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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte auch an der Anspannung liegen.
    Es regnete immer noch. Das Kopftuch war verrutscht, und Cathys blondes Haar fiel bis auf den Rücken. Als der Motor endlich ansprang, bat ich sie, das Fernlicht einzuschalten.
    »Warum denn?«
    »Es ist besser.«
    »Wie Sie wollen, Sinclair.«
    Um den Weg zu erreichen, mußte sie wenden. Das Fernlicht fiel als bläulich-weißes Tuch hinaus in die dunkle Nacht. Es strich über Büsche, Bäume und glitt auch in den schmalen Weg hinein, der in Richtung Straße führte. Dieser Weg war wichtig. Sollten die Zombies versuchen, uns zu stoppen, würde es auf der Fahrt zum Tor geschehen.
    »Wie soll ich denn fahren?« fragte sie und meinte die Worte durchaus ernst.
    »Langsam? Schnell oder…«
    »Normal.«
    »Okay.« Sie warf mir einen Bick zu. »Mann, Sie haben mir eine Angst eingejagt. Stimmt das wirklich? Ist Mason tot?«
    »Ja.«
    Sie schlug sich mit der linken Hand gegen die Stirn. »Was mache ich denn da?«
    »Suchen Sie sich einen anderen Agenten.«
    »Mann, Sie haben Nerven. Als wenn das so einfach wäre.«
    Ich wechselte das Thema. »Wo haben Sie eigentlich diesen Zwerg gesehen?«
    Cathy überlegte einen Moment. »Hinter der nächsten Kurve, glaube ich.«
    »Gut.«
    »Was haben Sie denn immer mit diesem Zwerg? Ist der wirklich so gefährlich?«
    »Und ob.«
    Sie lachte und mußte beim Lenken achtgeben, weil der Untergrund rutschig geworden war. Der Regen hatte die mit Gras und Moos bewachsenen Steine zur Rutschbahn gemacht. Die Vorderräder griffen nicht richtig, deshalb geriet der Corsa leicht ins Schleudern. Das Heck touchierte eine Pflanzenwand, die Kühlerschnauze drehte nach links, und da stand der Baum…
    Sie fluchte, riß den Wagen wieder herum und hätte es fast geschafft. Mit der linken Stoßstangenecke rasierte der Wagen noch über die Rinde, was nicht weiter tragisch war, denn wir konnten die Fahrt fortsetzen. Das Unglück erreicht uns aus der Höhe.
    Im Baum mußte der Zombie gesessen haben und hatte sich genau im richtigen Moment fallen lassen.
    Es dröhnte, als er auf das Wagendach prallte und es mit seinem Gewicht eindrückte. Cathy blieb stumm, aber ihr Blick verriet Panik, und sie schrie erst dann, als die Gestalt auf die Kühlerhaube rollte. Es war kein angenehmer Anblick, als der Zombie mit seinem verwesten Gesicht dicht vor der Scheibe hing. Sein lippenloses Maul wurde gegen das Glas gedrückt.
    Den Anblick verkraftete meine Begleiterin nicht. Vor Schreck würgte sie den Motor ab, dann schrie sie.
    Der Wagen stand, der Zombie rutschte über die nasse Haube. Er hatte es geschafft und einen Scheibenwischer abgebrochen, der zwischen seinen Fingern klemmte.
    Ich fuhr Cathy an, im Fahrzeug zu bleiben, schnallte mich los und stieß die Tür auf.
    Der Zombie suchte nach einer Waffe, aber ich schoß ihm eine Silberkugel in den Schädel.
    Das hatte auch Cathy gesehen. Sie schrie jetzt wie irre. Denn sie mußte mit ansehen, wie ein zweiter lebender Leichnam an ihrer Seite aus dem dichten Wildwuchs des Gartens erschien und sich kraftvoll gegen den Corsa warf.
    Er schaffte es, die Tür zu öffnen und die Frau aus dem Fahrzeug zu zerren.
    Von der anderen Seite sah ich seine Arme, die wie Stümpfe mit bleichen Händen in das Fahrzeug hineinstachen, um sich auf Cathys Körper zu legen.
    Meine Tür war nicht geschlossen. An Cathys Kopf vorbei wischte die geweihte Silberkugel und hieb in die Brust der lebenden Leichen. Der Zombie röchelte nicht einmal. Er kippte auf das Mädchen und bewegte sich nicht mehr.
    Schreiend trat die Frau die Gestalt zur Seite. Es bereitete ihr Mühe, weil der Untote noch festklemmte. Dann wollte sie aus dem Wagen kriechen. Ich war dagegen und suchte nach Mondrian. Zwei seiner Helfer hatte er geschickt und nichts erreicht. Er würde so leicht nicht aufgeben und mußte sich einfach zeigen.
    Daß wir einen kleinen Zaun umgerissen hatten, sah ich erst jetzt. Ein Stück Lattenzaun, der ein kleines Feld eingegrenzt hatte, lag schief hinter mir.
    Auf dem Feld wuchsen hohe Sommerblumen. Zwischen ihnen sah ich die Bewegung. Ich ging etwas zur Seite und wollte über den Zaun steigen, als ein paar Schritte entfernt sich jemand vom Boden erhob, über den er gekrochen war.
    Es war der Zauberer!
    Er richtete sich auf. Sein spitzer Hut, der mich an eine Schultüte erinnerte, saß schief. Unter dem Rand zeichnete sich das bleich-grüne Gesicht mit den vorstehenden Glotzaugen ab. Aus den beiden Ärmeln ragten die langen Finger wie schmale Stöcke.
    Über uns

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