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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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Kraft wieder hinunter und räusperte sich.
    „Es ist … Ich bin mir selbst noch nicht klar, was ich da gesehen habe oder ob ich überhaupt etwas gesehen habe. Es ist gestern so viel passiert. Ich muss das erstmal alles irgendwie auf die Reihe kriegen. Tut mir leid.“
    Cat nickte. Es war anscheinend eine ernste Sache, die vorgefallen war. Auch wenn sie fast vor Neugierde umkam und traurig war – sie riss sich zusammen und versuchte eine verständnisvolle Mine aufzusetzen. „Okay. Ist okay. Schwer zwar, aber … wenn du reden willst, dann weißt du ja, dass ich für dich da bin.“ Sie schenkte ihrer Freundin einen aufmunternden Blick.
    „Danke Cat. Ja, das weiß ich. Und ich denke … ach … Nach der Schule sind wir verabredet, Levian und ich. Und dann … ich hoffe, dass wir dann Licht ins Dunkel bringen können. Ich kann dir einfach noch nichts erzählen, weil ich es selbst nicht verstehe und es auch gar nicht in Worte fassen könnte.“ In ihren blauen Augen schimmerte es feucht.
    „Hey, alles gut! Ich warte einfach. Und wenn du Hilfe brauchst …“ Cat nahm Ann in den Arm. „Du weißt, ich bin immer für dich da“, sagte sie und verachtete sich dafür, dass sie noch vor wenigen Sekunden gedacht hatte, ihre Freundin würde sie aus ihrem Leben ausschließen wollen. Sie drückte Ann fest an sich.
    „Ja, ich weiß“, schniefte Ann und befreite sich aus der Umarmung. „Ach weißt du, dass ich doch alles totaler Irrsinn. Ich meine, vor einigen Wochen war unsere Welt noch in Ordnung. Wir hatten ein ganz normales Leben, Freunde die normal waren, unsere Familien waren normal. Alles war normal. Und jetzt? Ich meine – in den letzten Wochen – ich komme mir vor, wie in einem schlechten Film!
    Du bist verliebt in einen Jungen, der einen Fluch am Hals hat, mein Freund ist steinalt. Unsere besten Freunde drehen total am Rad und hinter all dem steht eine völlig vertrackte Vorgeschichte unser aller Vorfahren. Ich meine – was haben wir verbrochen?“
    „Du hast also auch eine Vorgeschichte?“ Cat schlug sich mit der Hand auf den Mund. „Entschuldige. Ich frag ja gar nicht. Ich habe nur eins und eins zusammen gezählt. Ja, du hast Recht“, lenkte sie ab, „es ist verrückt. Und manchmal denke ich, gleich wache ich aus diesem Traum auf. Aber dann kneife ich mich und merke – es ist kein Traum. Es ist wahr. Und dann weiß ich nicht, ob ich erleichtert sein soll oder erschrocken. Schließlich … wenn es nur ein Traum wäre, dann wäre Ric nicht da. Und Levian auch nicht.“
    „Dann lieber kein Traum.“ Ann kräuselte die Lippen. „So verrückt das Ganze auch ist, ich denke genauso. Ich möchte Levian nie wieder hergeben.“ Sie seufzte. „Doch wenn wir nicht hinter das Geheimnis seiner Vergangenheit kommen, dann …“
    „Doch Ann, das werden wir! Ganz sicher!“ Cat versuchte damit nicht nur Ann Mut zuzusprechen, sondern auch sich selbst. Es war kein Geheimnis, dass, sollten sie diese Flüche nicht brechen können, sie Vier keine gemeinsame Zukunft haben würden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Fluch sein nächstes Opfer fordern würde …
     

Blindschleiche
    Leise ließ sie die Autotür ins Schloss fallen. Sie hatte sich nicht angemeldet. Es war gar nicht geplant, so früh zu ihm zu fahren, aber nach dem Gespräch mit Cat war Ann nicht mehr in der Lage, dem Unterricht länger konzentriert zu folgen. Da war es wie ein Wink des Schicksals, dass die letzten beiden Stunden ausfielen, weil Mr. Parker, der Sportlehrer sich am Reck einen Zahn abgebrochen hatte und zum Zahnarzt gefahren war. Ansonsten – und da war Ann sich sicher – hätte sie sicher den Unterricht abgebrochen. Wieder einmal.
    Langsam nimmt das Schule schwänzen Überhand , dachte sie, aber sie schob das schlechte Gewissen einfach beiseite. Es gab definitiv Wichtigeres, um dass sie sich jetzt kümmern musste! Und dieses Mal war das Schicksal anscheinend auf ihrer Seite.
    Das Rolltor war offen, Musik schallte aus den Lautsprechern an der Wand und ein Pick-up stand in der Mitte der Werkstatt. Levian jedoch konnte sie nirgends ausmachen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, bis sie in der Halle stand.
    „Hallo?“, rief sie schüchtern, aber laut genug, um gegen die Rockmusik anzutönen. Linkin Park , wie sie unschwer erkennen konnte. „Levian?“
    Ein dumpfes Scheppern und ein Fluchen ließ sie zusammenzucken. Schuldbewusst sah sie sich um, doch als sie Levian dann unter dem Pick-up hervorrollen und sich die Stirn halten

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