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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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des vulkanischen Basalts, holte tief Luft, stürmte dann aus der Deckung hervor und rannte die wenigen ungeschützten Meter zu dem Kamm hinüber. Dort tauchte er in die willkommenen Schatten ein und wartete darauf, dass Kugeln den Abhang hinter ihm durchsieben würden, da er sicher war, gesehen worden zu sein. Nichts geschah. Einen Augenblick lang stützte er sich auf den rauen Fels. Schließlich hob er den Felsbrocken hoch und fragte sich auf einmal, ob das klug wäre. Doch ehe ihn die Furcht lähmen konnte, huschte er eilig im Seitwärtsgang, wie eine Krabbe, in den Schatten des Kamms.
Sobald er sicher war, weit genug gekommen zu sein, riskierte er einen kurzen Blick über den Rand. Er hatte sich nicht getäuscht. Der gewaltige Rumpf des Helikopters stand zwischen ihm und dem Bewaffneten. So leise wie möglich kletterte Norman hinüber. Das Kratzen seiner Schuhe auf dem Stein tönte laut wie eine Explosion, doch wusste Norman genau, dass dies nur in seiner Vorstellung so war. Abgesehen davon gab es jetzt kein Zurück mehr. Er war im Freien.
Er drückte den Felsbrocken fest an die Brust und rannte und sein Herz hämmerte so laut, dass es womöglich sogar die Inka im Dorf hören konnten. Aber er schaffte es, in den Schatten des Helikopters zu gelangen, wo er sich hinkniete und auf der anderen Seite die Füße der beiden Männer entdeckte. Anscheinend hatten sie von seiner Anwesenheit nichts bemerkt. Er kroch unter den Hubschrauber und robbte um die Zusatztanks herum. Quinoastängel kitzelten ihn an den Armen, als er sich auf die andere Seite schlich. Vor ihm standen der Professor und der Bewaffnete, die ihm den Rücken zugekehrt hielten und hinaus in den Regenwald starrten. Der Wächter in der Kutte stieß eine große Wolke Zigarettenrauch aus.
Norman hielt den Atem an, biss sich auf die Lippe und glitt ins Freie. Er konnte entweder dicht am Boden entlangschleichen und so jedes Hindernis umgehen … oder sich einfach schleunigst auf sein Opfer stürzen. Aber er traute seinen zitternden Beinen nicht. Also schob er sich vorsichtig immer weiter auf den Bewaffneten zu, einen Fuß vor den anderen setzend.
Er war bloß noch auf Armeslänge entfernt, da brach die Hölle los.
Plötzlich erschütterten Explosionen das Tal. Ein Teil des Regenwalds in der Mitte wurde hoch in die Luft geschleudert und brennende Teile regneten herab.
Bei diesem Anblick konnte Norman unmöglich einen überraschten Aufschrei unterdrücken.
Der Bewaffnete hörte ihn, fuhr auf dem Absatz herum und ließ sich sofort fallen.
Norman entdeckte, dass er in den Lauf einer Pistole starrte. »Fallen lassen!«, befahl der Mann.
Mehr musste nicht gesagt werden. Der Felsbrocken glitt Norman bereits aus den tauben Fingern.
Vom Regenwald schallte weiterhin lautes Geschrei herüber. Gewehrfeuer ertönte, das sich anhörte wie eine heftig geschüttelte Tasse voller Zähne.
Über den Kopf des Mannes hinweg sah Norman Henry, dessen Gesicht einen Ausdruck der Hoffnungslosigkeit und Niedergeschlagenheit zeigte.
Norman sackte in sich zusammen. Mit einem ähnlichen Ausdruck sagte er: »Tut mir Leid, Professor.«
Als die erste Explosion durch das Tal dröhnte, kam Sam stolpernd zum Stehen und duckte sich vor dem Regen aus brennendem Schutt. »Was zum Teufel …?« Denal hielt sich ebenfalls geduckt. Mit weit geöffneten Augen kam Maggie an Sams Seite. »Sie greifen das Dorf an!«
Sam hielt sich unten. »Das würde Onkel Hank nie tun.« »Was, wenn es gar nicht der Professor ist?«, meinte Maggie. »Vielleicht hat jemand anders die Signalfeuer gesichtet. Diebe. Hauqueros . Vielleicht sogar dieselben Schweinehunde, die letzte Woche in unsere Ausgrabung eingedrungen sind. Vielleicht haben sie unseren Funk abgehört und Onkel Hank hier überfallen.«
Sam sackte auf dem Hang zusammen. »Was jetzt?«
Maggies Augen wurden wild. »Wir halten sie auf.« Sie nickte zu dem Helikopter auf dem Feld hinüber, der halb vom Regenwald verdeckt wurde. »Schalten den da aus und diese Diebe können nirgendwo mehr hin. Dann rufen wir den Professor und sagen ihm, er soll mit Polizei und Armee hier erscheinen.« Sie wandte sich an Sam. »Wir können nicht zulassen, dass sie ermorden und plündern, was wir hier gefunden haben.«
Bei ihren Worten nickte Sam zustimmend. »Du hast Recht. Wir müssen es zumindest versuchen.« Er stand auf. »Ich erkunde mal die Lage. Sehe nach, was los ist.«
»Nein«, widersprach Maggie. »Wir bleiben zusammen.«
Sam runzelte die Stirn, doch Maggies

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