Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
Frage, wie lange es noch dauert, bis er meine DNA mit der von dem Mädchen vergleicht?«
Hank drückte seine Handflächen gegen seine Schläfen und begann, im Kreis im Raum herumzulaufen.
»Oh verflucht! Oh Scheiße! Oh verdammt! Wer ist dieser Kerl? Wir müssen ihn uns schnappen, müssen dafür sorgen, dass er aufhört!«
»Vecca und Levy haben das schon versucht. Sie haben ihn bestochen, aber er schnüffelt trotzdem weiter herum. Das ist schon fast so, als hätte der es auf mich abgesehen. Ich meine, so, als hätte der was gegen mich.«
Auch wenn Jerry Bethlehem noch nicht lange genug draußen war, dass jemand es auf ihn abgesehen haben könnte, gefiel ihm der Gedanke gar nicht.
»Ja. Merkwürdigerweise bin ich auch so jemandem begegnet.«
Da haben wir es wieder. Es geht immer nur um den reichen, berühmten, Viel-zu-wichtig-als-dass-man-sich-die-Hände-schmutzig-macht-Hank. Seine Einstellung war widerlich. Jeremy widerstand dem Drang, ihm eine reinzuhauen.
»Nun, falls er nicht gerade droht, die Blutlinie zu versauen, so wie mein Typ hier, dann sollten wir den vielleicht für den Moment vergessen.«
»Schon gut, schon gut. Was machen wir jetzt?«
»Nun, da ich ihn noch nie gesehen habe, versuchen wir ihn jetzt mit seinen eigenen Methoden zu schlagen. Da kommst du ins Spiel.«
Hank wurde plötzlich sehr reserviert: »Ja?«
»Er ist mir gefolgt. Also folgst du mir jetzt auch, nur dass du vorher schon weißt, wo ich hingehe, also kannst du weiten Abstand halten und auf jeden achten, der sich an mich dranhängt.«
Hank nickte: »Klingt nach einem Plan.« Dann runzelte er die Stirn. »Und was machen wir, wenn wir ihn gefunden haben?«
»Dann folgen wir ihm . Und wir überzeugen ihn, dass er seine Nase nicht mehr in mein Leben stecken will.«
»Und wenn er darauf nicht hört?«
Jeremy zuckte mit den Achseln. »Dann verschwindet er.«
Hank schüttelte den Kopf. »Oh nein. Nicht solange ich in 100 Kilometern Umkreis bin. Da mache ich nicht mit.«
Jeremy spürte, wie sich sein Temperament regte.
»Du willst mich also wieder im Stich lassen, Bruder? Und du lässt Daddy auch wieder im Stich?«
Er erinnerte sich an die Gespräche mit seinem Vater, wenn der mal wieder zu Besuch kam. Ein furchteinflößender Mann war das gewesen, sein Daddy, mit dieser Augenklappe über dem blinden Auge und der Art, wie er einen mit dem strahlend blauen Blick aus dem anderen Auge fixierte. Aber sobald er einmal zu reden begann, schmiegte sich seine weiche Stimme um Jeremy und liebkoste ihn wie ein warmer Wind und ließ einen den schrecklichen Anblick vergessen. Jeremy wusste, er hatte etwas von Daddys Gabe der Überzeugung geerbt, aber nur einen kleinen Teil.
Daddy wusste Dinge, die niemand sonst wusste, sah Dinge mit seinem blinden Auge, die niemand sonst sehen konnte. Er redete von Göttern – nicht den Göttern, von denen jeder schon gehört hatte. Die waren nur Geschichten, hatte er gesagt. Er hatte von anderen Göttern gesprochen, den Anderen, die aus dieser Welt ausgesperrt waren und seit Äonen darauf warteten, zurückzukehren.
Er sprach von dem besonderen Blut, das durch seine Adern floss, und durch die seiner Kinder. Sie waren alle Teil einer besonderen Blutlinie, die sie in den Augen der Anderen herausstechen ließ, aber diese Blutlinie war im Laufe der Zeitalter verdünnt und beschmutzt worden. Sie musste konzentriert und gereinigt werden.
Daddy erzählte ihm immer wieder von seinem Plan, mit dem er das tun wollte, und über die Rollen, die Jeremy und sein Halbbruder Hank dabei zu spielen hatten, und wie sie zusammen mit einem Mädchen namens Moonglow den Schlüssel erschaffen würden, ein reinblütiges Kind, das die Tore aufschließen würde, die die Anderen daran hinderten, in diese Welt zurückzukehren und sie wieder für sich zu beanspruchen.
Und wenn sie dann zurückkehrten, dann würden sie diejenigen der Blutlinie entlohnen, die das möglich gemacht hatten. Daddy würde den Thron der Erde erklimmen und Jeremy und Hank würden seine Prinzen sein.
Daddys betörende Stimme war bei Jeremy geblieben und hatte wieder und wieder die Geschichte wiederholt und die Dinge, die sie tun mussten, um den Plan zur Reife zu bringen, und er hatte nie auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, dass das alles die Wahrheit war. Aber dann hörte Daddy auf, sie zu besuchen. Er hatte davor gewarnt, dass der Tag kommen könnte, an dem das geschah, und er hatte Jeremy beim Blut des Prinzen, das in ihm war, schwören lassen, dass er
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