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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Spuren, ist es Täuschung und Ihr könnt es ignorieren, sollte es Spuren hinterlassen, dann rennt. Keiner ihrer Schamanen kann sich je mit einem Maestro messen, doch Ihr werdet sie leicht erkennen können, sie haben auf jedem Fingerbreit ihres Körpers Tinte verschwendet.«
    »Diese Tätowierungen haben keine Kraft?«, fragte ich nach.
    »Diese nicht, was nicht bedeutet, dass es nicht möglich ist. Es gab einst einen Elfenstamm, der mit solchen Runen Magie in der Haut verankerte … wenn die Tätowierungen zu leuchten beginnen, oder sich gar von der Haut abzulösen scheinen, dann habt acht, diese Form der Magie ist außerordentlich mächtig … und bis vor Kurzem glaubte ich sie vollständig vergessen.« Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. »Sonst noch etwas, Ser General? Ich muss zu Desina zurück, um sie davon zu überzeugen, Euch diesen … Urlaub zu gewähren.«
    »Ich sagte, dass, wenn sie beharrt …«, begann ich betreten, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Ich gebe Eurer Logik recht, Ser Roderik. Überlasst es getrost mir, mit etwas Glück reicht eine Andeutung, dass es besser ist, wenn sie nicht zu viele Fragen stellt. War das jetzt alles?«
    »Nein«, erwiderte ich, während sie schon die Hand zu einer Geste hob. »Gibt es eine Möglichkeit, mit Euch in Kontakt zu treten? Außer dem Schwert und dass Ihr zu mir kommen müsst?«
    Sie hielt in ihrer Geste inne, obwohl ihre Hand bereits zu schimmern schien. »Ich muss gar nichts, Ser General«, teilte sie mir mit einem harten Lächeln mit. »Wenn Ihr das Schwert haltet und an mich denkt, läutet in gewissem Sinne nur ein kleines Glöckchen … ich kann es überhören, wenn mir danach ist.« Sie hob die linke Hand, wo sie einen der kaiserlichen Ringe trug. »Versucht es doch mit Eurem Ring«, riet sie mir. »Dafür ist er ja gemacht.« Sie führte die Geste zu Ende aus … und verschwand mit einem dumpfen Knall direkt vor meinen Augen.
    Nun, ich konnte mich nicht beschweren, das Gespräch war erfolgreicher verlaufen, als ich mir erhofft hatte. Allerdings war mir auch die Kühle zwischen den beiden Seras nicht entgangen. Ich wandte mich der Kaiserin zu. »Ihr versteht euch nicht?«
    Sie musterte mich und rang sich ein müdes Lächeln ab. »Seid nur nicht zu direkt, Ser Roderik«, sagte sie erschöpft. »Einst habe ich sie geliebt, ich bemühte mich auch darum, alleine schon um Kennards willen, aber wäret Ihr erfreut, einen Foltermeister wiederzusehen, der Euch jahrelang gepeinigt hat?« Sie tat einen leisen Seufzer. »Vorher, als Asela eine junge Eule war … es war gar nicht möglich, sie nicht zu lieben. Es war, als hätten die Götter alles, was gut an einem Menschen sein konnte, ihr überreichlich zukommen lassen. Dass Kolaron sie zwang, sich an mir zu vergehen, war fast so schmerzhaft wie die Folter selbst … und auch wenn sie überlebt hat, von dieser jungen Eule, die das Leben stets mit einem Lächeln begrüßte und nur das Gute sah … von ihr ist, wie Ihr unschwer sehen konntet, nicht viel geblieben.« Sie sah dorthin, wo Asela eben noch gestanden hatte. »Es ist ein Wunder«, sagte sie so leise, dass ich sie kaum hörte, »dass wir beide nicht vollends dem Wahn verfallen sind. Obwohl …« Ihre Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Lächeln. »Wahrhaftig sicher kann ich mir nicht sein.«

Das Recht des Kriegers
     
    3  Ich wusste noch immer nicht, ob die Götter den Menschen einen Weg vorzeichneten oder ob wir selbst die Entscheidungen trafen, aber eines wusste ich mit Bestimmtheit. Der Weg durchs Leben wurde von Entscheidungen geprägt, jede einzelne hatte ihre Konsequenzen. Dieses Gespräch, die Suche nach dem Tarn, mein Wunsch zu erfahren, was wahrhaftig in der Ostmark geschah und was nicht in den Berichten stand, all das hatte mich hierher geführt, mich und diese Rekruten, von denen ich nun verlangen würde, dass sie sich einer Übermacht von Barbaren stellten. Nur weil vor Jahrhunderten jemand etwas darüber in ein Buch geschrieben hatte. Und die Kaiserin mich hatte wissen lassen, dass sich ein Stück des Tarn in der Hand einer Barbarengruppe befinden könnte, die zur Zeit in der Nähe von Braunfels auf Raubzug ging.
    »Es sind um die dreißig Barbaren«, teilte ich den anderen mit, während ich in meinem Packen wühlte. »Vielleicht mehr. Sie sind Teil der Raubbande, von der Sergeant Anders gesprochen hat, und der Rest von ihnen wird sicherlich nicht weit weg von hier zu finden sein.« Ich fand den Beutel, den ich gesucht

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