Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Verschlinger. »Die Zeit werden wir noch haben.« Er setzte sich und machte es sich bequem. »Er schätzte Euch«, sagte er dann. »Sogar sehr. Ich verstehe langsam auch warum.«
    »Musstet Ihr ihn denn töten? Oder die Priesterin? All die anderen? Wurdet Ihr dazu gezwungen?«
    »Gezwungen? Nein. Nicht so, wie Ihr es meint«, gab der Verschlinger nachdenklich Antwort. »Auch wenn ich das Biest in mir führe, so führt es doch auch mich. Es hatte Hunger, und es war ehrenhafte Beute. Warum fragt Ihr? Wollt Ihr meine Seele retten?« Er lächelte ein wenig. »Ich weiß von Euren neuen Göttern, Lanzengeneral. Aber ich bezweifle sehr, dass ich vor Astarte Gnade finden würde.«
    »Ich schätzte Hanik ebenfalls«, antwortete ich ihm, ohne auf seine Worte weiter einzugehen. »Müsst Ihr Euch in seiner Maske zeigen, Aleyte? Oder habt Ihr vergessen, wer Ihr einst gewesen seid?«
    »Aleyte …«, sagte er langsam. »Könnt Ihr erahnen, wie lange es her ist, dass ich diesen Namen hörte? Aber wenn Ihr diesen Namen kennt, dann wisst Ihr vielleicht, dass ich nichts vergessen kann.«
    Ein Schimmern ging über ihn, und vor mir saß ein Elf in der gleichen Pose wie zuvor der Korporal, nur dass er jetzt weniger Platz in den Zinnen einnahm. Aleyte war nicht viel größer als Zokora und ähnelte mehr Varosch als Prinz Imra oder anderen hellen Elfen, denen ich begegnet war. Wie bei der Hüterin zierten perlmuttfarbene Tätowierungen seine Haut. Er besaß eine gerade, lange Nase, schmale Lippen, die Wimpern einer Frau und meergrüne Augen, die mich offen und ohne Scheu anblickten. Gewandet war er in einer gegürteten Robe, nicht unähnlich der unserer Priester, nur feiner gewirkt und verarbeitet, ein schmaler Dolch zierte seinen Gürtel. Wobei ich mich in einem Winkel meines Verstands fragte, wie er es vollbrachte, auch seine Kleidung zu verändern, das letzte Mal, bei Hanik, war sie ihm noch gerissen.
    »Da bin ich, Lanzengeneral«, sagte er und lächelte schmerzlich. »Was auch immer es Euch bringen soll. Dies ist Euer Spiel, Ihr habt mich hierher eingeladen, aber wir wissen beide, wie es enden wird. Nur warne ich Euch, mein Meister zerrt an meiner Leine und wird leicht ungeduldig, viel Zeit kann ich Euch nicht mehr geben. Ich schlage vor, Ihr betet und findet Frieden mit der Welt. Ihr werdet sie alsbald verlassen.«
    »Sagt mir vorher, ob Ihr dieses Leben noch wollt. Wäret Ihr mir dankbar, wenn ich Euch erschlagen würde?«
    »Schon«, lächelte der Verschlinger. »Ich wäre es. Ich habe länger darum gefleht, dass es einen gibt, der mich erschlagen kann, als Ihr es Euch vorstellen könnt. Nur könnt Ihr es nicht, und wenn, das Biest in mir würde es nicht zulassen.«
    »Gibt es wahrlich nichts, das Euch ein Ende setzen könnte?«, fragte ich ihn neugierig.
    Er lachte bitter. »Ich habe alles schon versucht. Ertränke ich mich in Wasser, wachsen mir Kiemen, stürze ich mich aus der Höhe, fangen mich Schwingen auf, und selbst Lava reicht nicht, um mir ein Ende zu setzen. Dieses Biest in mir ist nicht viel mehr als lebende Magie, wandelbar in allen Dingen. Diese Sera am Tempel … sie überraschte uns und ist die Erste seit vielen Ewigkeiten, die uns Schmerzen bereiten konnte … doch wie Ihr seht …« Er hielt beide Hände hoch. »Ein Opfer später war die Hand ersetzt. Selbst sie kann uns nicht besiegen, es würde höchstens dazu führen, dass ich die Kontrolle über den anderen Teil von mir verliere … und ihn kann man nicht besiegen, man kann sich ihm nur ergeben und hoffen, dass er einen bestehen lässt. Euer Freund, der Korporal, der, den ihr Hanik nennt. Er ist nicht tot. Er ist nur aufgegangen in der Bestie. Wie so viele andere auch. Es ist noch alles von ihm da, nur lässt das Biest ihn nicht aus sich heraus.« Er legte den Kopf zur Seite, eine Geste ähnlich der, wie ich sie von Zokora kannte, und lächelte schmal. »Ist Euch kalt, Ser Lanzengeneral? Ihr scheint zu schaudern.«
    »Es schaudert mir vor Eurem Schicksal«, gab ich ihm ehrlich Antwort. »Es ist die schlimmste Strafe, von der ich jemals hörte.«
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich bin versucht, Euch leben zu lassen«, teilte er mir mit. »Es ist eine Weile her, dass ich mich unterhalten konnte. Doch wie gesagt …« Er tat eine hilflose Geste, »mein Meister zerrt an meiner Leine. Habt Ihr einen Wunsch, wie Ihr sterben wollt?«
    »Hat Hanik es denn nicht gesagt? Ich kann nicht sterben. Ich bin nicht unsterblich, so wie Ihr, aber ich bin dazu

Weitere Kostenlose Bücher