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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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geflossen war, trat Asela zur Seite und führte eine Geste aus, die das flüssige Metall in die Luft schweben ließ, eine Kugel aus zischendem flüssigen Gold, die sie über die Platte schweben und mit einer anderen Geste und einem gemurmelten Wort in eine Fontäne aufgehen ließ, die sich zielsicher nach allen Seiten zugleich in die Kerbe ergoss.
    Zuvor hatten die beiden Maestras die Torsteine fixiert, die, wie mir Asela erklärte, so die Reihenfolge festlegten, um dieses Tor von anderen aus zu erreichen. Der Moment, in dem sich die goldene Fontäne in die Kerbe ergoss, war der, auf den Asela hingearbeitet hatte, nicht nur Gold floss in diese Kerbe, sondern auch die Magie, die das Tor dort fixierte.
    Während das Gold in der Kerbe erstarrte, überprüften beide Seras immer wieder, ob sich auch keine Risse oder Blasen bildeten. Als das Gold erkaltet war, stellte ich erstaunt fest, dass die Fugen zwischen den Platten nicht mehr zu sehen waren, es war jetzt eine einzige große, schwere Platte aus poliertem Obsidian.
    Nur eine Kerzenlänge später legte Asela die Torsteine in einer neuen Reihenfolge aus, bemerkte, dass ich sie dabei beobachtete, zwinkerte mir mit einem zufriedenen Grinsen zu … und verschwand.
    Erst dann fiel mir auf, dass ich die Kombination, die sie ausgelegt hatte, nicht kannte, und als ich das zu Serafine anmerkte, war es Elsine, die es mir erklärte.
    »Das Tor in Desinas Elternhaus ist ständig in Betrieb. Deshalb ging sie zum Tor im Turm der Eulen.«

Die Königin der Wölfe
     
    45  Es dauerte dennoch gut eine Glocke, bis ein Windstoß, der um das Tor herum Staub und loses Strauchwerk aufwirbelte, unsere neuesten Gäste ankündigte.
    Es war Asela, wie nicht anders erwartet, aber sie hatte noch jemanden mitgebracht: die Hüterin Aleahaenne, die sich neugierig umsah, während ihre Tätowierungen hell aufleuchteten und dann verblassten, eine etwas beleibte Frau, mit blitzenden, neugierigen Augen und blonden Haaren, die mich an eine Händlerfrau erinnerte, die ich einst gekannt hatte, nur dass diese Sera hier einen übergroßen Raben auf ihrer Schulter spazieren trug.
    Auch die Sera neben ihr blickte sich um; sie trug ein breites Lächeln im Gesicht und ein Kleid, das so tief ausgeschnitten war, dass einer der Soldaten, der in der Nähe war, mit weit aufgerissenen Augen stolperte und fast auf die Nase fiel. Nur die Bardin Taride konnte ein solch gleichermaßen anrüchiges wie elegantes Kleid mit solcher Selbstverständlichkeit tragen, und sie bedeutete dem armen Soldaten, der da in ihren Ausschnitt gefallen war, mit einem breiten Lächeln und einem eleganten Knicks, dass sie ihm für das Kompliment dankbar war. Dass ihr breitkrempiger, bestickter roter Seidenhut mit Feder und ein schlankes Rapier zu alledem noch passten und ihr eine ganz spezielle Note gaben, ließ mich auch schmunzeln. In der Kaiserstadt kannte man sie als die Bardin Taride. In Wahrheit war sie die Schwester von Prinz Imra, und irgendwann in ferner Zukunft würde sie die Königin der Elfen sein. Sie kannte Serafine noch aus ihrem ersten Leben und begrüßte sie freudig, während der letzte Neuzugang zu mir hinmarschierte und salutierte. Lanzenobristin Miran, die jetzt eine Uniform trug, die offensichtlich aus dem Zeughaus kam und nicht aus Meister Breckerts wundersamer Werkstatt.
    Und noch während sie salutierte, lächelte sie erneut, aber auf eine andere Art als an jenem Tag in meinem Amtsraum.
    »Ihr, Ser«, sagte sie ganz unmilitärisch, »seid ein Schuft!«
    »Bin ich das?«, fragte ich, während ich den Salut erwiderte.
    Sie nickte. »Ich sprach mit Taride … wusstet Ihr, dass ich sie aus Aldane kenne? Ich half ihr, aus der Stadt zu fliehen, als … nun, ich kenne sie … und sie erzählte mir, dass Ihr Baron von Freise über mich ausgehorcht habt, weil Ihr in Sorge wart, ich könnte mir selbst im Wege stehen und mit meinen Liebschaften meinen Ruf verderben! Taride half mir, Euren Vorteil wieder auszugleichen, Stabsobristin Helis und sie sind befreundet, und so weiß ich nun auch über Euch Bescheid! Ihr seid nicht halb das Ungeheuer, für das ich Euch gehalten habe!«
    »Seid Ihr sicher, dass dies die richtige Art ist, sich zum Rapport zu melden?«, fragte ich sie schmunzelnd.
    »Nein«, meinte sie immer noch breit grinsend. »Aber es brannte mir auf der Zunge. Zudem gab mir Taride den Rat, dass Ihr einer dieser Stiere wäret, die man gerade und direkt bei den Hörnern packen sollte.«
    Bevor ich darauf Antwort geben

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