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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Ehre suchen sollte, wusste auch sie. »Ma’tar ist immer noch ihr Anführer. Er folgt mir, sie folgen ihm.«
    »Das ist alles?«, fragte sie.
    Worauf wollte sie nur hinaus?
    »Das ist alles.«
    Sie bedachte mich mit einem langen Blick und nickte dann. »Was folgt jetzt?«
    Ich sah zu den Barbaren hin, zu La’mir, bei dem ich nicht mehr die geringsten Zweifel hatte, dass er mit seinen blinden Augen mehr sah als andere.
    »Wir tun das Gleiche, was Kriegsfürst Arkin tut. Wir suchen andere Stämme auf und bringen sie dazu, sich uns anzuschließen.«
    »Einfach so?«, fragte Serafine etwas spitz.
    »Nein«, antwortete Mahea für mich. »Großvater besitzt ein Stück der Krone. Kriegsfürst Arkin besitzt deren zwei. Nicht alle Stämme werden dem Lanzengeneral folgen wollen. Sie müssen überzeugt werden.«
    »Wie?«, wollte Serafine wissen, obwohl die Antwort uns allen klar sein sollte.
    »Er muss die erschlagen, die sich gegen ihn stellen.«
    »Und danach? Wenn all das geschehen ist? Wie wird es sich lösen, wenn wir auf jene treffen, die dem Nekromantenkaiser folgen?«
    »Es wird zu Kämpfen kommen«, sagte Mahea rau. »Das wird sich nicht vermeiden lassen.«
    »Was ist mit dem Abendrot?«, fragte Zokora von der Seite her. Wir sahen sie alle fragend an.
    »Tir’na’coer«, erklärte Zokora. »Das Herz der Dämmerung. Die Abendröte.«
    »Die alte Elfenstadt?«, fragte ich sie überrascht.
    Sie nickte. »Wer auch immer die Stücke des Tarn zusammenfügen will, muss dorthin zurück. Nur dort wird es möglich sein.« Sie wandte sich Mahea zu. »Das Abendrot ist auch euch heilig, richtig?«
    Die Späherin nickte.
    »Zumindest der Legende nach. Aber niemand weiß, wo diese Stadt zu finden ist. Nicht einmal Großvater, der sich sein ganzes Leben lang mit solchen Dingen auseinandersetzte.«
    »Aber es wäre deinem Volk verboten, dort zu kämpfen?«, fragte ich nach.
    Sie nickte erneut. »Ja. Doch es sind nicht nur die Stämme, die dem Kriegsfürsten folgen werden. Er befiehlt auch eine der Legionen des Kaiserreichs. Die schwarze Legion wird sich schwerlich an einen Frieden halten, der ihnen nicht heilig ist.«
    »Doch es wäre ein Anfang.« Ich sah die dunkle Elfe fragend an. »Kannst du uns dorthin führen?«
    »Ich kann nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob die Stadt noch existiert«, sagte Zokora. »In der Legende heißt es, die Shaa, die Priesterinnen des Weltenbaums, hätten sie aus dieser Welt genommen, als Morgon im Fanal verging. Ob das bedeutet, dass es die ganze Stadt vernichtet hat, als er sich der Magie ergab, oder etwas anderes, weiß ich nicht zu sagen. Aber wenn uns jemand dorthin führen kann, dann ist es La’mir. Genauer, das Stück des Tarn, das er bei sich trägt. Es müsste uns den Weg dorthin weisen können. Und zu den anderen Stücken. Er muss es nur fragen.«
    Fragen war vielleicht das falsche Wort. Es brauchte einen bitteren Tee, eines der Barbarenzelte, in dem La’mir über einem Feuer so viel an Kräutern verbrannte, bis der bittere Rauch auch jene blinzeln ließ, die vor dem Zelt warteten … und uns bei jedem Husten oder Röcheln, das aus dem Zelt zu uns drang, zusammenzucken ließ. La’mir war alt, und wenn ich auch hoffte, dass er wusste, was er tat, befürchtete ich, dass er in dem dichten Rauch ersticken würde, bevor er uns die Richtung weisen konnte.
    Irgendwann hörten wir ihn nicht einmal mehr husten, und doch hielt Ma’tar mich davon ab, das Zelt zu betreten, um nachzusehen, ob der Schamane überhaupt noch lebte. »Er folgt den Geistern, Ha’vald«, teilte er mir mit. »Wir sollten ihm vertrauen.«
    Der Schamane hatte das Ritual am Mittag begonnen … und es war Mitternacht, als er mit zitternden Händen die Zeltplane zurückschlug und wieder herauskam. Er sah aus, als hätte er Jahre ohne Nahrung verbracht, und seine blinden Augen glänzten fiebrig.
    Und doch stand er da und hielt seine linke Hand in Richtung Osten. »Dort«, krächzte er. »Dort werden wir das nächste Stück finden.« Doch in dem Moment sprang Ma’tar schon an seine Seite, um den alten Mann aufzufangen, als er kraftlos in sich zusammenbrach.
    Wir mochten jetzt ein Stamm sein, aber noch war davon nicht viel zu bemerken. Das Lager, das wir aufschlugen, lag ein Stück von dem von Ma’tars Stamm entfernt, und niemand von uns wäre auf die Idee gekommen, auf eine Wache zu verzichten. Mahea blieb bei uns, auch wenn sie ab und an zu dem Lager ihres Stamms hinsah.
    »Warum gehst du nicht zu deinem Großvater?«,

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