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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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erdrücken. Sie waren meist feucht und nass und zu sehr dafür geeignet, jemanden in den Ketten zu vergessen. Vor allem die unteren Verliese, auch hier in der Kronstadt, erfüllten zu oft genau diesen Zweck, die, die darin schmachteten, vergessen zu machen.
    Zu meiner Erleichterung ging es nicht allzu tief hinab. Man hatte die drei in eine geräumige Zelle gesteckt, sogar eine, die durch einen schmalen Schacht Tageslicht erlaubte und mit frischem Heu und Reisig ausgelegt war. Sogar Betten gab es darin, einen Tisch und drei stabile Stühle.
    Die brauchte es auch.
    »Du bist ein Zwerg!«, stellte Zokora fest, man konnte fast den Unglauben in ihrer Stimme vernehmen.
    »Ja, und du eine verfluchte dunkle Elfe!«, sagte der Älteste der drei und reckte stolz sein breites Kinn. »Und wenn du mich erschlagen willst, dann sei nicht feige … gib mir meinen Hammer in die Hand und lass mich um mein Leben kämpfen, oder zumindest versuchen, dir dein Gesicht zu Brei zu schlagen.« Er spie verächtlich aus. »Ich hoffte, auf dieser Seite der Mauern von deinem Gezücht befreit zu sein, aber wie es aussieht, habe ich mich geirrt, mein Fehler, aber ich werde gewiss nicht winselnd vor deinen Füßen sterben!«
    Ich hatte selten zuvor einen Zwerg gesehen, wenigstens nicht lebend, oder dass ich ihn als solchen erkannte, aber jetzt, da ich wusste, worauf ich achten musste, hegte auch ich keinen Zweifel mehr. Der Vater war vielleicht um die fünf Fuß groß, breitschultrig, mit einem tiefen Nacken und langem roten Haar, das er, wie seinen Bart, zu Zöpfen geflochten hatte. Wäre ich ihm auf der Straße begegnet, hätte ich ihm wohl kaum einen zweiten Blick geschenkt, und doch war er zu erkennen. Allein der mächtige Brustkasten gab sein Geheimnis preis, aber noch mehr waren es seine Handgelenke. Er war gut drei Köpfe kleiner als ich, und doch waren seine Handgelenke gut um die Hälfte breiter als die meinen.
    Breit und stämmig entsprachen sie den Beschreibungen, die ich von ihnen kannte … nur fehlte es ihnen daran, gebührend klein zu sein. Sie überragten niemand, genauso wenig aber fielen sie in der Menge auf.
    Doch dass sie nicht so klein waren, wie die Legenden sagten, wusste ich bereits. Ich hatte bereits in einem Traum gegen ihre Art gekämpft, nur dass sie tot gewesen waren und, magisch beseelt, über Jahrhunderte hinweg, einen Wolfstempel bewacht hatten. Als ich zudem hörte, dass diese Grabwächter sich wohl freiwillig dazu gemeldet hatten, diesen Dienst zu tun, war mein Respekt vor ihnen nur gestiegen.
    »Mein Gesicht bleibt, wie es ist«, teilte Zokora dem Zwerg mit. »Wir sind hier, um deine Worte zu prüfen.« Sie trat zur Seite, um Varosch an die Zellentür zu lassen.
    »Pah! Noch einer von dem Gezücht«, spie der Mann aus. »Als ob jemand, der die Dunkelheit so liebt, wüsste, wie man Wahrheit buchstabiert!«
    »T-r-u-d-t-e«, tat es ihm Varosch vor und lächelte. »Ich diene Boron und nicht dem Herrn der Dunkelheit.« Er hielt das Zeichen seines Gottes hoch, das er offen über seinem Kettenhemd trug. »Seht Ihr das? Ich stehe als Adept in seinen Diensten.«
    »Ich sehe es«, meinte der Zwerg bissig und kreuzte die Arme vor seiner mächtigen Brust. »Nur, woran erkenne ich, dass es auch diesem Gott geweiht ist?«
    »Das brauchst du nicht«, lächelte der Adept des Boron. »Beantworte einfach meine Fragen.«
    »Dann frag«, knurrte der Mann.
    »Fangen wir mit den Namen an.«
    »Jarkar Steingrimm. Dies sind meine Söhne Egvir und Tonik.«
    »Warum seid ihr hier?«
    »Dumme Frage!«, grollte der Mann. »Weil wir uns gefangen nehmen ließen.«
    »Habt ihr unsere Mauern untergraben?«
    »Ja.«
    »Um uns zu überraschen?«
    »Nein. Um zu euch zu fliehen.«
    »Das ist ein guter Witz«, meinte Ragnar anerkennend, der die ganze Zeit über an der Wand des Zellengangs gelehnt und die Gefangenen neugierig gemustert hatte. »Jemand, der in eine Stadt flieht, die belagert wird!«
    »Es ist dennoch wahr«, beharrte der Mann. »Um uns und euch weitere Fragen zu ersparen, es war unsere Absicht, dass die Tunnel einstürzen sollten, um den Stoßtrupp zu begraben.«
    »Wo kommt ihr her? Zu welchem Clan gehörst du?«, fragte jetzt Zokora.
    »Friss Dreck, du dunkle Brut«, teilte er ihr freundlich mit. »Das werde ich dir bestimmt nicht auf die Nase binden!«
    »Sag, Zwerg«, mischte sich jetzt Ragnar ein. »Wisst Ihr, wie man Bier braut?«
    »Ich lebe. Ich atme. Was ist das für eine Frage? Natürlich weiß ich das!«, knurrte der

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