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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Mittagsruhe heimgekehrt.
Sam, Maggie und Denal wanderten zu ihren eigenen Hütten zurück. Die Frauen, die am Herd gekocht hatten, schaufelten jetzt gerösteten Mais und Eintopf in steinerne Schüsseln. Sam lächelte, weil er plötzlich merkte, wie hungrig er war.
»Wir sollten Norman wecken«, meinte Maggie. »Er sollte versuchen, etwas zu sich zu nehmen.«
Denal lief voraus. »Ich ihn holen«, rief der Junge zurück.
Maggie und Sam reihten sich in die Schlange vor dem Herd ein. Auch von den anderen Herden des Dorfs stieg Dampf auf. Sie sahen aus wie winzige Vulkane. Wie bei den meisten Ortschaften der Inka war dieses Dorf in verschiedene ayllu aufgeteilt, ausgedehnte Familienclans oder -gruppen. Jeder ayllu hatte seine eigene Küche unter freiem Himmel. Bei den Inka wurden die Mahlzeiten stets im Freien eingenommen, sofern es das Wetter zuließ.
Als Sam die Spitze der Schlange erreichte, erhielt er eine Schüssel mit dampfendem Eintopf, auf den eine Kelle zerquetschter gerösteter Mais gegeben wurde. Darin steckte ein kleines Stück Dörrfleisch, charqui , in Streifen geschnittenes Lamasteak.
Sam roch gerade daran, als Denal aus dem Eingang nebenan stürzte und auf sie zu rannte. Sein jungenhaftes Gesicht war ernst und angespannt.
»Was ist los?«, fragte Maggie.
»Er verschwunden.« Denal schaute sich um. »Ich finden seine Decke und Stroh wild durcheinander.«
»Wild durcheinander?«, wiederholte Sam.
Denal schluckte heftig. Ganz offensichtlich war er besorgt und verängstigt. »Als hätten gegen jemand gekämpft.«
Maggie warf Sam einen Blick zu. »Bevor wir in Panik geraten«, meinte sie, »fragen wir doch einfach.« Sam winkte Denal zu der schwangeren Frau, die den Eintopf austeilte. Der Junge unterbrach sie bei der Essensausgabe und fragte sie rasch etwas. Die Frau nickte und ein Lächeln erstrahlte auf ihrem Gesicht. Als Denal sich wieder an Sam wandte, teilte er das Lächeln nicht.
»Sie Norman bringen zum Tempel.«
    Am späten Nachmittag hatte Joan es sich zusammen mit einem jungen Mönch in einem der vielen Laborräume tief im Herzen der Abtei gemütlich gemacht. Der Abt hatte sein Versprechen gehalten und die Anordnung hinterlassen, sie als Gast zu behandeln. Also wurde auch ihrer Bitte, die Wissenschaftler der Abtei bei der Arbeit beobachten zu dürfen, widerwillig entsprochen – obgleich ihr persönlicher Wachhund nie weit entfernt blieb. Selbst jetzt sah sie Carlos durch das Sichtfenster. Er ließ eine Hand auf der Pistole im Holster ruhen.
    Der junge Mönch namens Anthony lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Natürlich haben wir alle unsere persönlichen Theorien«, meinte er nüchtern in fließendem Englisch. »Es ist nicht so, dass wir unsere Forschungen von unserem Glauben vernebeln lassen. Der Abt sagt immer, dass unser Glaube der Wissenschaft standhalten soll.«
    Joan nickte und lehnte sich etwas enger an den Mann. Sie standen vor einer Reihe von Computern und Monitoren. Ein paar Räume weiter unten waren mehrere Techniker am Werk, die ebenso wie sie sterile weiße Laborkleidung trugen. Ansonsten waren sie jedoch unter sich.
    Anthony loggte sich in einen der Computer ein. Neben ihm stand ein Tablett mit winzigen Proben des Inkametalls, Reihe um Reihe winzig kleiner goldener Tränen in Plastikbehältern. Da sie frisch aus dem Gefrierschrank kamen, haftete immer noch ein leichter Nebel aus Trockeneis an dem Tablett. Wie Joan erfahren hatte, versuchte das Labor, die Natur des Metalls zu ergründen, damit die Abtei ihr Ziel, Christus zurück auf die Erde zu bringen, schneller erreichte. Die Forscher hatten bereits Methoden entwickelt, das Metall von Verunreinigungen zu befreien, wodurch sich die wunderbaren Eigenschaften der Substanz noch verstärkten.
    Joan musterte die kleinen Proben. Zur Überprüfung ihrer eigenen Theorie benötigte sie eine dieser Goldperlen. Aber wie daran kommen? Die Proben standen nicht weit entfernt, aber bei den vielen Augen,, die auf Joan gerichtet waren, hätte das Tablett ebenso gut hinter Sicherheitsglas verschlossen sein können. Sie ballte ihre Fäuste fester, entschlossen, ihre Mission erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Alles, was sie brauchte, war ein ablenkender Augenblick. Sie holte tief Luft und hielt sich bereit.
    »Ich bin fast fertig«, sagte der junge Mönch und tippte etwas in den Computer.
Auch Joan war fast fertig.
Sie hielt ihren Blick auf das Tablett gerichtet und drückte dabei ihre linke Brust fester an die Schulter des Mönchs. Sie hatte

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