Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
habe Ihnen doch gesagt, diese klinische Studie ist außerordentlich wichtig. Nichts darf sie in Gefahr bringen.«
»Ja, aber Sie glauben schon, dass man sie zuerst mit jemandem testen sollte, der weniger jähzornig ist. Sie haben eine Frau und eine Tochter. Bolton kennt Sie, weiß, wo Sie wohnen, und Sie wissen, da ist eine Katastrophe vorprogrammiert. Geben Sie es ruhig zu: Bolton in Freiheit macht Ihnen eine Höllenangst.«
»Ich gebe nichts Derartiges zu. Wie ich Ihnen sagte …«
Jack schnitt ihm das Wort ab. »Sparen Sie sich das. Sie suchen einen Strohmann. Sie hoffen darauf, dass ich etwas tun werde, was die Bullen auf seine Spur bringt – zum Beispiel, wenn er mich umbringen würde –, und das wird dann Ihr Problem lösen, ohne dass Sie sich die Finger schmutzig machen. Oder wenigstens sieht es dann so aus, als ob die noch sauber wären.«
Levy starrte durch die Windschutzscheibe und schwieg.
»Na gut«, sagte Jack. »Tun wir’s.«
Levy drehte sich zu ihm um. Er wirkte verwirrt. »Was tun?«
»Wir entlarven Jerry Bethlehem als Jeremy Bolton. Aber wir tun es so, dass keiner von uns in der Nähe steht, wenn die Scheiße in die Luft geht.«
»Wie?«
Jack dachte darüber nach. Dawn war viel zu verknallt, um von Nutzen zu sein, und er konnte Christy nicht dazu benutzen, die Information weiterzugeben, weil die Behörde, die hinter alldem steckte, dann davon ausgehen musste, dass sie diese Information von dem von ihr angeheuerten Kerl hatte. Jack wollte sich nicht zu deren Zielscheibe machen.
Er brauchte jemanden, der keine Verbindung zu ihm oder Levy hatte. Die einzige andere Person, die Bolton auf dieser Seite der Gefängnismauern kannte, war Hank Thompson.
Das ist doch mal eine Idee.
Jemand, der die Öffentlichkeit sucht … Jemand, der die Öffentlichkeit scheut … Wenn man die zusammenbringt …
Und hatte Thompson nicht gesagt, dass die Dormentalisten und die Scientologen etwas gegen ihn hatten, weil so viele ihrer Anhänger zu Kickern wurden? Was, falls die ihn beobachten ließen? Und was, wenn Thompson und Bolton sich trafen? Vielleicht würden seine Konkurrenten wissen wollen, mit wem er sich da traf. Und wenn sie dann Jerry Bethlehem überprüften … dann fanden sie Jeremy Bolton.
»Besorgen Sie mir alles, was Sie über Hank Thompson haben.«
Levy schüttelte den Kopf. »Das sind vertrauliche …«
»Wollen Sie, dass das erledigt wird, oder nicht?«
Levy zögerte, dann zuckte er mit den Achseln. »Ich grabe aus, was ich diesbezüglich habe.«
»Tun Sie das noch heute. Ich werde auch etwas graben.«
»Wo?«
»Ich lasse es Sie wissen, wenn ich etwas finde.«
Levy zögerte, dann sagte er: »Da ist etwas, was Sie über Jeremy Bolton noch wissen sollten.«
»Ich bin sicher, es gibt eine Menge, was ich über Jeremy Bolton wissen sollte. Was meinen Sie?«
»Unterschätzen Sie ihn nicht. Er gibt sich als etwas beschränkter, leutseliger Kumpel vom Lande, aber er schneidet bei allen Intelligenztests sehr gut ab und er hat in den letzten 20 Jahren sehr viel gelesen. Sein größter Fehler ist seine Impulsivität. Wenn Sie ihn aus dem Konzept bringen können, dann handelt er, bevor er denkt. Aber wenn Sie ihm die Zeit zum Denken geben …«
»Ich habe es also mit einem cleveren, aber leichtsinnigen Soziopathen zu tun.«
Levy nickte: »Mit einer gehörigen Portion Bauernschläue. Passen Sie auf sich auf.«
Jack hatte ganz sicher vor, das zu tun. Er würde die Sache Bolton aus sicherer Entfernung angehen.
»Danke für die Aufmunterung. Was halten Sie davon, wenn Sie mich jetzt zu meinem Wagen zurückfahren?«
Wenn es die Umstände erlaubten, würde Jack Jerry Bethlehems Behausung heute einen Besuch abstatten.
7.
Als er die R9 erreichte, betastete Jack das Bestechungsgeld in seiner Tasche. Er würde den Betrag von dem Honorar abziehen, das er Christy berechnen würde. Als er seine Nachrichten abrief, fand er dort einen panischen Anruf von ihr, in dem sie ihm erzählte, dass Dawn ausgezogen war und das Jack unbedingt sofort etwas Belastendes gegen Bethlehem finde müsse. Und er solle sie ganz, ganz dringend anrufen!
Also rief er sie zurück und biss die Zähne zusammen, als sie ihm unter Tränen erzählte, wie sie alles getan hatte, wovon er ihr dringend abgeraten hatte, und wie sie es dann noch schlimmer gemacht hatte, als sie versucht hatte, Bolton zu kaufen – und damit gescheitert war.
Das war eine Überraschung für Jack. Jemand wie Bolton, der seit frühester Jugend im Knast
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