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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beretta hervor und lief zugleich auf die Treppe zu.
    Mit einer geweihten Silberkugel konnte ich die Gestalt sicherlich nicht stoppen, aber vielleicht irritieren und sie so lange stoppen, bis ich näher heran war.
    Die Bewegung des rechten Arms der Gestalt war knapp und zielsicher. Plötzlich flog uns die Fackel entgegen. Sie schlug einen Bogen, überflog mich, aber ich drehte mich nicht um, weil ich an das verdammte Wesen herankommen wollte.
    Zu spät.
    Es löste sich auf.
    Zugleich hörte ich hinter mir ein puffendes Geräusch, wirbelte herum und schaute in eine Flammenhölle hinein...
    ***
    Die verdammte Fackel hatte zielsicher den feuchten Teppich oder das feuchte Tuch getroffen. Sie war nicht erloschen, wie es normalerweise der Fall hätte sein müssen. Statt dessen war die Flamme regelrecht explodiert und hatte die Unterlage in Brand gesetzt. Sie war zu einem Feuerteppich geworden, aus dem die Flammen bis zur Decke hoch hervorschlugen.
    Suko hatte in der Nähe gestanden. Ich sah ihn jetzt nicht mehr. Auch nicht innerhalb des Feuers. Er war zur Seite gehuscht, stand an der Wand und starrte ebenso in das zuckende Muster wie ich.
    Die Hitze waberte uns entgegen. Zugleich drängte sich dunkler und blutig stinkender Rauch aus dem Feuerkern in die verschiedensten Richtungen, und auch wir wurden nicht davon verschont. Wenn ich jetzt Luft geholt hätte, dann hätte ich womöglich Blut getrunken, denn so ähnlich mußte das Zeug schmecken.
    Die Überraschung hatten wir beide schnell überwunden. Bevor dieser Keller zu einem Flammengrab für uns werden konnte, stieß sich Suko von der Wand ab. Um die Treppe und auch mich zu erreichen, mußte er durch die Flammenwand. Mit eingezogenem Kopf, die Hände schützend vor sein Gesicht gelegt, hetzte er in langen Schritten auf mich zu. Die Flammen umtanzten ihn. Sie flackerten. Sie griffen mit langen Fingern zu, aber sie setzten Suko nicht in Brand, weil er einfach zu schnell war. Sie sengten ihn nur an, und ich drehte mich ebenfalls der Treppe zu. Wir hetzten die Stufen hoch, hörten hinter uns so etwas wie eine puffende Explosion und ein fürchterliches Fauchen, als hätte ein vorsintflutliches Ungeheuer seinen Rachen geöffnet.
    Mit einem letzten Satz hatten wir die beiden trennenden Stufen übersprungen, prellten beide gegen die vor uns liegende Wand und drehten uns erst dann um.
    Über die Treppe hinweg walzte eine wahre Feuerwand zu uns hoch.
    Eine Masse, die auch durch den Einsatz von Löschwasser nicht mehr zu stoppen war.
    Sie fauchte, sie bewegte sich in sich, sie warf Schatten, die an den Wänden entlangkrochen, und sie wurde von den dicken Rauchschwaden begleitet, die bestialisch stanken. Der Blutgeruch raubte uns den Atem. Wir mußten so schnell wie möglich weg, denn dieses Haus war nicht mehr zu retten. Warlock löschte die letzten Spuren aus.
    Die Haustür war nicht weit. Suko riß sie als erster auf. Hustend gelangten wir ins Freie, während die Flammen innerhalb des Flurs ihren Weg fanden. Das Feuer wallte aus dem Haus. Auch wenn die Tür geschlossen gewesen wäre, es hätte sie aufgesprengt.
    Wie ein gieriges Tier fuhr der Flammenarm aus der Öffnung. Die Scheiben im Haus platzen weg. Es entstand ein weiterer Durchzug, der dem Feuer zugutekam.
    Jetzt jagte es überall hin. Auch in die obere Etage, wo die kleinen Fenster durch den mächtigen Innendruck herausgeschleudert wurden und das Glas wie Eisstücke in die Tiefe fiel.
    Wir wollten nicht länger aus der Nähe zuschauen. Der Rover stand zu nahe am Haus. Ich rannte zu ihm, stieg ein und hatte unwahrscheinliches Glück, es noch im letzten Moment geschafft zu haben. Während ich noch das rechte Bein anzog, wurden über mir weitere Fenster durch die Hitze zerblasen.
    Es regnete Scherben in die Tiefe, aber das Auto hielt sie von mir ab. Sie prasselten schräg gegen die Tür und auf das Dach. Ich fuhr den Rover zurück und lenkte ihn dann in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Dort wartete Suko bereits auf mich.
    Beim Bremsen rutschte der Rover auf dem feuchten Laub noch ein Stück weiter. Suko zerrte die Fahrertür auf. Wir waren weit genug weg, um nicht mehr in unmittelbarer Gefahrenzone zu stehen.
    Das Hausdach brannte lichterloh. Der Druck hatte es schon an zahlreichen Stellen regelrecht zerfetzt, so daß die Flammenarme dort in die Höhe schossen wie heiße, uns zuwinkende Geistwesen. Nichts konnte hier mehr gerettet werden. Das Feuer hatte ganze Arbeit geleistet, und so war es auch vorgesehen.
    Ein

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