. Jetzt, wo wir wissen, dass er zur Gruppe gehört, ist es das Beste, ihn an der langen Leine laufen zu lassen, damit wir rechtzeitig erfahren, was er als Nächstes plant.«
    »Es wäre mir lieb, wenn Sie die beiden Festgenommenen so früh wie möglich verhören könnten. Vielleicht wissen die was über den in Rom geplanten Anschlag.«
    »Das werden wir tun. Vor allem aber würden wir gern durch sie mehr über die Gruppe in Erfahrung bringen. Ich rufe Sie wieder an, sobald ich etwas weiß.«

45
    Pater Ignacio hatte schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt. Er schien vollständig in sich versunken zu sein. Panetta sah besorgt zu dem alten Jesuiten hin.
    »Jetzt bleibt nur noch Rom. Mit viel Glück hat man den Anschlag auf Santo Toribio vereiteln können, wie ich gerade von unserem Mann in Spanien erfahren habe«, sagte Panetta.
    »Großer Gott, dass mir das nicht früher eingefallen ist! Wie dumm von mir!«, rief Pater Ignacio mit einem Mal aus.
    Erwartungsvoll sahen ihn alle an.
    »Raymond de la Pallissière hasst das Kreuz, das den Katharern so zuwider war, und er ist von der Vorstellung besessen, dessen Überreste zerstören zu müssen – das lignum crucis in Jerusalem, das in Santo Toribio und, logischerweise, die drei Stücke, die man in Rom aufbewahrt, nämlich in der Reliquienkapelle der Heilig-Kreuz-Basilika. Ja, dort wird der Anschlag stattfinden. Ich bin meiner Sache völlig sicher.«
    »Klingt logisch!«, rief Panetta aus.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte Moretti.
     
    Mit wutverzerrtem Gesicht zerknüllte Salim al-Bashir das Papier, das er in den Händen hielt. Das wird mir das dumme Stück büßen! Wie hatte er nur annehmen können, dass ihm diese Frau gehorchen würde?
    Er schlug so heftig mit der Faust gegen die Wand, dass seine Knöchel schmerzten.
    Noch vor einer Stunde war er sich als der glücklichste Mensch auf der Welt vorgekommen, und jetzt …
    Am Vorabend hatte er sie aufgefordert, die Nacht in seinem Zimmer zu verbringen, und sie war mit einer kleinen Tasche gekommen, in der sich ihr Nachthemd und ihr Waschzeug befanden. Als er am Morgen den Raum verlassen hatte, um sich in einem nahe gelegenen Café mit dem Leiter der Gruppe in Rom zu treffen, war sie gerade dabei gewesen, sich zurechtzumachen.
    Er war bei seiner Rückkehr nicht überrascht gewesen, sie nicht im Zimmer vorzufinden. Vermutlich war sie in ihr Zimmer gegangen und würde bald zurückkommen. Er hatte sie über das Mobiltelefon angerufen, und als sie sich nicht meldete, angenommen, sie sei im Bad oder nach unten gegangen,
um einen Kaffee zu trinken. Nachdem allerdings zwei Stunden vergangen waren, ohne dass er etwas von ihr gehört oder gesehen hatte, begriff er, dass sie geflohen war. Nach einer Weile hatte er in der Tasche eines seiner im Schrank hängenden Jacketts den Brief gefunden, den er jetzt zerknüllte.
     
    »Lieber Salim, ich habe die schwerste Entscheidung meines Lebens getroffen. Ich werde mich auf immer von Dir trennen. Du hattest

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