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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Muskeln für die Blicke der Seras frei. Sie hatten auch ihre Pferde mitgebracht, riesige, haarige, zottelige Biester mit Hufen, die größer waren als die von drei anderen Pferden zusammen. Jedes dieser Pferde trug eine sorgsam angepasste schreckenerregende Maske aus hart gekochtem Leder mit zumindest einem stählernen Horn, meistens jedoch waren es mehr. Offenbar liebten die Barbaren Felle, goldene Münzen, Zweihandschwerter und Äxte. Gleich vier trugen einen Wolfskopf als Helm, und jeder von ihnen stellte stolz seinen eingefetteten Bart zur Schau. Sie erinnerten mich sofort an Krom, jedenfalls standen sie ihm an Kampfnarben in nichts nach. Aber vielleicht gab es dafür ja einen anderen Grund …
    »Das Beste ist«, teilte uns Ragnar stolz mit, »jeder von ihnen kann sich in einen Wolf verwandeln.«
    Unbemerkt von ihm war die alte Enke an uns herangetreten.
    »Sind das tatsächlich Werwölfe?«, fragte sie ihn freundlich. Mir schien, als wäre er beinahe zusammengezuckt.
    »Ja, Weib«, grollte er. »Ein jeder von ihnen ist schreckenerregender als der andere!«
    »Fein«, lächelte die alte Enke. »Mutter wird sich freuen. Sind sie ein Geschenk?«
    »Warum«, beschwerte sich Ragnar später mit einem Unterton der Verzweiflung, »habt Ihr mir nicht gesagt, dass die Hüterin die Königin der Wölfe ist?« Er drehte sich im Sattel um und schaute niedergeschlagen zu den acht reiterlosen Pferden zurück, die hinter uns hertrotteten. »So habe ich es mir nicht gedacht!«
    Ich hörte Serafine schnauben, Ragnar auch … und fuhr zu ihr herum, um sie mit einem bösen Blick zu bedenken.
    »Ich habe nichts gesagt«, meinte sie, während sie gegen ein Lachen ankämpfte.
    Kurz nachdem wir gegen Mittag aufgebrochen waren, war die Hüterin zu Ragnars geliebten Wolfskriegern hingeritten und hatte sie sich beschaut.
    »Wer von euch führt dieses Rudel?«
    »Ich«, hatte einer von ihnen geknurrt, der wahrhaftig am zerrupftesten von allen aussah.
    »Wie heißt du?«
    »Sivret«, war die grollende Antwort gewesen.
    »Ich bin Aleahaenne.« Sie hatte die Wolfskrieger mit einem lächelnden Blick bedacht. »Wir werden jetzt zusammen jagen gehen.«
    »Werden wir nicht«, hatte er geknurrt. »Wir …«
    Noch im Sprung aus ihrem Sattel verwandelte sich die Hüterin in einen riesigen weißen Wolf, der fast so groß war wie ihr Pferd, das auf der Stelle wiehernd floh. Während die Varländer noch ungläubig starrten, hob der Wolf den Kopf und stieß ein Heulen aus, das fast alle unsere Pferde steigen ließ.
    Waffen, Felle und Rüstungsteile fielen herab, als sich jeder Einzelne der Varländer in einen mehr oder weniger verdutzt aussehenden Wolf verwandelte, jeder weit größer als normale Wölfe, und doch kaum einer so groß wie sie.
    Der weiße Wolf sah zu ihnen zurück, schien mit hängender Zunge zu lächeln und rannte dann davon … das Rudel hinterher.
    Es war uns zugefallen, verängstigte Pferde, Waffen und Rüstungsteile einzusammeln.
    »Keine Angst«, hatte die alte Enke noch tröstend zu Ragnar gesagt. »Sie bringt sie dir heil zurück, sie will nur klären, wer das Rudel führt.«
    »Sivret führt sie an, das habt Ihr doch gehört?«
    Enke hatte nur lächelnd den Kopf geschüttelt. »Ich glaube, das sieht Mutter anders.«
    Sie kehrten am Abend zu uns zurück, als wir bereits dabei waren, unser Lager aufzuschlagen. Während sich die Hüterin nichts dabei dachte, sich vor unseren Augen zurückzuverwandeln und dann nackt, wie die Götter sie erschaffen hatten, zu Enkes Zelt zu gehen, schlichen sich die Wölfe zur Seite weg, um sich erst später sehen zu lassen, als sie sich neu gekleidet und gerüstet hatten.
    Aleahaenne schien die kleine Jagd sehr befriedigt und entspannt zu haben, Gleiches konnte man von Ragnars Wölfen nicht sagen, vor allem Sivret sah eher beschämt und verlegen drein.
    »Götter«, knurrte Ragnar ungehalten. »Schau dir an, was geschieht, wenn sie ihm jetzt ein Lächeln schenkt … er schaut selten dämlich drein, als ob sie die Sonne für ihn wäre!«
    Obwohl die Wolfskrieger sich etwas abseits hielten, kam später einer der blonden Hünen heran und setzte sich zu uns ans Feuer.
    »Ich bin Leifar«, stellte er sich vor, um dann Ragnar vorwurfsvoll anzusehen. »Du hättest uns warnen können.«
    »Ich wusste nicht, dass sie eine Wölfin ist«, antwortete Ragnar und sah nun wieder mich vorwurfsvoll an.
    »Ich spreche nicht von Aleahaenne«, antwortete der Nordmann, ohne auch nur über eine Silbe ihres Namens zu

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