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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und da in diesem Flur alles dicht beisammen lag, nutzte er die Zeit aus.
    Zwei große Sprünge brachten ihn an die beiden heran. Sie standen sich wie Figuren gegenüber. Das Blut-Skelett hielt bereits seine Hand ausgestreckt, um nach Purdy zu greifen. Suko’s Ruf war genau im richtigen Moment erfolgt, denn er hatte Warlock mitten in der Bewegung gestoppt.
    Mit einer heftigen Armbewegung schleuderte der Inspektor Purdy zur Seite, die von der Wand aufgefangen wurde, bevor sie an ihr zusammensackte. Suko wußte nicht, wie viel Zeit ihm noch blieb, aber er schaffte es, die drei Riemen in dem Augenblick zwischen die Finger des Blut-Skeletts zu drücken, als die fünf Sekunden vorbei waren.
    Warlock griff zu.
    Nicht die Hand der Frau, wie er es sich vorgestellt hatte, er spürte etwas anderes an seiner Blut-Klaue.
    Magie gegen Magie!
    Das Blut-Skelett zuckte zusammen, ging leicht in die Knie, und dann brüllte es auf.
    Noch während des Schreis schossen plötzlich Flammen aus der Klaue!
    ***
    Es war wohl der Anblick, auf den wir alle gewartet hatten, dabei schloß ich mich ein.
    Ich konnte mich wieder bewegen, sah Warlock, der die rechte Hand in die Höhe gerissen hatte, als wollte er nach der Fratze des echten Schwarzen Tods greifen.
    Ein dunkles, von den Farben Grün und Schwarz beherrschtes Feuer zuckte aus seiner Klaue in die Höhe.
    Er konnte es nicht begreifen. Er hatte alles vergessen, er war auf sich selbst konzentriert und sah auch nicht, wie Suko ausholte.
    Dieses Finale überließ ich meinem Freund, denn es war wichtiger, daß ich mich um Purdy Prentiss kümmerte.
    Sie hockte am Boden, wurde von mir festgehalten und schaute wie alle anderen auch auf eine Szene, die sie einfach nicht begriff.
    Das Feuer hatte sich ausgebreitet. Es war am Arm des Blut-Skeletts hoch gehuscht und rann nun zuckend auf den Totenschädel zu, um den herum ein Tuch hing.
    Danach schnappten die Flammen zuerst.
    Plötzlich war es zu einer Lohe geworden, die das Gesicht wie ein Vorhang umschwang. Suko, der wieder hatte zuschlagen wollen, hielt sich zurück, denn das von der Peitsche entfachte magische Feuer reichte aus.
    Die Flammen hüllten den blutigen Totenkopf ein, der sich in der magischen Hitze bewegte und immer stärker zusammenschmolz. Er wurde zu einer weichen Masse, und das Feuer fand dabei seinen neuen Weg. Es rann an der nackten Brust nach unten, wo es das zweite Tuch erfassen konnte und blitzschnell in Brand steckte.
    Plötzlich schrie das Blut-Skelett!
    Es war ein grauenvoller Schrei. Ein wildes Röhren, in dem sich all das vereinigte, was es fühlte. Ein unbeschreibliches Grauen, gepaart von schrecklichen Schmerzen.
    Es brüllte. Es tanzte auf dem Fleck, über ihm ballte sich etwas zusammen, was kein Rauch war, auch wenn es ziemlich dunkel aussah. Es war die Welt des Schwarzen Tods, und auch seine schreckliche Fratze war für jeden sichtbar.
    Plötzlich flog das Blut-Skelett in die Höhe. Der Kontakt mit dem Boden war weg. Wie eine brennende Fahne wurde die Gestalt emporgerissen, aber sie prallte gegen nicht gegen die Decke, wie es normal gewesen wäre.
    Sie huschte hinein in ein Zeitloch, aus dem noch ein letzter, grauenvoller Schrei erklang, bevor es sich schloß.
    Ein Mythos.
    Eine Wiedergeburt zum Ende des Jahrtausend war nicht mehr möglich, denn diese Pläne hatten wir durchkreuzt, auch wenn leider Menschen dabei gestorben waren.
    Purdy schaute mich an wie jemand, der kaum glauben konnte, daß es vorbei war.
    »Es gibt keinen Warlock mehr«, sagte ich.
    »Mein Gott«, flüsterte sie nur und warf sich in meine Arme...
    ***
    Es dauerte nicht lange, da waren auch die Kollegen eingetroffen. Ich hatte Sir James Bescheid gegeben. Er traf zusammen mit der Mordkommission und der Spurensicherung ein. Angeführt von Chief Inspector Tanner, einem alten Freund von uns, der über unsere Aufgaben genau informiert war. Als er uns sah, stieß er seinen Hut zurück und fragte nur: »Muß ich wieder aufräumen?«
    »Sei froh, denn der Fall ist gelöst.«
    »Wie schön, daß es auch bei euch Ausnahmen gibt.«
    Er verlor seinen Humor, als er den toten Chefarzt sah.
    Die Patienten lagen wieder in ihren Betten. Das Personal und die Ärzte hatten sich im Zimmer der Oberschwester versammelt und suchten dort nach Erklärungen, die ihnen auch Purdy Prentiss nicht geben konnte oder geben wollte.
    Ich hörte nur, wie sie davon sprach, daß die Vorgänge vergessen werden sollten, falls es möglich war. »Denn manchmal«, sagte sie mit lauter

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