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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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fragte ich sie, als ich zu ihr kam, um sie von der Wache abzulösen. Wir hatten Gräser gezogen, und ich hatte eines der vier kurzen erwischt.
    In der Dunkelheit sah ich sie lächeln. »Es ist schwierig zu erklären«, teilte sie mir mit. »Aus der Sicht der Kor habe ich den Stamm gewechselt, als ich der Legion beitrat. Meine kor’va ist jetzt die fünfte Legion. Sagen wir, dass ich es für vernünftiger halte, die Grenzen nicht zu sehr zu verwischen. Es ist besser so. Großvater und Ma’tar verstehen es und würden es nicht anders haben wollen.« Sie gähnte herzhaft. »Ich bin froh, dass Ihr mich ablöst, ich habe in den letzten Tagen wenig Schlaf gefunden. Aber es wird niemand unsere Ruhe stören. Großvater hat für uns Wächter herbeigerufen, bevor er das Stück des Tarn befragte.«
    Ich sah zu, wie sie sich in ihre Decke rollte, doch als ich von ihr wegsah, saß Zokora auf dem Stein, auf dem die Späherin eben noch gesessen hatte, Varosch stand wie ein Schatten hinter ihr, seine geliebte Armbrust locker in seiner Armbeuge.
    »Wolltest du nicht pfeifen?«
    »Wieso? Du siehst mich doch«, gab sie zur Antwort, was Varosch husten ließ, um seine Erheiterung zu verbergen. »Oder willst du dich gerade erleichtern?«
    »Das nicht«, gab ich zur Antwort und verbarg nun selbst ein Lächeln. »Was willst du?«
    »Antworten«, sagte sie und streckte ihre Beine aus … und erinnerte mich mehr als sonst an eine Katze. »Ich versuche noch immer zu verstehen, was es ist, das du machst.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wir sind der Ansicht, dass du mehr wissen musst, als du uns mitteilst«, erklärte Varosch an ihrer Stelle. »Wir wissen mittlerweile, wie es dazu kam, dass du hierher gekommen bist … aber es fällt ihr schwer zu glauben, dass du nur einer Eingebung folgst und keinem Plan.«
    Früher hätte sie ihn darauf hingewiesen, dass sie für sich selbst sprechen konnte, jetzt aber nickte sie nur. »Genauso ist es«, stimmte sie ihm zu. »Mein Argument ist, dass mehr dahinter sein muss. Selbst du kannst nicht darauf hoffen, einfach in ein feindliches Land hineinzureiten und es dir zu unterwerfen.«
    »Die Idee war eine einfache: herauszufinden, was es ist, das die Barbaren gegen unsere Wälle treibt, eine Möglichkeit zu finden, dass sie damit aufhören und den schwarzen Legionen irgendwie ein Gegengewicht zu bieten.« Ich zuckte mit den Schultern. »Mehr ist es tatsächlich nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf und sah zu Varosch hoch. »Wir folgen alle einem Blinden.«
    Varosch zuckte mit den Schultern. »Das hat uns schon einmal zum Ziel gebracht.«
    Ich suchte meine Pfeife heraus und stopfte sie mit dem Apfeltabak, den mir Serafine mitgebracht hatte. »Ganz so schlimm ist es nicht. Dank dir wissen wir mehr über die Geschichte des Tarn. Vielleicht, wenn wir alle Stücke zusammenhaben, findet sich auch eine Möglichkeit für einen dauerhaften Frieden.«
    »Es war nichts als Zufall, dass die erste Gruppe der Barbaren, denen du über den Weg läufst, eines der Stücke besitzt?«, fragte Zokora skeptisch.
    Vielleicht zögerte ich einen Hauch zu lange, denn ihre Augen zogen sich zusammen. »Havald«, sagte sie ruhig. »Bislang schätzte ich an dir vor allem deine Ehrlichkeit. Es ist keine gute Idee, etwas vor mir zu verbergen.«
    Ich unterdrückte einen Seufzer. »Wenn, dann nicht vor dir. Ich habe gehört, dass der Nekromantenkaiser uns sogar hier belauschen könnte, ohne dass wir es bemerken.«
    »Nein«, sagte Zokora entschieden. »Kann er nicht.«
    Bei jedem anderen hätte ich Zweifel gehabt, bei ihr nicht. Sie hatte Nataliya und Eldred aus dem Bann des Nekromantenkaisers befreit, was niemand sonst hätte vollbringen können. Wenn sie sagte, dass der Nekromantenkaiser uns nicht belauschen konnte, dann war es so.
    Ich setzte meinen Daumen auf den Tabak und rief die Glut herbei, paffte ein paarmal, um die Glut zu setzen, und sah im Schein des Lagerfeuers, wie sich ihre Augen weiter zusammenzogen, viel Geduld hatte die dunkle Elfe ja noch nie besessen.
    Mit ein Grund, weshalb ich sie mochte.
    »Ich wusste von dem Tarn, dass er in Stücke gebrochen war und dass sich ein Stück in der Nähe befand und ein Barbar es besaß«, teilte ich ihr dann widerstrebend mit. »Es gab nur eine Barbarengruppe in der Nähe, und ich wusste, dass sie sich in der Nähe von Akenstein aufhielt.«
    »Und woher wusstest du das?«, fragte eine kühle Stimme hinter mir, als Serafine aus dem Dunkel heraustrat. »Wie war es dir möglich dieser Streife

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