Das Blut des Mondes (German Edition)
auch erst, als sie bemerkte, dass ihr Ring nicht mehr auf Ric reagierte, was sich allerdings nachfolgend als Irrtum herausgestellt hatte. Den Gedanken an Stephen aber, wollte sie liebend gern auch weiterhin aus ihrem Kopf verdrängen. Er hatte in ihrem Leben keinen Platz mehr.
„Okay, kein Stephen mehr. Aber wie geht es nun weiter?“
„Ich weiß nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich denke, als wir uns dann endlich einander genähert hatten, da konnten sich auch die Ringe nähern. Aber vielleicht hat ihnen das nicht gereicht? Vielleicht mussten sie ganz eng zusammen sein, um sich wieder vereinen zu können?“
„Aber was ist mit der Macht, die Rics Ring – ganz offensichtlich – auf Dionne übertragen hat?“
„Tja, das weiß ich auch nicht so genau“, gab Cat niedergeschlagen zu. Das war ein Punkt, der ihr wirklich Kopfzerbrechen machte und aus dem sie nicht schlau wurde. Und außerdem war das ein wirklich unheimlicher Aspekt.
Dionne, ihre Freundin Dionne, die sie schon seit ihrer Kindheit kannte, veränderte sich einfach so durch einen Ring? Verrückt, aber nicht verrückter als alles andere, was um sie herum in den letzten Wochen geschehen war. „Vielleicht“, begann sie zögernd, „hat der Ring Dionnes Eifersucht benutzt, um uns auf die richtige Spur zu bringen. Erst dadurch, dass Dionne Macht über Ric hatte, sind wir überhaupt darauf gekommen, ihm den Ring abzunehmen. Und ihn zusammen mit meinem aufzubewahren.“
„Ja, aber musste das Ganze so dramatisch ablaufen? Es hätte doch auch genügt, wenn der Ring sich auf andere Weise bemerkbar gemacht hätte. Jetzt sind die beiden Schmuckstücke zwar wieder zusammen, aber dafür haben wir nun eine total durchgeknallte Freundin, dessen Bruder vor Sorge einen Schock erlitten hat, wenn ich dich erinnern darf. Und ob der Fluch tatsächlich aufgehoben ist … hm, das ist auch noch nicht bewiesen“, zählte Ann die Fakten auf.
„Das stimmt. Das ist echt großer Mist! Aber ich glaube, dass auch Dionne sich wieder beruhigen wird. Ganz bestimmt.“ Sie wollte einfach daran glauben.
„Sei mir nicht böse – aber das erscheint mir zu einfach.“
„Wieso zu einfach?“
„Was ist, wenn es tatsächlich der Fluch war, also die böse Macht , die Dionne benutzt hat, um zu verhindern, dass die Ringe zusammen kommen?“
Cat erstarrte plötzlich. Ihr wich alle Farbe aus dem Gesicht. An diese Möglichkeit hatte sie noch gar nicht gedacht. Aber es gab sie. Und sie schien logisch zu sein. Ach du heiliges Kanonenrohr!
„Du meinst, Dionne ist von einer bösen Macht besessen, die auf Rics Fluch aufbaut?“, hauchte sie fast tonlos und völlig geschockt über den neuen Aspekt, der sich ihnen gerade aufgetan hat. Ann zuckte ratlos mit den Schultern.
„Würde einiges erklären.“
„Das würde es wohl …“, stimmte Cat zu und merkte, wie ganz langsam eine ungeahnte Angst in ihr hoch kroch. Eine Angst, die bis in die hintersten Ritzen ihres Körpers kroch. Eine Angst, die sich auf ihre Brust legte und ihr fast die Kraft zum Atmen nahm. Eine Angst, die schlimmer war, als alles, was sie bisher gefühlt hatte: Die Angst um ihre Freundin Dionne.
Männergespräche
„So. Fertig.“ Levian richtete sich auf, wischte sich mit dem ölverschmierten Arm über das Gesicht und ließ die Motorhaube von Jaydens Golf vorsichtig einrasten. „Jetzt müsste er eigentlich wieder schnurren wie ein liebeskranker Puma.“
„Soll ich mal starten?“ Ric stand neben ihm und sah ihn fragend an.
„Jep, mach mal.“
Nachdem sie zusammen in den Wald gefahren waren um Jaydens Auto abzuschleppen, beschloss Levian nach einem kurzen Blick unter die Haube, den Wagen in seine Werkstatt zu bringen, um ihn zu reparieren. Nach etwa einer halben Stunde Suchen hatte er den Fehler gefunden und konnte ihn dann innerhalb einiger Minuten beheben.
Ric dreht den Schlüssel im Zündschloss herum und nach einer kleinen Anlaufphase mit Stottern und Ächzen kam der Motor endlich in Schwung. Levian hatte Recht. Er schnurrte wie ein liebeskranker Puma.
„Super! Jayden wird begeistert sein.“ Er stellte den Motor wieder ab und stieg aus.
„Das will ich hoffen“, grinste Levian. „Ich geh mir mal eben die Hände waschen.“
„Klar.“
„Wenn du was trinken willst – der Automat dahinten funktioniert. Auch ohne Geld. Du musst nur zweimal gegentreten.“ Er grinste und zeigte auf einen alten Getränkeautomaten, der an der Wand neben dem geschlossenen Rolltor stand.
„Oh, klasse.
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