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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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konnte, trat sie zurück, salutierte erneut, sah geradeaus und bellte wie auf dem Paradeplatz: »Ser, Lanzenobristin Miran, wie befohlen zum Rapport!« Doch ihre Augen funkelten weiterhin vergnügt.
    Etwas später, als sich bereits ein nicht enden wollender Strom von Soldaten aus dem Tor ergoss, trieb mich Serafine in die Enge.
    »Du magst Miran«, stellte sie fest.
    »Zumindest diese«, gab ich ihr zu.
    Sie schaute mich durchdringend an. »Ich mag sie noch immer nicht. Achte darauf, dass du bei ihr keinen Fehler begehst.«
    Ich sah sie fragend an.
    »Taride sagt, sie hat vor den meisten Männern nicht sehr viel Respekt, weil sie ihr aus der Hand fressen. Du nicht, deshalb bist du eine Herausforderung für sie. Unterschätze sie nicht, es gibt viele Arten, jemanden zu verführen. Sie versucht herauszufinden, welche Art von Frau dir gefallen kann. Du darfst ihr keine Hoffnungen machen, denn wenn du sie dann abweist, verletzt du ihren Stolz. Taride sagt, es gibt in Aldane ein Sprichwort: nichts wäre gefährlicher als eine im Stolz verletzte Frau. Hör auf zu lächeln«, beschwerte sie sich. »Ich meine es ernst!«
    »Ich weiß«, sagte ich und küsste sie.
    Als ich in Ruhe meine Pfeife rauchen wollte, gesellten sich Blix und Ragnar zu mir, beide sahen etwas trübselig drein.
    »Ich will mich beschweren«, sagte Ragnar.
    »Worüber?«
    »Darüber, dass das Schicksal der Welt fest in den zarten Händen der Seras liegt«, grollte er und tat eine Geste hin zum Kommandeurszelt. »Schau dich doch um. Nur Weiber, die hier entscheiden! Hättest du das Kommando nicht an einen Kerl geben können?«
    Blix nickte zustimmend. »Mir wäre jeder andere lieber gewesen als Miran. Sie mag noch so gut sein, aber sie liegt mir quer im Hals.«
    »Das hört sich nach einer Vorgeschichte an.«
    »Ja. Ich diente ja in der Dritten, wie Ihr wisst. Miran hatte das Kommando frisch erhalten und wollte sich beweisen. Sie hatte damals schon einen inneren Kreis um sich geschart, darunter auch einen Offizier, mit dem ich aneinandergeriet. Es gab eine Verhandlung, danach legte sie mein Schwert mit der Spitze zu mir vor sich auf den Tisch und überstellte mich an ein Kriegsgericht. Sie verurteilte mich damit zum Tode, denn meist folgt das Kriegsgericht der Empfehlung des kommandierenden Offiziers. So gut sie auch sein mag, Ser General, ich kann ihrem Urteil nicht vertrauen.«
    »Das braucht Ihr auch nicht. Ihr bleibt weiterhin mir persönlich unterstellt.«
    »Das muss ihr entgangen sein«, knurrte er.
    »Ihr wisst, dass ich sie vor der Schlacht bei Dunkelschacht noch gesehen habe?«
    Er nickte.
    »Sie bat mich, Euch auszurichten, dass sie sich bei Euch entschuldigt, und Euch mitzuteilen, Ihr hättet recht gehabt.«
    Blix schaute überrascht, dann nickte er. »Das macht es nicht viel besser.«
    »Es ändert auch nichts daran, dass es hier zu viele Seras gibt«, knurrte Ragnar. »In dem Zelt dort drüben ist es wie in einer Gänseschar, sie schnattern alle wild durcheinander, und das Schlimmste ist, sie verstehen, was sie einander sagen! Das Kriegshandwerk ist nichts für Seras, und ich verstehe nicht, wie es dazu kam, dass sie wie eine Meute über uns herfallen. Ich kann Angus bitten, uns zwei Dutzend Berserker oder besser noch Wolfskrieger zu entsenden, damit wir einen Ausgleich haben!« Er raufte sich buchstäblich das Haar. »Bitte, Havald, sie sind mir zu viel!«
    »Wir reisen morgen früh ab«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Damit brauchst du dich um Asela und Miran nicht mehr zu sorgen, die bleiben vorerst hier. Blix, bis Asela uns folgt, werdet Ihr Euch an sie halten, und wenn Miran etwas von Euch will, dann macht ihr deutlich, dass Ihr noch immer mir unterstellt seid. Die Aufgabe der fünften Lanze ist nur und ausschließlich, das Tor zu schützen und sonst nichts.«
    »Was ist mit meinen Wölfen?«, fragte Ragnar. »Sag, dass ich sie zu mir rufen kann!«
    Als Serafine und ich uns dann in unser Zelt zurückzogen und ich ihr davon erzählte, lachte sie schallend.
    »Taride kam nur mit, um mich vor Miran zu warnen und mir mitzuteilen, dass es Tarkan besser geht. Sie kokettiert gerne und genießt es, die Sers aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber sie weiß, wo ihre Grenzen sind, vor allem aber liebt sie Baron von Freise. Gegen ihren Willen, wie sie immer sagt. Sie wird morgen nach Askir zurückkehren. Die Hüterin, die alte Enke, Delgere und Elsine haben sich zusammengetan, um zu überlegen, wie sie die Barbaren auf ihre Seite ziehen können.

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