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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Gesichtsausdruck zeigte keinerlei Veränderungen.
Sogar Denal nickte. »Ich gehen auch.« Sam sah den Blick, mit dem der Junge zum Tunneleingang hinaufschaute. Denal war kein Held; er wollte bloß nicht allein gelassen werden … erst recht nicht nackt und waffenlos.
Sam blickte über das Tal.
Unten aus dem Regenwald ertönte Maschinengewehrfeuer. Gelegentlich erfolgten Explosionen und Bäume und Felsbrokken wurden in die Luft geschleudert. In das Getöse mischte sich das Kriegsgeschrei der Inka, das sich im Vergleich hierzu wie ein Flüstern anhörte, und das Gekreisch der Sterbenden. Rauchwolken wälzten sich durch den Dschungel und stiegen zum Himmel auf.
»Na gut«, sagte Sam. »Dann gehen wir alle. Aber bleibt zusammen und seid leise! Wir schleichen uns zum Rand des Regenwalds und kriechen so nah wie möglich an den Hubschrauber heran. Sehen nach, ob es Wächter gibt.«
Maggie nickte und winkte ihm zu, er solle losgehen.
Sam eilte die letzten Kehren hinab und führte sie durch die Böschung aus Vulkangestein und Gebüsch weiter. Bald wurden die drei von den Schatten des Regenwalds verschluckt. Sam hob einen Finger an die Lippen und gab lediglich Handzeichen. Das Getöse der Schlacht klang nur noch gedämpft durch den Dschungel.
Geduckt bahnte sich Sam einen Weg durch das Laubwerk. Sie mussten den Helikopter erreichen, bevor die Diebe das Dorf überwältigt hatten. Sam betete darum, dass noch einige Waffen als Reserve im Hubschrauber lagen. Wenn sie das Tal bis zu Onkel Hanks Ankunft verteidigen wollten, würden sie selbst einiges an Feuerkraft benötigen.
Der Regenwald vor ihnen lichtete sich. Sie hatten den Rand erreicht und Sam wurde langsamer. Jetzt war ganz und gar nicht der richtige Zeitpunkt dafür, sich erwischen zu lassen. Er gab den anderen Zeichen, zurückzubleiben, und kroch allein das letzte Stück des Wegs weiter. Gerade, als er das gespaltene Blatt eines Dschungelfarns beiseite schob, hörte er eine vertraute Stimme.
»Lassen Sie den Jungen in Ruhe, Otera! Es besteht kein Grund, ihm etwas zu tun.«
Onkel Hank!
Sam zog das Blatt beiseite und blickte über die dahinter liegende offene Wiese. Der große Militärhelikopter hockte wie eine monströse Gottesanbeterin auf dem Quinoa-Feld. Etwas näher hatte er jedoch einen Anblick vor sich, der ihm das Blut in den Adern stocken ließ. Sein Onkel stand vor einem Mann in Mönchskutte, doch der Mann war kein Jünger des Herrn. In der rechten Hand hielt er eine große Pistole. Als Waffenkundiger erkannte Sam sie als eine .357 spanische Astra wieder, eine Waffe, die einen Bullen zum Stehen bringen konnte – und sie war auf die Brust seines Onkels gerichtet.
Über dessen Schulter hinweg entdeckte Sam ein drittes Mitglied dieser Gesellschaft. Norman! Das Gesicht des Fotografen war bleich vor Furcht.
Der Mann namens Otera funkelte Sanas Onkel wütend an. »Seit wann gibst du hier die Befehle?« Und dann schlug er Norman mit seiner Waffe bösartig ins Gesicht. Der Fotograf fiel auf die Knie und Blut strömte aus seiner Stirn.
»Lassen Sie ihn in Ruhe!«, sagte Onkel Hank und trat zwischen ihn und Norman.
Otera, der Sam jetzt den Rücken zugekehrt hielt, hob die Waffe. »Ich glaube, du bist nicht länger von Nutzen, alter Mann. Den Funknachrichten nach zu schließen, wissen diese Studenten, wo das Gold verborgen ist. Und da dieser Bursche jetzt in unseren Händen ist, sehe ich nicht ein, weswegen du noch weiter herumlaufen sollst.«
O mein Gott! Völlig außer sich schlüpfte Sam aus seinem Versteck und rannte über das nasse Feld.
Die Bewegung lenkte Henrys Aufmerksamkeit auf Sam und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Sam erkannte, dass sein Onkel alles daransetzte, jede weitere Reaktion zu unterdrücken – aber Otera war selbst diese winzige Reaktion nicht entgangen.
Er hob die Waffe auf Brusthöhe und fuhr herum. Sam hatte ihn gerade erreicht und sprang schreiend auf ihn zu. Da dröhnte ihm schmerzhaft ein Schuss in den Ohren, er wurde zurückgeschleudert und landete rücklings auf der Wiese.
»Nein!«, hörte er seinen Onkel schreien.
Sam versuchte, sich auf den Ellbogen zu stützen, merkte jedoch, dass er sich nicht rühren konnte. Nicht einmal atmen. Es war ein Gefühl, als hätte sich ihm ein ungeheures Gewicht auf die Brust gelegt. Ein stechender Schmerz breitete sich in alle Richtungen aus. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sein Onkel dem Schützen in der Kutte auf den Rücken sprang und ihn zu Boden warf.
Sam lächelte über die Wildheit des

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