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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Vorteil, selbst der Eid, den sie dem Marschall geschworen haben, ist nur eine leere Hülse. Sie sind nicht wie die Legionen. Es ist wahr, dass jeder, der hier dient, die Hände in Blut gewaschen hat, aber ich bin stolz darauf, dass zumindest die Legion es nur widerwillig tut … und Kelter und die Kaiserin nach anderen Wegen suchen. Hergrimm und seine Reiter dagegen wollen nichts ändern, für sie ist das Schlachten hier von Vorteil, es hält sie in Amt und Würden und erlaubt ihnen, ihre Taten noch als heldenhaft zu verkaufen. Mahea, du sagst, du hast deinen Eid dem Kaiserreich gegenüber nie gebrochen?«
    »Nein, Bannersergeant«, sagte Mahea mit stolz erhobenem Kinn. »Ich kam in die Legion, um etwas über das Kaiserreich zu lernen, nicht, um es zu verraten.«
    »Ich glaube ihr«, sagte Hulmir. »Sie hat mir zweimal schon den Arsch gerettet, und ich stehe für sie ein.«
    »Ich ebenfalls«, sagte Frick. »Sie hat mir bisher nicht den Arsch gerettet, aber ich habe keinen Zweifel, dass sie es tun würde, wenn es nötig wäre.« Auch die anderen nickten.
    Lannis sah nun von Mahea zu mir hin. »Es ist nicht meine Aufgabe, sie zu richten«, teilte sie uns dann mit, bevor sie sich mir zuwandte. »Ihr seid hier der höchste Offizier, Lanzengeneral. Ihr entscheidet, was mit ihr geschieht … aber auch ich spreche für sie. Sie hat nie verschwiegen, woher sie kam und was ihr als Kind geschehen ist. Ich bin sicher, dass die Blutreiter Hergrimms Teilschuld daran tragen, dass die Ostmark keinen Frieden findet … und ich stehe für Mahea ein.«
    Ich sah auf Maheas Schwert herab, das ich in meinen Händen hielt. Sie hatte es mir wortlos gegeben, als wir zum Steinkreis zurückkehrten, wo die anderen auf uns warteten.
    Sie hätte bei ihrem Stamm bleiben können; dadurch, dass sie uns folgte, hatte sie mir auch ohne Worte gesagt, wo sie stand. Dann sah ich zu Serafine hin, die Mahea nachdenklich musterte. Sie bemerkte meinen Blick und schüttelte den Kopf.
    »Bannersergeantin Lannis hat recht«, teilte sie mir in ruhigen Worten mit. »Es ist deine Pflicht, über sie zu richten.« Ungesagt blieb, dass ihr Blick von mir forderte, dass ich für mein Handeln auch die Verantwortung zu übernehmen hatte, dass ich ihrer Meinung nach endlich verstehen sollte, dass der Rang des Lanzengenerals eine Bedeutung besaß, die ich anerkennen musste. Ich hätte sie gerne gefragt, wie sie zu der Ansicht kam, dass ich nicht wüsste, wie viele Leben und Schicksale in meinen Händen lagen, aber dies war nicht der rechte Zeitpunkt dafür.
    »Nein«, sagte ich und hielt Mahea ihr Schwert mit dem Griff voran entgegen. »Das ist es nicht. Ich muss nicht richten, wo niemand klagt. Es gibt keinen Hinweis für mich, dass sie der Kaiserin nicht treu ergeben ist.«
    Während Mahea heftig schluckte und mit feuchten Augen ihr Schwert entgegennahm, lachte Hanik auf.
    »So ist es gut«, grinste er. »Ich hatte schon befürchtet, ich müsste einen Bericht schreiben, der sie den Rest ihres Lebens verfolgen würde … gut gemacht, Ser General!«
    »Abgesehen davon«, bemerkte Lannis trocken, während ihre Augen zu der Gruppe der Barbaren hinschwenkte, die etwas abseits von uns standen und das Geschehen aufmerksam beobachteten, »wäre es ein schlechter Anfang gewesen, wenn wir die Enkeltochter ihres Schamanen und die Schwester ihres Anführers vor ihren Augen hingerichtet hätten.«
    »Sie hätten es akzeptiert«, meinte Mahea und wischte sich die Augen ab, während sie ihr Schwert am Gürtel einhängte.
    »Aber diese beiden nicht«, sagte Zokora mit Blick zu mir und Varosch.
    Der Adept des Boron nickte. »Es wäre nicht gerecht gewesen.«
    »Gut«, meinte Serafine etwas spitz und bedachte mich mit einem Blick, den ich nicht lesen konnte. »Damit wäre das geklärt. Wir sind jetzt alle Brüder und Schwestern. Willst du ihnen jetzt den Eid aufs Kaiserreich abverlangen, oder hüllen wir uns ab sofort in Felle?«
    »Weder das eine noch das andere«, sagte ich so ruhig ich konnte. Irgendetwas nagte an ihr, und seitdem wir wieder zusammen waren, wurde ich das Gefühl nicht los, es ihr kaum recht machen zu können. Ich hätte nur gerne gewusst, was es war, das sie so erzürnte. Machte sie es mir noch immer zum Vorwurf, dass die dritte Legion beinahe untergegangen war? Vielleicht hatte ich sie tatsächlich nicht rechtzeitig über alle Pläne unterrichtet, aber dass ich vorgesehen hatte, dass Mirans Legion die Donnerfeste schützen und nicht in den Südlanden Ruhm und

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