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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Adrien ausgelassen hatten. Er ließ mir gar keine Zeit, irgendetwas zu sagen. »Da ich der Einzige bin, der wusste, wie man dich derzeit erreichen kann, hat mich der Rat beauftragt, dir Folgendes zu sagen – und das tue ich hiermit; wortwörtlich: › Der Rat der Fürsten entbietet der Princessa Strigoja seine Grüße und versichert sie auch weiterhin seiner Loyalität und Achtung. Was der Princessa Strigoja zugesagt wurde, sei ihr auch weiterhin zugesagt. Der Rat der Fürsten der Lamia hegt keinen Groll gegen sie und hofft, dass auch sie keinen Groll gegen ihn hegt. ‹«
    Ich starrte auf den dezent gemusterten orangenen Vorhang, der über Julien vor das Fenster gezogen war.
    »Dawn? – Bist du noch da?« Oleks Stimme ließ mich zusammenzucken.
    »W-was?« Mehr brachte ich nicht heraus. Ich träumte. Etwas anderes war nicht möglich.
    Bis eben war er absolut ernst gewesen, jetzt schien er zu grinsen.
    »Jaaaa, ich dachte im ersten Moment auch, ich hätte mich irgendwie verhört. – Offenbar hast du einige von ihnen ziemlich beeindruckt. Und ganz nebenbei haben sich offenbar einige auch auf die Bedeutung des Wörtchens Ehre besonnen. Davon, dass Pádraig sehr überzeugend sein kann, wenn er will, reden wir jetzt nicht. – Wie auch immer: Sie haben in den letzten drei Stunden heftig diskutiert und einTeil des Rates ist vom Ausgang dieser Diskussion nach wie vor nicht besonders angetan. Aber nachdem du für diesen kleinen Stimmverlust gesorgt hast, mussten sie ohnehin neu abstimmen.« War da tatsächlich ein Glucksen gewesen? »Sie haben sich dazu entschlossen, die Hinrichtung Du Craniers als erfolgt anzuerkennen und den Umstand, dass er überlebt hat, nach den alten Gesetzen als eine Art Gottesgericht zu sehen. Im Klartext heißt das: Sämtliche Vorwürfe und Anklagepunkte gegen ihn gelten ab sofort als gesühnt. Auch die Verbannung nach Dubai ist aufgehoben.«
    Ich drückte die Hand vor den Mund.
    »Des Weiteren haben sie entschieden, was den Tod Gérard d’Oranés angeht, ebenfalls nach dem alten Recht zu verfahren: Der neue Fürst von Marseille heißt demzufolge Julien Alexandre Du Cranier! – Damit ist er übrigens auch unantastbar, was ihre Pläne, mit seinem Blut Versuche anzustellen, angeht. Entweder er spielt freiwillig mit oder gar nicht.«
    Mein Atemzug klang wie ein Schluchzen. Olek schien es nicht gehört zu haben. Er räusperte sich.
    »Der gegen dich erhobene Vorwurf, die Hinrichtung manipuliert zu haben, wurde ganz nebenbei auch für nichtig erklärt. Immerhin hattest du ja keinen Erfolg mit deinem Vorhaben. Davon gehen sie zumindest aus. – Ach ja: Adrien hat außerdem darauf bestanden, dass Julien das Recht zugestanden wird, dir den Hof zu machen.« Er stieß ein theatralisches Seufzen aus. »Was soll ich sagen: Sie haben es getan. – Ich schätze, wir anderen können uns damit jede weitere Mühe sparen, oder? Wie deine Entscheidung ausfällt, daran gibt es wohl keinerlei Zweifel.«
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. In meiner Brust saß ein Brennen, das bis in meine Augen stieg. »Und was ist mit dir? Und Adrien?« Die Worte klangen so dünn, dass ich mich fragte, ob er mich verstehen konnte.
    »Sie lassen uns ungeschoren davonkommen, wir sollten uns nur in nächster Zeit nicht noch mal eine solche Aktion zuschulden kommen lassen. – Warte mal! Hier will dich noch jemand sprechen!« Rascheln und gedämpfte Stimmen, dann: »Dawn?«
    Adrien!
    »Ja?« Ich zwang mich dazu, Luft zu holen.
    Räuspern.
    »Wie geht es … Julien?«
    Unwillkürlich ging mein Blick zur Sitzbank. Meine Kehle war noch immer eng. Ich wischte mir über die Augen.
    »Er liegt mir gegenüber und schläft.« Was hätte ich sonst sagen sollen? – Ich war froh, dass ich überhaupt einen vernünftigen Laut hervorbrachte.
    »Das ist gut, oder?« Adrien klang unsicher.
    »Ich … denke schon.« Ich rieb die freie Hand an meinem Bein. Seine Unsicherheit färbte auf mich ab. Konnte ich wirklich wissen, ob irgendetwas gut war, wenn es um Julien ging?
    »Du … passt auf meinen kleinen Bruder auf, ja?«
    Beinah hätte ich das Handy vom Ohr genommen und es verständnislos angesehen. Sprach ich gerade wirklich mit Adrien Du Cranier? Anmaßender Mistkerl von Gottes Gnaden? Ich hörte, wie er tief einatmete.
    »Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe treten. – Eigentlich …«, wieder ein Räuspern. »Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du es mir gestattest, nach Ashland Falls zu kommen und …«
    »Du kannst nach Ashland

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