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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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das Ziel vorab kennen muss.« Julien hielt den Blick starr auf die Straße vor uns gerichtet. Seine Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel sich unter der Haut abzeichneten. »Ich bringe dich zu Vlad nach Paris.«
    »Paris?« Es fühlte sich an, als hätte er mir von einer Sekunde zur nächsten den Boden unter den Füßen weggerissen. »Nein, ich …« Ich will nicht nach Paris. Was ist, wenn Vlad dich mir wegnimmt? Was, wenn … Ich grub mir die Fingernägel in die Handflächen. »Warum nach Paris?« Nein, kein Was, wenn . War ich einmal in Paris, brauchte ich keinenLeibwächter mehr. Sie würden Julien wegschicken. »Weg aus Ashland Falls, ja, aber … lass uns irgendwo anders hin-«
    Er ließ mich nicht ausreden. »Wir haben keine andere Wahl! Wir müssen nach Paris. Ich kann …« Unter seinem Griff knirschte das Leder des Lenkradbezugs. »Himmel, Dawn, verstehst du denn nicht? Ich bin ein Vampir. Ich kann nicht mehr in die Sonne. Wie soll ich dich da bei Tag beschützen? Ich … Du bist nur bei Vlad sicher.«
    Ich schluckte.
    »Julien, ich …«
    »Wir reden später, Dawn. Bitte! Es sind über sechs Stunden von Bangor nach Paris. Wir haben … dann ist genug Zeit. Jetzt ist … es ist … Ich kann ja noch nicht einmal … dein Blut …« Er schüttelte den Kopf. »Lass mich dich für den Moment einfach … hier raus - und in Sicherheit bringen, ja?« Nur für eine Sekunde nahm er den Blick von der Straße und sah zu mir her. »In Ordnung?«
    Erst nach einem Augenblick brachte ich ein Nicken zustande. Meine Hände zitterten. Für einen weiteren Moment sah ich vor uns auf die Straße, ehe ich mich abwandte und stumm in meinen Sitz verkroch. Was hätte ich auch sonst sagen – oder tun – sollen? Hilflos starrte ich aus dem Fenster. In meinem Oberkiefer pochte die Gier. Die Witterung von Juliens Blut, so nah, schürte sie mit geradezu schmerzhafter Intensität. Draußen hatten sich wenigstens noch unzählige Gerüche mit ihr vermischt, sie – zumindest ein klein wenig – gedämpft, aber hier im Inneren der Vette war sie kaum auszuhalten; nicht zuletzt weil sich zu allem Überfluss auch meine anderen Sinne wieder zurückgemeldet hatten und sie mich noch deutlicher wahrnehmen ließen. Ich grub mir die Nägel fester in die Handfläche. In Paris würde es vorbei sein. Es würde vorbei sein. Vlad würde es beenden. Ob wir wollten oder nicht. War Julien das denn nicht klar? Hoffteer vielleicht, dass Vlad uns genug mochte, um ihn bei mir bleiben zu lassen? Auch als Vampir? Oder verfügte Julien noch über irgendeinen Trumpf, den er gegen meine Familie ausspielen konnte? Einen, von dem ich nichts wusste? War er deshalb bereit, nach Paris zu gehen? Oder hasste er mich nach dem, was ich ihm angetan hatte, so sehr, dass er mich nur noch loswerden wollte? Würde er mich bei Vlad abliefern und dann einfach gehen? Einfach aus meinem Leben verschwinden? Ich drückte die Knie fester zusammen. Warum konnte das hier kein Albtraum sein? Warum konnte ich nicht morgen Früh, wenn die Sonne aufging, daraus erwachen und alles wäre wieder normal?
    Wir fuhren über die Kreuzung, an der es linker Hand zur Mall ging. Ich riss den Blick aus der Dunkelheit los und schaute Julien an. »Das ist nicht der Weg zur Interstate.«
    »Ich weiß.« Er sagte es vollkommen ruhig.
    »Ich dachte, wir fahren zum Flughafen von Bangor.« Ich versuchte erst gar nicht meine Verwirrung zu verbergen.
    Abermals sah Julien nur ganz kurz zu mir her, während er zugleich in eine Seitenstraße abbog. »Wir brauchen einen anderen Wagen. Die Vette ist zu auffällig. Nach ihr werden sie suchen.«
    Sie , Gérards Leute, und möglicherweise noch ein Rudel menschlicher Handlanger, zu denen vielleicht sogar der ein oder andere Cop zählte. Wissentlich oder nicht. »Und wo, glaubst du, kannst du jetzt noch einen Wagen leihen?«
    Julien bog erneut ab, diesmal nach links, und schräg gegenüber direkt wieder nach rechts, tiefer in das Wohngebiet hinein. »Ich habe nicht vor einen zu leihen . Zumindest nicht offiziell.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. Doch noch ehe ich etwas sagen konnte, fuhr Julien an den Straßenrand, hielt ein kurzes Stück hinter einem nicht mehr ganz neuen Mercuryund drehte den Schlüssel im Zündschloss. Der Motor der Vette erstarb.
    »Den Rest gehen wir zu Fuß. Ich will nicht, dass der Verdacht direkt auf uns fällt, nur weil die Corvette zu offensichtlich in der Nähe steht.« Einmal mehr huschte sein Blick zu mir, dann zog

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