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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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Kleiderschrank und begann ungeduldig, die Bügel herumzuschieben. Schließlich zog sie eine weiß gepunktete, transparente Bluse heraus. „Hier. Zieh die an. Die passt wenigstens zu den Schuhen.“
    Vorsichtig, um den Lipgloss und den sorgfältig gezogenen Lidstrich nicht zu verschmieren, streifte Kristina das T-Shirt über den Kopf, warf es auf das Bett und griff nach der Bluse. „Der blaue BH passt aber nicht dazu, oder?“
    Pia zog die Augenbrauen hoch. „Das fragst du noch? Hast du denn keinen weißen?“
    Kristina öffnete die Schublade und zog einen Sport BH hervor.
    „Meine Güte“, empörte Pia sich. „Doch nicht so ein Ungetüm.“
    „Er ist immerhin weiß.“
    „Und hässlich.“
    „Stimmt“, gab Kristina zu und warf den BH auf das Bett neben das T-Shirt. Pia machte sich währenddessen eigenmächtig an der Schublade zu schaffen und zerrte einen cremefarbenen BH mit Spitzenbesatz heraus. „Zieh den an.“
    Unter ihrem prüfenden Blick vollendete Kristina ihr Outfit und betrachtete sich dann im Spiegel. Pia hatte recht. Sie sah viel eleganter aus als zuvor.
    „Perfekt. Jetzt lass uns endlich gehen“, drängte Pia.
    Kristina schnappte ihre Handtasche und folgte ihrer Freundin die Treppe hinab zu einem nagelneuen, feuerroten Ford Fiesta.
    „Der Knaller, was?“, sagte Pia stolz. „Hab’ ihn vorgestern erst abgeholt. Neunzig PS, Zentralverriegelung, Servolenkung, automatische Fensterheber und sogar eine Klimaanlage.“
    Schwungvoll öffnete sie die Fahrertür und warf sich auf den Sitz. „Steig ein. Ich will dir zeigen, wie der über die Straßen braust.“
    Als sie dreißig Minuten später vor dem Nachtklub hielten, stürzte Kristina aus dem Wagen und atmete erleichtert auf. Pia fuhr wie eine Verrückte.
    Nachdem sich ihr Herzschlag ein wenig beruhigt hatte, blickte sie sich um. Der Club sah recht einladend aus, zumindest von außen. Eine Marquise spannte sich über einen roten Teppich, was dem Eingangsbereich des restaurierten Backsteingebäudes einen Hauch von Luxus verlieh. Zwei Türsteher standen mit vor der Brust verschränkten Armen davor und sortierten die Gäste. Kristina und Pia passierten sie ohne Probleme.
    Auch wenn der Club, laut Pia, als eine neuartige Mischung aus Cocktailbar und Diskothek angepriesen wurde, sah der Innenraum aus wie viele andere auch, fand zumindest Kristina. Eine mit Neonlicht beschienene Bar, eine Tanzfläche, laute Musik und zu wenig Sitzplätze. Die mannshohen Kunstpalmen fand sie nicht karibisch, sondern einfach nur kitschig. Zudem erinnerte sie die spärliche Beleuchtung eher an ein Bordell. Wenigstens funktionierte die Klimaanlage. Die Temperatur war, trotz der vielen Menschen, angenehm.
    „Wollen wir an die Bar gehen?“, fragte Pia.
    Kristina schüttelte den Kopf. An der Bar zu stehen bedeutete, dass man angesprochen werden wollte, doch sie wollte nicht angesprochen werden, sie wollte sich einfach nur hinsetzen, einen Drink schlürfen und darauf warten, dass die Zeit verging.
    Pia seufzte resigniert. „Du bist heute wirklich nicht in Stimmung, was?“
    Gemeinsam schoben sie sich durch die Menge und spähten nach einem freien Tisch. In Nähe der Tanzfläche wurden sie fündig. Erleichtert sank Kristina in den Korbstuhl.
    „Ich hole uns was zu trinken“, rief Pia, warf ihre Handtasche auf einen Stuhl und eilte davon.
    Kristina beobachtete, wie sie in der Menge verschwand, und wandte sich dann der Tanzfläche zu. Der Bass dröhnte unangenehm laut in ihren Ohren, und ein eisiger Luftzug aus der Klimaanlage wehte permanent über sie hinweg und verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie rutschte einen Stuhl weiter, was jedoch keine spürbare Verbesserung brachte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Pia sich abmühte, die Getränke unbeschadet durch das Gedränge zu balancieren und überlegte, ob sie ihr helfen sollte, entschied sich aber dagegen. Immerhin war es Pias Schuld, dass sie den Abend in diesem blöden Club verbringen musste.
    „Long Island Icetea. Hast du vor, mich betrunken zu machen?“, schrie sie, während ihre Freundin die Getränke abstellte.
    Pia lachte. „Du bist heute Abend so angespannt. Der Drink wird dir helfen, lockerer zu werden.“
    „Was?“ Kristina hatte kein Wort verstanden. Das Wummern der Lautsprecher übertönte alles, was weiter als zwanzig Zentimeter von ihrem Ohr entfernt war.
    Pia beugte sich zu ihr hinab. „Trink es, dann fühlst du dich bestimmt besser.“
    Pias Argumente waren nicht von der Hand zu weisen. Obwohl

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