Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
für mich. – Vielleicht würden Olek und Adrien ja noch einmal irgendwie aus alldem heraus… Julien bewegte sich erneut unter meiner Hand. Ich sah ihn an – und erstarrte. Was war das für ein Ausdruck in seinen Augen? Irrte ich mich oder kamen seineAtemzüge abgehackter, schwächer, so als … O mein Gott, natürlich! Der Schock ließ nach. Er hatte Schmerzen. War das nicht zu erwarten gewesen? Wann hatte es begonnen? Warum war mir das nicht zuvor aufgefallen? Ich lächelte ihn erneut an, versuchte ihm so zu sagen, dass alles gut werden würde. Er neigte den Kopf ein klein wenig auf diese fragende, so entsetzlich wortlose Art zur Seite. Verstand er, was um ihn herum vorging? – Er musste zu einem Arzt … Das hier musste ein Ende haben. Für Julien!
    Ich tat einen zittrigen Atemzug, drehte mich zu den Fürsten um. »Bitte …« Keiner beachtetet mich. Es kostete mich einiges an Kraft, Juliens Griff an meinem Handgelenk zu lösen, und ich zuckte selbst zusammen, als er ein schmerzhaftes Zischen ausstieß, doch endlich konnte ich aufstehen. Ich drängte mich an den Vourdranj vorbei, blieb in der Mitte der Tische stehen. Niemand hielt mich auf.
    »Bitte!«
    Dathan war der Erste, der mich ansah. Dann der Fürst, den ich für Oleks Großvater hielt. Als Nächster wandte Mircea mir das Gesicht zu. Dann Vlad und Lasja. Immer mehr schauten zu mir. Schließlich hielt auch Körner in seiner neuen Tirade inne und drehte sich zu mir um.
    »Bitte«, wiederholte ich und blickte von einem zum anderen. Wann hatte Pádraig den Saal verlassen? »Warum könnt Ihr uns nicht einfach gehen lassen?« Warum sagte ich das? Ich konnte betteln, so viel ich wollte: Sie würden uns nicht gehen lassen. »Ich nehme Julien mit nach Ashland Falls. Ich werde mich um ihn kümmern. Ihr werdet nie wieder etwas von uns hören! Ich verspreche es! Wenn Ihr wollt, entsage ich auch dem Titel der Princessa Strigoja.« Abermals sah ich einen nach dem anderen an. »Ich will doch einfach nur mit Julien zusammen sein dürfen …«, hilflos verstummte ich.
    Erneut ließ ich meinen Blick über sie gleiten. Radu verzog das Gesicht. Natürlich. Er wollte eine starke Princessa Strigoja. Vlad hatte sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt. Lasja nickte mir zu. Es war St. James, der das Schweigen brach.
    »Was wollt Ihr mit einem Monster, Princessa?« Mit einem geradezu väterlichen Lächeln kam er auf mich zu.
    »Was meint Ihr damit?« Ich machte einen Schritt zurück. Julien knurrte.
    »Nun, seht Euch den jungen Du Cranier doch an. Von Kopf bis Fuß verbrannt. Und – ich bedaure, das sagen zu müssen – seinem Gebaren nach ganz offensichtlich vollkommen schwachsinnig.« Er betrachtete mich, als sähe er mich zum ersten Mal, hob die Schulter. »Ihr seid eine hübsche junge Frau. Wenn Ihr klug seid, liegt Euch die Welt zu Füßen. Wollt Ihr Euch tatsächlich für den Rest Eures Lebens mit einer solchen Kreatur belasten?« Den Rest meines Lebens? Bedeutete das …? Wenn es auch nur einen Funken Hoffnung gab, würde ich kämpfen bis zum Schluss! Ich ballte die Fäuste und erwiderte seinen Blick, so kalt ich konnte. »Ja. Genau das will ich.« Ich sah zu Dathan. »Lasst uns gehen! Mehr wollen wir doch gar nicht.« Doch noch ehe der etwas sagen konnte, schüttelte St. James den Kopf.
    »Ich fürchte, das können wir nicht zulassen, Princessa.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus. Würden sie uns doch alle umbringen lassen? »Warum nicht?« Das Beben in meiner Stimme konnte keinem im Saal entgehen.
    Er kam noch weiter auf mich zu. Diesmal zwang ich mich, stehen zu bleiben. Juliens Knurren wurde bedrohlicher.
    »Nun, vielleicht kommt der Rat zu dem Schluss, Euch und Doamnej Adrien und auch den guten Olek gehen zu lassen, aber Julien …« Er ließ ein bedauerndes Schnalzen hören. »Sein Blut ist vielleicht der Schlüssel, um die Krankheit zu heilen.«
    Zu meiner Rechten schnappte jemand nach Luft.
    »W-was?« Ich brachte nur ein Flüstern zustande. Mein Gehirn weigerte sich die Konsequenz dessen zu begreifen, was er gerade gesagt hatte.
    »Er hat, trotzdem er nur noch ein Vampir ist, die Sonne überlebt. Möglicherweise dank des Elixiers, das Ihr von Doamne Gérard erhalten habt. – Ihr habt selbst zugegeben, es ihm verabreicht zu haben. – Wir müssen herausfinden, ob da tatsächlich ein Zusammenhang besteht … Es wird einiger Tests bedürfen …«
    »Tests?«, echote ich. Das konnte nicht sein Ernst sein! Ich wusste nicht, ob das Fauchen hinter mir von Julien oder

Weitere Kostenlose Bücher