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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Platz verlief. Währenddessen ertönte unermüdlich Kamapaks Gesang. Sam versuchte, so leise wie möglich zu laufen und Knochen und Tonscherben zu meiden.
»Hier entlang!«, zischte Maggie und stürmte in eine Gasse zwischen zwei Häusern.
Sam folgte ihr und fand sich bald vor dem Platz wieder. Er duckte sich und sah Denal diesmal unmittelbar vor ihnen stehen. Der Junge hatte sie nicht bemerkt; er war auf die Knie gefallen und hielt die Augen auf die Stelle gerichtet, an der der Schamane stand.
Der Gesang hatte auch die Aufmerksamkeit dieser gewaltigen Menge an Bestien auf sich gezogen. Sie hatten sich von dem entsetzten Jungen abgewandt und drängten jetzt zu der neuen Merkwürdigkeit hinüber. Sam und Maggie hatten freie Bahn.
Wenn sie Denal retten wollten, dann jetzt.
Sam holte tief Luft und kroch hinaus. Maggie folgte, das Gewehr im Anschlag.
Auf der anderen Seite des Platzes war der Schamane, mittlerweile umringt von den Bestien. Ein paar der zwergenhaften Mitglieder der Bande, die geschlechtslosen Drohnen, zupften an Kamapaks Gewand. Andere, die größeren, muskulöseren Jäger, hielten sich vorsichtig im Hintergrund. Sie hatten die Hälse gereckt und musterten den Neuankömmling, horchten auf den Gesang. Doch wie lange würde das Lied die Ungeheuer in Schach halten? Auf der Stelle erhielt Sam Antwort auf diese Frage. Einer der Jäger lief zu dem Schamanen und schlug ihn mit einem Knüppel nieder, sodass er auf die Steine stürzte. Sam trat einen Schritt zu Kamapak hin, doch Maggie packte ihn beim Ellbogen und hielt ihn zurück.
Langsam stützte sich Kamapak auf die Arme und berührte mit einer Hand die blutige Stirn. Die Horde starrte den rot gefärbten Finger des Schamanen an. Dann witterten die Bestien den Blutgeruch und vergaßen alles andere. Die bleichen Gestalten wogten heran, sprangen vor und überschwemmten den Schamanen, dass er erneut zu Boden sank. Vor Entsetzen und Schmerz schrie Kamapak laut auf. Gekreisch und Geheul begleiteten den Angriff. Noch von dort, wo er stand, hörte Sam das Krachen von Knochen und das Reißen von Fleisch.
Als Denal sich von dem entsetzlichen Anblick abwandte, entdeckte er schließlich Sam. Mühsam stand er auf und lief auf wackeligen Beinen zu den beiden hin. Die Augen des Jungen waren verschwollen, das Gesicht bleich vor Entsetzen. Er öffnete den Mund zum Sprechen, doch Sam hob einen Finger an die Lippen. Denal presste den Mund fest zusammen, dennoch entfloh ihm ein kleines Wimmern.
Bald waren Sam und Maggie an seiner Seite. Als Sam den Jungen zu sich zog, erstarb allmählich das entfernte Knurren und Zischen. Kamapaks Schreie waren schon lange verstummt.
»Wir müssen von hier verschwinden!«, flüsterte Maggie.
Auf der anderen Seite des Platzes hatten sich etliche der Bestien mit ihrem Mahl auf den Steinen niedergelassen. Überall lagen Fetzen des zerrissenen Gewands verstreut. Kamapak selbst war verschwunden, in Stücke gerissen von den Klauen und Zähnen der Kreaturen. Lediglich ein paar blutige Brocken waren noch von ihm übrig, an denen genagt oder um die gekämpft wurde.
Unglücklicherweise gab der dürre Schamane jedoch nicht genug für alle her. Mehrere der Bestien schnüffelten nach einer weiteren Futterquelle. Ihr gieriger Blick fiel auf den Jungen. Die Gruppe war entdeckt.
»Verdammt«, brummte Sam.
Erneut stimmten die Kreaturen ein wildes Gekreische an. Sogar diejenigen, die schon frisches Fleisch ergattert hatten, hoben die blutigen Schnauzen, um nachzusehen, was es sonst noch geben mochte.
»Denal, wie bist du hier reingekommen?«, fragte Sam und wich über den Platz zurück. Es bestand keinerlei Veranlassung mehr, lieber den Mund zu halten. »Gibt es einen anderen Weg nach draußen?«
Der Junge schüttelte den Kopf. »Die Wächter mich bringen zum Tempel. Ich müssen mich auf den Altar legen. Dann ich sein aufgewacht … ich hier, benommen, ohne Kleider.« Denals Stimme brach. »D… dann diese Dinger kommen!«
»Was sind sie, zum Teufel?«
»Ihre … ihre Götter«, stammelte Denal.
Eine der Bestien, die sich ihnen genähert hatte, sprang auf sie zu. Maggie zielte mit dem Gewehr und drückte ab. Die Kreatur flog zurück. Der Schuss hatte ihr den halben Schädel weggerissen. »Na ja, diese verfluchten Götter bluten.«
Mehrere ihrer Genossen stürzten sich auf die tote Bestie. Weiteres Fleisch für den Festschmaus. Was die übrigen jedoch nicht aufhielt; Blutdurst und Hunger hatten sie fast zur Raserei getrieben.
Sam, Denal und Maggie wichen weiter

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