Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Festungsanlage, an der auch ein Zwerg verzweifeln kann«, hatte Meister Steingrimm dazu gesagt. »Wenn ich nach Hause komme, wird man mir nicht glauben, dass es Menschenwerk sein soll … und noch weniger, dass ich diese Mauern bezwungen habe! Selbst die Titanen könnten diese Mauern nicht erschüttern!«
    Die Titanen nicht. Aber Byrwylde und ein toter Riese vielleicht schon.
    »Byrwylde braucht die Mauern gar nicht einzureißen«, sagte Serafine leise neben mir, als ob sie meine Gedanken lesen würde. »Sie ist groß genug … wenn sie sich aufbäumt, kann sie sich sogar über diese hohen Mauern wälzen. Und ist sie erst mal in der Stadt …«
    Sie seufzte und sprach nicht weiter … was dann geschehen würde, war uns allen klar.
    »Wir müssen die Stadt aufgeben«, sagte ich schwer. »So viele wie möglich durch das Tor nach Askir bringen … Ich verstehe nur nicht, wie sie Byrwylde kontrollieren können!«
    »Egal, wie sie es machen, es gelingt ihnen nicht so gut«, stellte Varosch fest. »Schaut. Sie weicht schon wieder zur Seite aus … sie will gar nicht hierher, ihr Ziel liegt irgendwo im Nordosten, wenn sie ausbricht, dann immer in die gleiche Richtung.«
    »Bestienmeister!«, rief Leandra aufgeregt. »Miran hat die Schlange mit Erschütterungen gelockt, aber der Feind hat Bestienmeister!«
    »Ich glaube kaum, dass es einen Bestienmeister gibt, der mächtig genug wäre, sie zu kontrollieren«, warf ich ein. »Das ist kein zahmes Biest, das ist Byrwylde!«
    »Einem wird es wohl kaum gelingen«, sagte Zokora ruhig. »Kommt her und schaut euch das hier an.«
    Sie hatte das Sehrohr herumgeschwenkt, jetzt zeigte es uns einen kleinen Hügel im Nordosten. Dort standen gut zwei Dutzend dieser schwarzen Priester und ein gutes Dutzend der Trommeln, wie ich sie aus Aldane kannte. Und vor ihnen, im Takt der Schläge, wiegten sich acht oder neun feindliche Soldaten, die den auffälligen Kragen trugen, der sie als Bestienmeister auswies. So gut war das Glas, dass ich auch auf die Entfernung sehen konnte, dass die Bestienmeister die Augen geschlossen hatten und sich in tiefer Trance befanden. Vielleicht fünfhundert der schwarzen Legionäre, also fast eine halbe Lanze, sicherten den Hügel ab … und taten mehr als das, denn jetzt sah ich durch das Rohr, wie ein toter Legionär seitlich den Hügel herunterrollte … um neben anderen toten am Fuß des Hügels aufzuschlagen.
    »Götter«, hauchte ich, als ich verstand, was ich da sah. »Sie opfern ihre eigenen Soldaten!«
    »Verständlich«, meinte Leandra grimmig. »Ich nehme an, Byrwylde zerrt mächtig an den Zügeln … und diesen toten Riesen zu bewegen, wird ebenfalls viel Kraft benötigen.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Manchmal denke ich, wir brauchen nur zu warten, bis sie sich selbst zerfleischen.«
    »Ich verstehe nicht, wie auch nur ein Soldat dem Kaiser folgen kann«, meinte Blix mit rauer Stimme. »Wie können sie so tapfer zu ihm halten, wenn er sie opfern lässt?«
    »Würdest du für Desina sterben?«, fragte Zokora ihn leise, während wir gebannt zusahen, wie Byrwylde wieder näher kam.
    »Ja. In einer Schlacht. In Erfüllung meiner Pflicht. Aber nicht als Blutopfer, um ihre Macht zu mehren!«
    »Und wenn es deine Pflicht wäre, so für sie zu sterben?«
    Blix zögerte, dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Ich würde ihr nicht folgen wollen, wenn sie dies von uns verlangen würde. Niemand würde das. Was dort geschieht, ist nicht mehr ehrenhaft!«
    »Nicht aus unserer Sicht«, stellte ich fest und musterte den fernen Hügel durch das Glas. »Was meint Ihr«, fragte ich Blix, »wie weit ist der Hügel von uns weg?«
    »Das sind bestimmt achttausend Schritt«, meinte Blix. »Vielleicht noch mehr … durch Straßen, die von Trümmern blockiert sind, durch die Bresche in der unteren Mauer … dann über den Fluss hinweg. Wenn Ihr das vorhabt, was ich denke, ist der Fluss zu breit dafür. Wir müssten uns über die Brücke dort hinten kämpfen … was uns den Weg verdoppelt. Selbst ohne Feindberührung … wir bräuchten im schnellsten Marsch fast eine Glocke bis dorthin und ständen erneut einer Übermacht entgegen.« Er seufzte. »Es wäre die zweite Lanze binnen weniger Wochen, die ich verlieren würde.« Seine Lippen formten sich zu einem müden Lächeln. »Obwohl es keinen Unterschied macht, ich nehme an, meine Lanze wird den Rückzug sichern müssen … und das bedeutet, dass wir Askir nicht mehr wiedersehen werden. Nur würde

Weitere Kostenlose Bücher