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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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»Ich verstehe nicht, wie sie uns haben folgen können … so schnell, wie wir geritten sind!« Er sah zu mir hin. »Was machen wir jetzt, Ser General?«
    »Mahea?«, fragte ich die Späherin.
    »Sie wussten, wohin wir ritten«, sagte sie betont neutral. »Wir ritten gerade wie mit einer Schnur gezogen … sie haben uns einfach abgepasst.«
    »Sie kommen nicht näher«, stellte Serafine fest.
    »Sie sterben ungern in der Nacht«, erklärte die Späherin. »Sie werden bis zum Morgengrauen warten. Sie haben die Fackeln nur entzündet, damit wir uns darauf vorbereiten können.«
    »Wie freundlich von ihnen«, meinte Lannis trocken. »Aber ich wette, dass sie auch am Tag nur ungern sterben.« Sie spie aus in die Dunkelheit. »Wir sind Legionäre und keine Blutreiter! Mal schauen, wie eilig sie es mit dem Sterben haben, wenn die Ersten von ihnen tot vor unseren Füßen liegen.«
    »Dann sollten wir weiterreiten«, meinte Mahea gefasst. »Die Wolfssteine sind keine Mauern, aber sie sind besser als nichts. Wer weiß, vielleicht greifen sie uns gar nicht an, wenn wir dort Deckung suchen … Diese alten Steine sind ihnen heilig.«
    »Wie habt Ihr sie soeben genannt?«, fragte ich sie, während ich wie gebannt zu den fernen Fackeln hinsah. Strengte ich mich an, konnte ich in ihrem Schein weitere dunkle Gestalten sehen … Serafine hatte recht, es mussten weit über hundert sein. »Die Steine … wie habt Ihr sie genannt?«
    »Wolfssteine«, antwortete sie. »Nicht, weil die Steine selbst einem Wolf ähneln, sondern wegen der verwitterten Skulpturen in der Mitte des Steinkreises.« Ich sah in der Dunkelheit ihre Zähne schimmern, als sie lächelte. »Ich war zuletzt als Kind dort … und es ist wahrhaftig ein magischer Ort … alt und verzaubert … aber ich hätte mir einen anderen Ort zum Sterben gewünscht.«
    »So leicht sterben Legionäre nicht. Außerdem hat Mechthild auch ein Wörtchen mitzureden«, lachte Hulmir grimmig. »Ich könnte ihnen jetzt schon einen Vorgeschmack geben; einen von den Fackelträgern trifft sie sogar noch von hier.«
    Ich sah zum Sternenhimmel hoch. »Reiten wir weiter«, sagte ich. »Vielleicht wird es am Morgen doch eine Überraschung für unsere Freunde hier geben.«
    Lannis hatte recht gehabt, es dauerte kaum mehr als ein Viertel einer Kerze, bis wir den Steinkreis erreichten. Und auch Mahea sollte recht behalten, es war in der Tat ein magischer Ort. Sieben Menhire ragten hier in die Höhe, gut zwei Mannslängen hoch und so massiv und schwer, dass man sich fragte, wie man sie errichtet hatte. Der Kreis, den sie beschrieben, war gut zwölf Schritt im Durchmesser, und in ihrer Mitte bildeten fünf steinerne Wölfe, so sehr verwittert, dass man sie kaum noch als solche erkennen konnte, einen inneren Kreis, der gut sieben Schritt maß.
    »Ist es das, was du gesucht hast?«, fragte mich Serafine rau, als ich von Zeus’ breitem Rücken glitt und ihn an den Zügeln in den Kreis führte. »Ein paar Steine im Nirgendwo?«
    »Ja«, entgegnete ich leise, während ich versuchte, mich an die alten Geschichten zu erinnern. »Das ist es.«
    »Wolltest du mich nicht in deine Pläne einweihen?«, fragte sie leise genug, sodass die anderen sie nicht hören konnten. Sie klang zugleich grimmig, müde und enttäuscht. »Vielleicht …«
    »Wir werden hier nicht sterben«, teilte ich ihr mit und ließ Zeus’ Zügel fallen, um mit der Hand über den verwitterten Stein zu streichen und dann zum Himmel aufzusehen.
    »Das hoffe ich doch sehr«, meinte sie mit einem schwachen Lächeln. »Aber glaubst du wahrhaftig, dass du sie allein mit Seelenreißer besiegen kannst?«
    Ich hoffte mehr darauf, dass es sich vermeiden ließ. »Mit Seelenreißer hat das nichts zu tun.« Die Sterne hier waren mir fremd, also wandte ich mich an Lannis, die mit den anderen aufgeschlossen hatte und nun ebenfalls ihre Pferde in den äußeren Kreis führte. »Wie lange bis Mitternacht?«
    »Etwas mehr als eine halbe Kerze.«
    »Havald«, sagte Serafine in dem mahnenden Tonfall, den ich oft genug in meinem Leben schon gehört hatte. Sie wollte Erklärungen. Jetzt.
    »Gibt es mehr von diesen Steinkreisen?«, fragte ich Lannis.
    »Ich weiß von einem weiteren«, teilte sie mir mit.
    »Es gibt mehr von ihnen«, sagte Mahea, während sie die Wolfsstatuen staunend besah. »Ich selbst weiß von drei weiteren … und es sollen noch viel mehr sein, die hier im Land verteilt zu finden sind.«
    »Es sind nur Steine«, meinte Hulmir, während

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