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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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recht, das ist Blut.«
    Mason Todd schien irgendwo beruhigt zu sein. »Aber wo sind die Knochen?«
    Er winkte mit dem Zeigefinger. Ich ging hinter ihm her. Nach wenigen Schritten erreichten wir den Ort, wo der Boden aufgewühlt war, als hätte hier jemand gegraben.
    »Von unten her muß er gekommen sein, Mr. Sinclair.«
    Bevor ich mir die Reste anschaute, fragte ich den Mann, ob er überhaut wußte, was ein Ghoul ist. »Ja, eine Art Zombie.«
    »So ungefähr. Ein schleimiges Wesen, das sich von Toten ernährt. Wenn es existiert, dann zumeist auf einsam gelegenen Friedhöfen, wo es genug Nahrung gibt.«
    Todd schaute mich schief an. »Frage, Mr. Sinclair. Sehen Sie hier irgendwo einen Friedhof?«
    »Das allerdings nicht.«
    »Ich auch nicht. Nächste Frage. Wie kann es dann ein Ghoul schaffen, hier auf mein Grundstück zu gelangen?«
    Ich hob die Schultern. »Mir gehört das Haus nicht, Mr. Todd. Das müßten Sie schon wissen.«
    »Keine Ahnung.«
    Ich kümmerte mich um die Knochen. Daß sie von einem Menschen stammten, sah ich sofort. Und sie waren noch nicht alt, sonst hätten sie anders ausgesehen. Einige zeigten sich blank, an anderen hingen noch Haut-oder Fleischreste.
    Zudem roch ich den Ghoul. Genau dort, wo die Erde aufgewühlt war, hielt sich der widerliche Leichengestank besonders stark. Dort breitete er sich wie eine Glocke aus, die auch ein scharfer Windstoß nicht vertreiben konnte. Sie blieb auf das Gebiet beschränkt.
    »Haben Sie einen Plan, Mr. Sinclair?«
    Ich deutete gegen den weichen Untergrund. »Wir müssen davon ausgehen, daß sich der Ghoul, vorausgesetzt, es handelt sich um ein solches Wesen, dort aufhält.«
    »Und wie wollen Sie an ihn herankommen? Graben?«
    »Das wäre eine Möglichkeit, Mr. Todd. Aber ich rechne damit, daß er sich von selbst zeigen wird. Wenn er Menschen riecht, ist er nicht zu halten.«
    »Dann benötigten wir einen Köder.«
    »Richtig«, erwiderte ich lächelnd.
    Mason Todd starrte mich an. »Sagen Sie nur, daß Sie den Köder spielen wollen.«
    »Das hatte ich mir so gedacht.«
    »Wollen Sie hierbleiben?«
    »Ja. Sie können mir ja einen Klappstuhl besorgen. Ich habe schon immer gern auf Ghouls gelauert. Das gehört zu meinen liebsten Beschäftigungen.«
    »Jetzt wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Mann.«
    »Keine Spur, Mr. Todd. Ich will tatsächlich hier auf den Ghoul warten. Er wird sich zeigen.«
    »Gesetzt den Fall, er kommt. Was werden Sie dann machen?«
    »Ihn töten.«
    »Einfach so?«
    »Sicher.«
    Er wischte über sein Gesicht.
    »Ihr Selbstbewußtsein ist einfach irre, Mann. Ich hätte das nicht.«
    »Dafür haben Sie Chancen bei den Frauen und Mädchen. Ich eben bei Dämonen, das ist der Unterschied.«
    Er konnte nur noch lachen, schaute zum Himmel und fragte dann, ob ich mich jetzt schon in den Garten setzen wollte.
    »Nein, erst bei Einbruch der Dämmerung.«
    »Sie glauben nicht, daß er sich jetzt schon zeigen wird? Ich meine, Holly hat das Haus morgens verlassen, da war er…«
    »Er ist nicht sichtbar hier, Mr. Todd. Sonst wäre der Leichengeruch intensiver.«
    Der Agent verzog den Mund. »Noch schlimmer?«
    »So ist es.«
    Todd gab keine Antwort. Er drehte sich um und ging wieder zurück zum Haus.
    Ich folgte ihm langsamer und in Gedanken versunken. Wenn der Ghoul erschien, würde es mir ein leichtes sein, ihn mit meinen Waffen zu vernichten. Dann konnte ich wieder fahren und hinterließ eine heile Welt. Das allerdings wollte mir nicht so recht gefallen. Nicht daß ich etwas gegen eine heile Welt gehabt hätte, ganz im Gegenteil, aber ich ging davon aus, daß ein Ghoul nicht grundlos erschien und so mir nichts dir nichts sich in einem normalen Garten aufhielt. Da mußte meiner Ansicht nach schon etwas dahinterstecken.
    Den Grund kannte ich nicht, falls es einen solchen gab. Ich würde mich da überraschen lassen müssen.
    Im Haus führte mich Todd in einen Wohnraum, der etwas westernhaft eingerichtet war. Zumindest rustikal, und die Felle, die dort lagen, waren echt.
    Todd sah, daß es mir nicht gefiel und sagte: »Ich habe die Tiere nicht selbst geschossen, man schenkte mir die Felle.«
    »Das ist Ihr Bier.«
    »Was kann ich anbieten? Wir können essen und trinken, falls Sie möchten.«
    »Nur etwas trinken. Nichts Alkoholisches.«
    »Geht klar.« Er verschwand in der Küche.
    Ich griff zum Telefon, rief Suko an und gab ihm einen kurzen Lagebericht durch.
    »Wie ich höre, fühlst du dich ganz wohl, Alter.«
    »Noch«, erwiderte ich, und das war

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