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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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raten! Ich fand, dass die Lage hier in den Ostlanden es wert wäre, einmal angeschaut zu werden … und ja«, fuhr ich erzürnt fort und bedachte Zokora mit einem bösen Blick, »ja, es ist, als ob ihr einem Blinden folgt! Weil ich es bin! Also folgt mir, oder lasst es bleiben, aber verschont mich damit, aus mir einen großen Plan herauspressen zu wollen, den es einfach noch nicht gibt!« Ich versuchte ruhig zu bleiben, dennoch zitterte der Pfeifenstiel, mit dem ich auf Serafine zeigte. »Und du … höre auf, mir Vorwürfe zu machen! Ich tue das Beste, das ich kann, und wenn es dir nicht reicht, wenn wegen mir und meiner Dummheit die dritte Legion untergegangen ist, dann kann ich jetzt auch nichts daran ändern! Ist einem von euch denn je der Gedanken gekommen, dass ich von all dem hier nichts wollte?« Der Pfeifenstiel schwenkte zu Zokora hin. »Du weißt es, du warst dort, du weißt, dass ich in diesem verfluchten Gasthof nur in Ruhe sterben wollte! Also lasst mich in Ruhe!«
    Sie sahen mich alle nur an, als ich schwer atmend aufstand. »Und da ihr ja nun schon alle wach seid, könnt ihr auch die Wache für mich übernehmen«, teilte ich ihnen knirschend mit. »Aber lasst mir meine Ruhe … und ja«, grollte ich und deutete noch einmal auf Zokora, die den Pfeifenstiel vor ihrer Nase ignorierte und mich nur mit diesen dunkel glühenden Augen ansah. »Du solltest das nächste Mal doch besser pfeifen!«
    Damit stapfte ich davon.
    Ich war zurück zum Steinkreis gegangen und hatte es mir zu Füßen des lachenden Wolfes bequem gemacht, um in Ruhe meine Pfeife zu Ende zu rauchen. Bevor es so weit war, hörte ich Serafines leichte Schritte … und auch das Zögern, bevor sie zu mir kam und sich an den jagenden Wolf anlehnte, um auf mich herabzusehen.
    »Havald …«, begann sie, doch ich wies mit dem Pfeifenstiel auf den Boden neben mir. Mittlerweile bedauerte ich meinen Ausbruch von eben. Nur … manchmal war es mir zu viel. Ich konnte nicht immer die Antworten wissen, niemand konnte das, und ich wünschte, sie würden es verstehen.
    »Setz dich«, bat ich sie. »Wenn ich so zu dir hinaufsehe, bekomme ich noch einen steifen Nacken.«
    »Was meinst du, wie es mir beständig mit dir geht?«, meinte sie, doch ganz ernst klang sie nicht dabei.
    »Bevor du etwas sagt, höre mich an«, bat ich sie.
    Sie nickte und forderte mich mit einer Handbewegung auf zu sprechen.
    »Stelle dir vor, ich würde alles machen, was du mir aufträgst. Was also würdest du mir raten zu tun, während um uns herum die Weltenscheibe zerbricht?«
    »Vielleicht dir von Asela erklären lassen, dass die Welt eine Kugel ist?«, fragte sie mit einem feinen Lächeln.
    »Abgesehen davon«, schmunzelte ich. Nicht, dass sie es nicht versucht hätte … und Leandra vor ihr. Ich verstand ja, was sie mir sagen wollten, aber es gefiel mir einfach nicht.
    »Das ist ja das Problem«, meinte sie leise. »Ich wüsste nicht, wie ich dir raten könnte. Alles, was ich sage, könnte falsch sein …«
    »Ja«, nickte ich bitter. »Genau das ist es. Sogar Mirans Vorstoß … Sie hat uns die Hälfte der dritten Legion gekostet, aber zugleich zwei Feindlegionen zerschlagen. Vielleicht zieht der Feind jetzt eine der Legionen vor Illian ab, um den Nachschub von der Küste bis nach Illian zu sichern, und erlaubt uns so, die Stadt leichter zu entsetzen … oder aber die Legion fehlt uns im entscheidenden Moment, und wir verlieren den Krieg wegen ihr. Wie soll man denn jetzt schon erkennen, was richtig oder falsch ist? Was Zokora sagte, ist nur allzu wahr … ich bin wie ein Blinder, der sich mit seinem Stock vortastet.« Ich sah sie eindringlich an. »Ich habe dir alles gesagt, was mir wichtig schien … Dass ich Eldred getroffen habe, schien in dem Moment nicht dazuzugehören. Ich konnte ja nicht ahnen, dass man mich am gleichen Tag Omagor opfern würde!«
    »Ich verstehe, was du sagst«, antwortete sie leise. »Aber genau das wäre etwas, das du besser machen kannst. Hättest du eine Leibwache an deiner Seite gehabt, wäre es nicht geschehen. Du kannst nicht immer alles allein angehen.«
    »Wie du siehst, tue ich es nicht mehr.« Ich sah auf die Glut im Pfeifenkopf herab, während ich meine Gedanken sammelte. »Ich unterrichte dich, so gut ich kann, aber mehr kann ich nicht tun. Wo es keinen großen Plan gibt, kann ich dir auch nicht von einem berichten.«
    »Vielleicht solltest du dich darauf besinnen, dass du ein General bist.«
    Ich sah sie fragend an.
    »Ein

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