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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Berges mit Xanders Gesicht, aber Sanno schälte sich mehr und mehr heraus, und Xander schien fast in sich selbst zu verschwinden.
    Dann erlosch dieses Lächeln, und zum ersten Mal sah Angel die wahre Arroganz eines uralten Gottes oder was auch immer dieses Wesen war, das man einst einen Gott genannt hatte. Er sah Grausamkeit und Tücke, und Angel versteifte sich, bereit zum Kampf. »Ich danke dir, Bürschchen«, sagte Sanno. »Aber jetzt geh mir aus dem Weg!«
    Dann hob der König des Berges Angel vom Boden und schleuderte ihn durch die Luft. Angel landete hart auf dem Rücken, und trotz seines Zorns glomm in seinem Herzen ein winziger Funke Furcht auf, eine Art Hoffnungslosigkeit, wie er sie nie zuvor erlebt hatte.
    Irgendwie musste er beide davon abhalten, sich gegenseitig zu töten. Aber er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.
    »Komm, Bergkönig. Ich werde deinem Wirtskörper die Kehle zerfetzen und das Blut des Jungen trinken - und damit auch deine Seele«, höhnte Chirayoju, als er wieder auf die Beine kam. Sein kehliges Knurren verzerrte Buffys perfekten, weichen Mund zu etwas Schrecklichem, etwas, dessen Anblick Angel kaum ertragen konnte.
    »Du wirst in dieser Nacht nicht noch mehr Blut vergießen, Vampir«, erklärte Sanno und riss sein Schwert in die Höhe.
    »Du hast Recht«, krähte Chirayoju und glitt dann trotz des schlaff an Buffys Seite baumelnden Armes mit der Anmut eines Tänzers auf Xander zu.
    Buffys Mund verzog sich zu einem angewiderten Grinsen. »Ich werde nicht einen Tropfen unnütz vergießen«, sagte Chirayoju aus ihrem Inneren. »Ich verschwende kein Blut. Nein, ich werde das Blut deines Wirtes trinken, und dann werde ich die kleine Armee, die bereits in meinen Diensten steht, um mich sammeln und durch die Nacht marschieren. Und meine Macht wird mit jedem Neumond wachsen.«
    »Du wirst lediglich in der Geisterwelt marschieren, Parasit. Dafür werde ich sorgen«, versicherte Sanno und stürzte sich wieder auf den Vampir.
    Buffy war kalt. Sie glaubte, sich zu erinnern, wie es war, in gefrorener Erde begraben zu sein. Tot zu sein, im eigenen Fleisch gefangen. So ähnlich muss es sein, dachte sie. Aber natürlich konnte sie sich nicht daran erinnern. Und sie war dankbar dafür.
    Aber während sie in dem Zwischenreich ihres eigenen Geistes schwebte, konnte sie Risse in den Mauern ihres Kerkers entdecken. Sie erhaschte flüchtige Blicke auf die Außenwelt. Es gab Momente, in denen sie Phantom schmerzen spürte, das Kribbeln ihrer Finger, das Pochen ihres Herzens. Es gab Augenblicke, in denen sie durch ihre eigenen Augen sah und mit ihren Ohren hörte. Sie sammelte ihre Kräfte und machte sich ihre eigene Existenz bewusst. Buffy Summers. Die Auserwählte. Die Jägerin.
    Sobald der Morgen dämmerte, würde Chirayoju nicht mehr sein als nur ein weiterer Vampir. Vielleicht etwas mächtiger als andere, sicher, aber trotzdem nichts weiter als ein Vampir.
    Und Buffy wusste, wie man mit Vampiren umging.
    Sie konzentrierte ihren Zorn, ihren Hass und ihr Pflichtgefühl, konzentrierte ihren Abscheu und ihren Rachedurst, bis sich alles zu einer Art mentaler Waffe verdichtete. Einer Klinge, die von innen zustieß. Dann stieg sie zur Oberfläche ihres Bewusstseins und - griff an! Chirayoju kreischte.
    »Ich hoffe, es tut weh.«, begann sie. Und es war ihre eigene Stimme. Es waren ihre eigenen Lippen.
    Dann wurde sie wieder in die Tiefe gedrückt, fort von der Oberfläche, fort von dem Körper, den sie siebzehn Jahre lang so erfolgreich gesteuert hatte.
    Das war der Moment, in dem sie hätte aufgeben müssen. Sie wusste das. Sie hatte ihre verbliebene Kraft in diese letzte Anstrengung investiert, und alles, was es ihr brachte, war ein Moment des Triumphes. Aber da war diese eine Sache. Sie hatte es deutlich gespürt: Chirayojus Furcht.
    Sie wusste nicht genau, was er fürchtete. Es hatte mit dem Schwert zu tun und mit den Jahrtausenden, die er in ihm gefangen gewesen war. Aber der König des Berges hatte ihren Körper bereits einmal mit der Klinge durchbohrt, und nichts war passiert. Aber dennoch fürchtete Chirayoju dieses Schwert, als gäbe es noch immer die Möglichkeit, dass er wieder in Gefangenschaft geriet. Chirayoju fürchtete sich, und das ließ Buffy tief in den verborgenen Kammern ihrer Seele lächeln.
    Äußerlich war von Chirayojus Furcht allerdings wenig zu sehen. Er funkelte den Bergkönig voller Hass an. Sicher, er spürte, dass das Mädchen, dessen Körper er bewohnte, Widerstand

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