Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
den Plan bis zum Ende durchführen würde.
Jeremy hatte es geschworen. Genau wie Hank. Aber offenbar hatten Hanks Versprechen nicht viel zu bedeuten.
»Wir fangen damit doch jetzt nicht wieder an, oder?«, sagte Hank. »Ich sagte doch, …«
»Du hast mir gesagt, du hast da dein eigenes Ding am Laufen und dass Daddy sich seine Blutlinie in den Arsch schieben könne!«
»So etwas habe ich nie gesagt. Was ich tue, ist für den Plan genauso notwendig wie das, was du tust.«
»Blödsinn! Der Plan lief so: Ich verpasse Moonglow einen dicken Bauch und du solltest das bei ihrem Blag tun.«
Hank rollte mit den Augen. »Ich weiß, aber ich bin die Leitfigur der Kicker-Bewegung – im Augenblick bin ich diese Bewegung – und ich kann es nicht riskieren, einen Skandal hervorzurufen, indem ich einer 18-Jährigen ein Kind anhänge.«
»Also bleibt es an mir hängen, mein eigenes Kind zu ficken.«
Hank grinste. »Und das kriegst du ja auch wirklich gut hin.«
Jeremy spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, als sich seine Hände zu Fäusten ballten. »Du blödes Arsch...«
»Reg dich nicht auf. Du hast es doch hingekriegt, oder? Und was das Ficken mit deinem Kind angeht – erstens ist sie 18 und damit kein Kind mehr, und zweitens ist es ja nicht so, als ob du sie aufgezogen hättest oder so, oder sie auch nur einmal besucht hättest, als sie ein Kind war. Sie war eine völlig Fremde für dich, als du sie getroffen hast.«
Jeremy entspannte sich etwas. Da war ein Körnchen Wahrheit in dem, was Hank da sagte. Dawn hätte genauso gut das Kind von jemand anderem sein können.
»Das mag ja sein, aber deswegen kam ich mir die ersten paar Male doch ziemlich verdorben und sogar etwas pervers vor.«
»Das liegt daran, dass das in der Normalowelt ein Riesentabu ist und jeder sich deswegen so anstellt, weil man, wenn man das zu oft macht, auf einmal einen Haufen Mongos an der Backe hat.«
»Mongos?«
»Kaputte Kinder. Aber weil ihr beide die Blutlinie habt, ändert das alle Regeln. Das bedeutet, es ist nicht nur in Ordnung, es ist sogar notwendig, dass ihr beiden zusammenkommt und ein Kind miteinander habt.«
»Das heißt auch, dass ich alles selbst machen musste. Ich musste sie entführen, ich musste sie schwängern, ich musste sie daran hindern, das Kind abtreiben zu lassen, und ich habe dafür dann lebenslänglich gekriegt!«
Er bemerkte, dass er schrie, und verstummte.
Er erinnerte sich an seine Verwirrung zu dieser Zeit. Verdammt, er war erst 19 gewesen, als er Moonglow in Atlanta aufgespürt hatte. Er hatte versucht, Kontakt zu Hank aufzunehmen, um ihm die gute Nachricht mitzuteilen, aber Hank war nirgends aufzutreiben. Vorher hatten sie sich etwa zweimal im Jahr getroffen und darüber geredet, wie sie Daddys Plan durchführen konnten, und jetzt schien er einfach verschwunden zu sein – so, wie es Daddy auch getan hatte.
Aber irgendwie hatte er gewusst, dass Hank noch am Leben war. Irgendwie hatte er ihn irgendwo da draußen gespürt.
»Ich hätte dir ja geholfen, wenn ich gekonnt hätte, Bruder, das weißt du.«
»Aber damals wusste ich es nicht. Ich wusste, du warst nicht tot, also habe ich gedacht, du hättest mich hängen lassen.«
Später hatte er herausgefunden, dass Hank im Gefängnis gewesen war, aber zu der Zeit hatte es ihn ziemlich mitgenommen.
Hank schüttelte den Kopf. »Das würde ich nie tun. Aber ist das nicht merkwürdig, diese Verbindung, die da zwischen uns besteht? Ich weiß, dass du da bist, und du weißt, dass ich da bin. Seltsam, oder?«
»Ja. Seltsam. Aber das machte es nur noch schlimmer, als ich alles selbst tun musste.«
»Ich wünschte ja, ich hätte da bei dir sein können, Bruder. Dann wäre das damals anders gewesen, und dann wäre es jetzt auch anders.«
Da hatte er verdammt recht.
Geplant war, dass sich Hank an Moonglow ranmachen und sie schwängern sollte. Sie würden heiraten und hätten dann das Kind. Wenn es kein Mädchen wäre, würden sie es erneut versuchen. Wenn sie dann schließlich eines hätten und das wäre alt genug, selbst ein Kind zu kriegen, dann würde Jeremy ins Spiel kommen. Auf die eine oder andere Weise – mit Charme oder mit Gewalt – würde Hanks Tochter Jeremys Kind bekommen.
Und dieses Kind würde die Welt verändern.
Aber Jeremy war in Panik geraten, als er Hank nicht auffinden konnte. Er hatte kein Vertrauen auf seinen Erfolg bei Frauen. Das war Hanks Stärke, nicht seine. Oder wenigstens hatte er das zu der Zeit gedacht. Heute wusste er, dass er
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