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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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Danke!“
    Ric hatte sich gerade eine Cola aus dem Automaten gezogen, als Levian mit nacktem Oberkörper aus seinem Büro kam. Sein T-Shirt, was er in der Hand hielt, war mit Öl und Dreck beschmiert.
    „Hey Ric. Ich geh schnell nach oben und zieh mir was Frisches an, okay? Willst du mit hoch kommen?“
    Levian sah, wie Ric den Kopf schüttelte, jedoch mitten in der Bewegung innehielt und seinen Blick starr auf seine Brust richtete. Er konnte den bohrenden Blick fühlen, so brannte er plötzlich auf seiner nackten Haut. Unsicher griff seine Hand nach dem Lederband, das er um seinen Hals trug und an dem sein Silberring baumelte. Fragend heftete er seine Augen auf Ric. Der schluckte, wurde blass und sah sein Gegenüber mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Woher hast du denn?“, fragte er mit rauer Stimme.
    „Was meinst du? Den Ring?“ Ric nickte stumm. „Von meinem Dad. Warum fragst du?“ Eine eigenartige Unruhe machte sich schlagartig in ihm breit und plötzlich ahnte er, was Ric antworten würde …
     
    Ric löste sich nur langsam aus seiner Starre.
    „Ich habe auch so einen Ring!“, brachte er krächzend hervor.
    „Du?“ Ric hatte einen Ring? Wo? Er sah auf seine Hände – nichts. Er sah an seinen Hals – nichts. Wo hatte er einen Ring? Denselben Ring? Meinte er das so, wie er es sagte? In seinem Kopf rasten die Gedanken unaufhaltsam durcheinander. Warum Ric? Was war mit Cat? Warum das Pentagramm? Was hatte Ric mit der ganzen Geschichte zu tun? Er merkte, wie seine Beine zu zittern begannen. Er griff nach dem Treppengeländer, in der Hoffnung, dass es ihm Halt geben würde und ließ sich dann völlig ermattet auf die Stufen sinken. „Du?“, fragte er sicherheitshalber noch einmal und sah Ric unverwandt an.
    „Warum erschreckt dich das so?“ Ric hatte sich von seinem ersten Schock erholt und runzelte nun die Stirn. Seine dunklen Augen fixierten Levian. Das fassungslose Du schwirrte in der großen Halle zwischen ihnen umher wie ein Schwarm Mücken – angriffslustig und gierig nach Blut.
    Levian räusperte sich. „Weil ich niemals daran geglaubt hätte, dass die Ringe wieder auftauchen könnten.“ Er hatte sich wieder etwas gefasst und sah Ric nun mit klarem Blick geradewegs in die Augen. „Ich dachte wirklich, sie wären für immer verloren.“
    „Du weißt also von den Ringen?“
    Levian nickte. Sein Kopf war schwer, hinter seinen Schläfen hämmerte die Erkenntnis. „Du bist ein Matalion, richtig?“
    „Ja, das stimmt. Ich bin ein Matalion!“ Ric antwortete ihm mit fester Stimme, die seine Verblüffung Lügen strafte. Nur das Zucken seiner Augenbraue verriet, wie aufgeregt er wirklich war. „Und wer bist du ?“
    Levian erhob sich und machte einige Schritte auf Ric zu. Eine Armeslänge von ihm entfernt blieb er stehen. Dann holte er tief Luft, atmete geräuschvoll wieder aus und streckte Ric seine Hand entgegen: „Wenn ich mich vorstellen darf? Mein Name ist Levian Turvalier! Geboren in Frankreich im Jahre 1765!“
    Er rechnete mit allem. Dass Ric die Augen verdrehen und rücklings in Ohnmacht fallen würde. Dass er sich laut lachend an die Stirn tippen und ihm einen Vogel zeigen würde. Dass er ihm eine reinhauen und wutentbrannt die Halle verlassen würde. Aber ganz bestimmt nicht damit, dass er ganz ruhig stehen blieb, ebenfalls die Hand ausstreckte um seine zu ergreifen und dann mit einer Gelassenheit in der Stimme, die jeglicher Normalität entbehrte, sagte: „Angenehm! Ich bin Elric Younès Matalion. Nachfahre von Younès Elric Matalion, der irgendwann um 1770 herum in Frankreich geboren wurde …“
     
    Levian holte zwei gekühlte Biere aus seinem Kühlschrank, reichte Ric, der auf dem Sofa saß, eins und ließ sich dann ihm gegenüber in seinen Lieblingssessel fallen.
    „Harter Brocken, was?“
    „Wenn du meinst, dass es nicht einfach ist, mit einem Fluch zu leben, dann stimme ich dir zu.“ Ric öffnet sein Bier und prostete ihm zu. Nachdem er einen großen Schluck genommen hatte, lehnte er sich in die Kissen zurück. „Aber schon seit über zweihundert Jahren auf der Welt zu sein ist wohl auch nicht ohne?“
    Levian schmunzelte. „Nein, nicht wirklich.“
    „Und? Wie passt du nun in die ganze Geschichte?“
    Levian zuckte mit den Schultern. „Ich habe keinen blassen Schimmer.“
    „Ganz ehrlich?“ Ric beugte sich wieder vor und sah ihn scharf an. „Ich glaube dir kein Wort.“
    „War mir klar“, erwiderte Levian gelassen. „Würde ich an deiner Stelle auch

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