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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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rannte mir ihr nach draußen. Im selben Moment, als der Wagen vorbeifuhr, erreichten sie die Straße. Vom Eingang des Hotels näherte sich der erste Sucher. Als er das Fahrzeug erblickte, blieb er stehen und fletschte wütend die Zähne. Marcus rannte unbeirrt weiter und entriegelte die Wagentüren. Der Sucher trat auf die Straße. Das fremde Fahrzeug passierte ihn. Marcus ließ Kristinas Hand los. „Lauf und steig ins Auto“, rief er und schleuderte den Koffer über den Wagen, sodass er auf dem Gehweg zum Liegen kam. Gleichzeitig drehte er sich zu dem Sucher um und nahm die Angriffsposition ein. Breitbeinig, mit gebeugten Knien und ausgebreiteten Armen stand er da und knurrte leise. Kristina rannte um den Wagen herum, hievte den Koffer auf die Rückbank und warf sich dann auf den Beifahrersitz. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Marcus den Sucher ansprang und ihm einen kräftigen Hieb versetzte, der ihn gegen einen geparkten Wagen schleuderte. Zwei weitere Sucher stürmten aus dem Gebäude. Marcus spurtete zu seinem Wagen, sprang hinein und rammte den Schlüssel ins Zündschloss. Ein Sucher sprang vor die Motorhaube und stemmte sich dagegen. Marcus trat das Gaspedal durch. Die Reifen quietschten, doch der Wagen bewegte sich nicht. Wütend hämmerte er den Rückwärtsgang rein und trat erneut das Gaspedal durch. In der Ferne erspähte er ein weiteres Fahrzeug und hoffte inständig, dass es ihnen beim Vorbeifahren einen Vorteil verschaffen würde.
    Der dritte Sucher landete hinter ihnen und ergriff den Kotflügel, um sie am Wegfahren zu hindern. Marcus schaltete in den ersten Gang zurück und gab Gas. Die Reifen drehten durch und quietschten laut auf dem Asphalt. Der erste Sucher versuchte, den Türgriff der Fahrertür zu ergreifen. Im letzten Moment verriegelte Marcus die Türen. Das sich nähernde Fahrzeug war mittlerweile in Sichtweite. Die Sucher zischten wütend. Als der Wagen nur noch wenige Meter entfernt war, stieß einer der Sucher einen zornigen Schrei aus und sprang kurzerhand auf die Motorhaube. Die Insassen schrien erschrocken auf. Der Fahrer bremste ruckartig ab und riss den Wagen nach links, wo er über den Gehweg schlitterte, gegen einen Zaun prallte und im Vorgarten eines Einfamilienhauses zum Stehen kam. Der zweite Sucher hielt weiterhin den Kotflügel von Marcus’ Wagen umklammert, sodass sie noch immer nicht wegfahren konnten. Marcus gab Vollgas. Die Reifen quietschten und qualmten. Der beißende Geruch nach brennendem Gummi erfüllte die Luft. Hinter den Fenstern der umliegenden Häuser entflammten Lichter, Gardinen wurden zur Seite geschoben und neugierige Blicke begannen, das Geschehen auf der Straße zu verfolgen.
    Der Fahrer des verunglückten Wagens stieg aus und kam laut schimpfend auf sie zu. Sein Blick fiel auf den Unsterblichen, der Marcus’ Wagen festhielt und er erstarrte. Der Sucher fluchte leise und ließ den Kotflügel los. Die anderen beiden blickten sich verunsichert um. Marcus nutzte die Gelegenheit, trat das Gaspedal durch und brauste davon.
    Im Rückspiegel sah er, wie die Sucher zu ihrem Fahrzeug rannten, allerdings nur so schnell, dass es für die gaffenden Menschen gerade noch normal aussah. Das verschaffte Kristina und ihm einen ordentlichen Vorsprung.
    Doch in der ländlichen Einöde war es fast unmöglich, Verfolger abzuhängen. Sie mussten so schnell wie möglich London erreichen, nur dort konnten sie im Straßenverkehr untertauchen.
    Kristina wagte einen Blick zurück. Die Lichtpunkte der Scheinwerfer folgten ihnen, blieben jedoch weit entfernt. In halsbrecherischem Tempo raste Marcus über die Landstraße. Vor ihnen tauchten die Lichter Londons auf. Kristina nagte nervös an ihren Fingernägeln. Immer wieder blickte sie zurück, um sich zu vergewissern, dass der Wagen der Sucher nicht näherkam. Der Verkehr nahm zu und mit jedem Fahrzeug, jeder Abzweigung und jeder Kreuzung stieg ihre Zuversicht. Marcus fuhr kreuz und quer durch die nächtlichen Straßen, überfuhr rote Ampeln und Stoppschilder und bog immer wieder in letzter Sekunde ab. Der Wagen der Sucher war nicht mehr zu sehen.
    Zwei volle Stunden rasten sie durch die Nacht, und nach der ersten Erleichterung machte sich Erschöpfung in Kristina breit. Sie sehnte sich nach einer heißen Dusche, einem Bett und etwas zu essen. Die Warnlampe der Tankanzeige leuchtete auf. Marcus hielt an einer Tankstelle, tankte den Wagen auf und kaufte eine Flasche Cola und eine Packung Kaugummis mit Pfefferminzgeschmack.
    „Die

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