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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auf Ihrem Grundstück ausgebreitet hat. Sind Sie sicher, daß es sich um Leichengestank handelt und nicht um verfaulte Pflanzen?«
    »Vollkommen sicher. Wenn Pflanzen verfaulen, Mr. Sinclair, riecht das anders.«
    Ich gab ihm recht.
    Er zahlte die Rechnung bei einer netten Person mit hellroter Mütze auf dem Kopf.
    Draußen sahen wir die langbeinigen Mädchen wieder, die mit einigen jungen Männern zusammenstanden, ölig wirkenden Typen. Jedenfalls was ihre Haare anging, die das Gel so glänzend gemacht hatte. Die beiden entdeckten uns und winkten Todd zu.
    »Vergessen Sie uns nicht!«
    Todd lächelte breit. »Nein, keine Sorge, Mädchen. Vielleicht kommt mal was. Eure Karten habe ich ja.«
    Wenig später hatte er sie zerrissen und warf die Fetzen in einen Abfalleimer. »Dumme Schnallen!« kommentierte er. Für ihn war das Thema erledigt. »Wo haben Sie Ihren Wagen abgestellt, Mr. Sinclair?«
    »Hier auf dem großen Parkplatz.«
    »Gut, dann fahren Sie mir nach.« Er deutete auf einen sonnengelben Jaguar.
    »Feines Auto«, lobte ich.
    »In meinem Job ist so etwas oft wichtig. Da schauen die Leute eben auf das Außere.«
    Ich gab ihm recht. So wie er angezogen war, fiel er schon auf. Die rote Jacke trug er über dem Arm. Das Hemd war weiß, die Hose in einem tiefen Schwarz, und die Schuhe bestanden aus rot eingefärbtem Leder. Er wartete, bis ich meinen alten Dienst-Rover in die Nähe des Jaguars gelenkt hatte. Danach fuhr er zügig in Richtung Küste, die nicht weit entfernt lag.
    Am Rand der Ortschaft standen ebenfalls kleine Sommerhäuser, vermischt Pensionen, Hotels und kleine Gärten, die allesamt gepflegt aussahen. Die Umgebung zeigte ein sattes Grün, das zum Meer hin anstieg, aber auch Platz für zahlreiche Mulden ließ, in die sich oft wunderbare Häuser hineinschmiegten.
    Es waren kleine Villen, Kombination aus Glas, Stein und Holz. Hier konnten die Architekten noch spielen, weil sie genügend Fläche besaßen. Und die Preise für Grundstücke würden in die Höhe schnellen, das stand ebenfalls fest.
    Zum Haus des Agenten führte ein Weg hoch. Er schlängelte sich durch dünenartige Hügel, bis erauf der Kuppe endete. Da hatte er schon längst den Garten durchstoßen, den wir passierten.
    Ich hing am Heck des gelben Jaguars. Das Tor unten hatte sich per Fernbedienung öffnen lassen, und wir hielten auf dem großen Platz vor einer sehr breiten Garage an.
    Als Todd ausstieg, warf ich ebenfalls einen Blick zurück. Groß war der Garten, eine blühende und summende Wildnis, in der sich die Insekten wohl fühlten.
    Der blaue Himmel zeigte nur wenige Wolken; diese wiederum hatten sich gut verteilt.
    »Was sagen Sie, Sinclair?« Todd stand neben mir, die Hände in den Taschen seiner Hose vergraben. Der Stoff bestand aus einer Mischung aus Seide Lind Leinen.
    Ich hatte das Haus schon gesehen. Viel Glas war verbaut worden, mehr als Stein, auch mehr als Holz. »Das ist schon eine imposante Hütte. Wie viele Menschen leben darin?«
    »Ich bewohne sie allein.«
    Mein Grinsen klebte schief am Mund. »Soll ich Sie jetzt bewundern oder bedauern?«
    »Das frage ich mich manchmal auch. Aber in diesem Geschäft sind die Leute komisch. So etwas verlangt man von einem Agenten. Da sind wir nicht anders als die Stars und Regisseure.«
    Ich nickte dem unter uns liegenden Garten entgegen. »Lieben Sie diese Wildnis?«
    »Kaum. Meistens halte ich mich im Haus auf. Aber Sie wollen sich den Garten anschauen.«
    »Zunächst.«
    »Kommen Sie, wir nehmen die Treppe. Da kürzen wir etwas ab. Der normale Weg ist weiter.«
    Man mußte sich schon auskennen, um die Treppe zu finden, denn ihr Beginn war von Pflanzen überwuchert. Zum Glück hatte Todd breite Stufen anlegen lassen, sehr trittsicher führten sie durch dichtes Buschwerk und langstielige blühende Blumen, die ihren entsprechenden Duft absonderten und die Insekten lockten.
    Am Ende der Treppe gingen wir nach links. Todd bahnte uns den Weg frei. Er hatte von einer Plastik gesprochen, einem Kunstwerk, das bei mir zumindest Zweifel auslöste, denn als solches sah ich — der normale Mensch - es nicht an.
    »Hier war es. Und genau dort klebt das Blut.«
    Ich war nicht Sherlock Holmes und trug auch keine Lupe bei mir. Aber der dunkle Fleck war nicht zu übersehen. Er breitete sich genau an einer Kante aus.
    Das Blut war getrocknet und bildete eine Kruste, die an einer Stelle nach unten führte.
    »Was sagen Sie?«
    Ich hatte mich gebückt, kam wieder hoch, nickte. »Sie haben

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