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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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noch Byrwylde hatte ich jemals zuvor gesehen. Als ich sah, wie der Wyrm das alte Zollhaus drüben am Fluss niederwälzte, wünschte ich mir, es wäre so geblieben. Obwohl es unklar war, welcher Anblick mich mehr erschreckte, der des Wyrms oder der des toten Riesen. Der Meldegänger behielt auch hier recht, sie bewegten ihn wie eine Puppe. Er war nicht mehr als blanker Knochen. Wo ihm das Fleisch verrottet war, umhüllten ihn jetzt Dunkelheit und Rauch und gaben ihm Muskeln aus schwärzester Magie. Er war so groß wie ein fünfstöckiges Haus … doch neben dem Wyrm erschien selbst er mir klein.
    Wortlos trat ich zurück und ließ Leandra sehen, die laut fluchte, als sie den Wyrm erblickte.
    »Ich kann das nicht glauben. Ich schwöre euch …« Sie stockte. »Das ist nicht Byrwylde!«, brach es dann aus ihr heraus. Sie löste sich von dem Sehrohr und schaute uns mit weiten Augen an. »Wie kann das sein? Byrwylde hatte eine andere Maserung an der Schnauze, fast wie ein dreigezackter Speer, doch dieser Wyrm hier hat dort nur gerade Linien! Götter, es wird doch nicht noch mehr dieser Ungeheuer geben?«
    »Ich glaube, ich weiß, was hier geschehen ist«, sagte Zokora leise. »Byrwylde ist der Weltenwurm, den man aus allen Legenden kennt, ob nun aus euren oder unseren, wahrscheinlich kannten selbst die Titanen schon die Sage. Und immer wird er so dargestellt: wie eine Schlange, die sich selbst frisst.«
    Sie schaute wieder durch das Rohr. »Hast du mir nicht gesagt, dass Byrwylde von ihrem eigenen Gezücht gefressen wurde?«
    Leandra nickte.
    »Dann ist das die Lösung. Sie hat sich selbst gefressen … und ist wieder auferstanden. Es ist nicht Byrwylde, das ist der Wyrm, der Byrwylde hat am schnellsten fressen können … und die anderen Würmer noch dazu.«
    »Der Weltenwurm, der sich selbst frisst«, hauchte Leandra. »Götter … wie sollen wir sie jemals besiegen?«
    »Wenn, dann jetzt«, meinte Zokora kühl. »Ich sehe keine anderen Würmer, er dürfte sie alle gefressen haben. Und bevor es wieder Nachwuchs gibt …« Sie zog ihre Hand quer über ihre Kehle. »Kannst du das tun, was Asela tat?«
    Leandra schüttelte schwach den Kopf. »Nicht in meinen besten Zeiten. Vor allem nicht, wenn ich erschöpft bin wie jetzt gerade. Verflucht sei diese Miran«, spie sie aus. »Ich wusste, dass es sich rächen würde. Sie hat den Feind erst auf die Idee gebracht, und jetzt zahlt er es uns heim! Nichts sonst könnte diese Mauern erschüttern … aber Byrwylde, ich weiß nicht, ob es irgendetwas auf der Weltenscheibe gibt, das ihr widerstehen kann!«
    »Kann man den Wyrm irgendwie verletzten?«, fragte Sieglinde. »Zokora sagte doch, dass Eiswehr …«
    »Das war, bevor ich wusste, wie groß Byrwylde ist«, gestand die dunkle Elfe. »Schau sie dir an, Sieglinde. Sie ist größer als ein ganzes Haus … du könntest ihr schaden, aber mehr auch nicht. Abgesehen davon, bewegt sie sich nicht so langsam, wie es scheint … sie ist nur im Moment noch weit entfernt. Schau, wie sie an dieser Turmruine vorbeizieht, sie ist schneller als ein Pferd! Du kämest nicht nahe genug heran.«
    Die Mauern, auf denen wir standen, waren von Askannon mit Magie und schwerer Arbeit selbst hochgezogen worden, selbst er hatte Jahre dafür gebraucht … und jeder der neuen Kolonisten hatte mit Hand anlegen müssen. Von Meister Steingrimm hatte ich erfahren, wie ausgeklügelt die Konstruktion tatsächlich war. Sie reichte bis in das Urgestein herunter und war dort mit mächtigen stählernen Haken verankert. Jeder Block war mit dem nächsten verzahnt und gleich vierfach mit mächtigen Stahlzargen gehalten. Die äußere Lage bestand aus grauen Steinen, die der Kaiser mit einer Magie aus Sand und Wasser zu dem härtesten Gestein formte, dahinter folgte eine Schicht aus Erde, um Schläge abzudämmen, und darunter, unsichtbar, ein zweiter breiter Wall, so geformt, dass er Erschütterungen auffangen konnte. Stein, Erde und Sand wechselten sich ab wie die Lagen einer Rüstung, außen hart, innen zäh. Vierzig Schritt maß sie in der Basis an Breite, hier oben auf den Zinnen waren es noch immer fünfzehn, breit genug für drei schwere Wagen. Das Tor bestand aus zwei schweren Blöcken kaiserlichen Stahls, die nicht aufgezogen wurden, sondern sich auf Achsen in die Mauern eindrehten, waren sie verschlossen, verzahnten sich die Blöcke ineinander und bildeten nach außen einen mächtigen Stahlzylinder, der das Wappen Askirs trug.
    »Es ist eine Mauer und

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