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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Selbstmord gewesen wäre, auf einem Tanker mit Flüssiggas eine Pistole abzufeuern, deshalb hatte er Moira gebeten, dafür zu sorgen, dass zwei Armbrüste im Hubschrauber waren. Wie NextGen es schaffte, die Waffen so schnell zu besorgen, war eine andere Frage, doch ein Unternehmen von dieser Größe konnte offenbar so gut wie alles im Handumdrehen beschaffen.
    Hinter ihm setzte der Hubschrauber auf dem Abschnitt des Vorderdecks auf, der für die Landung frei gemacht worden war.
    Tief geduckt, um den Rotorblättern nicht zu nahe zu kommen, öffnete Bourne die Tür und blickte zu Moira hinauf. »Arkadin ist hier irgendwo. Bitte, sei vorsichtig.«
    »Ich muss auf jeden Fall mit dem Kapitän sprechen. Ich kann schon auf mich aufpassen.« Sie hatte ebenfalls eine Armbrust auf den Knien liegen. »Was will Arkadin hier?«
    »Mich. Ich habe seinen Freund getötet. Für ihn spielt es keine Rolle, dass ich’s aus Notwehr getan habe.«
    »Ich kann dir helfen, Jason. Zusammen haben wir bessere Chancen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht in diesem Fall. Außerdem musst du dich um den Tanker kümmern. Du siehst ja, wie langsam wir unterwegs sind. Der Tanker ist schon innerhalb der Fünf-Meilen-Zone. Mit jedem Meter steigt die Gefahr für Tausende Menschen an der Küste von Long Beach.«
    Sie nickte, stieg aus und eilte über das Deck zum Kapitän, der bereits auf ihre Anweisungen wartete.
    Bourne drehte sich um und bewegte sich vorsichtig zwischen den Containern hindurch, in die Richtung, in der Arkadin verschwunden war. Er fühlte sich wie in den Häuserschluchten von Manhattan. Der Wind heulte und fing sich in den engen Gängen zwischen den Containern.
    Kurz bevor er das Ende der ersten Reihe erreichte, hörte er Arkadins Stimme.
    »Es bleibt nicht viel Zeit«, sagte er auf Russisch.
    Bourne blieb stehen und versuchte zu erkennen, woher die Stimme kam. »Was wissen Sie darüber, Arkadin?«
    »Was glauben Sie, warum ich hier bin?«
    »Ich habe Mischa Tarkanian getötet, und jetzt töten Sie mich. Haben Sie das nicht in Egon Kirschs Wohnung gesagt?«
    »Hören Sie, Bourne, wenn ich das wollte, hätte ich Sie jederzeit töten können, als Sie und die Frau in dem Jet von NextGen schliefen.«
    Bourne hatte das Gefühl, dass ihm das Blut in den Adern gefror. »Warum haben Sie’s nicht getan?«
    »Wissen Sie, Semjon Ikupow, der mich gerettet hat, dem ich vertraut habe, hat meine Frau erschossen.«
    »Ja, und deshalb haben Sie ihn erschossen.«
    »Wollen Sie mir einen Vorwurf machen, weil ich mich gerächt habe?«
    Bourne sagte nichts und stellte sich vor, was er mit Arkadin machen würde, wenn er Moira etwas antäte.
    »Sie müssen gar nichts sagen, Bourne, ich weiß die Antwort auch so.«
    Bourne drehte sich zur Seite. Die Stimme schien nun aus einer etwas anderen Richtung zu kommen. Wo zum Teufel hielt sich der Kerl versteckt?
    »Aber wie ich schon sagte, wir haben nicht viel Zeit, um Ikupows Mann an Bord zu finden.«
    »Es ist eigentlich Severs Mann«, erläuterte Bourne.
    Arkadin lachte. »Glauben Sie wirklich, dass das eine Rolle spielt? Die zwei haben doch gemeinsame Sache gemacht. Sie haben so getan, als wären sie erbitterte Feinde, aber in Wahrheit haben sie diese Katastrophe geplant. Ich will das verhindern – ich muss es verhindern, sonst wäre meine Rache an Ikupow nicht vollkommen.«
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Hören Sie, Bourne, Sie wissen auch, dass wir nicht viel Zeit haben. Ich habe mich am Vater gerächt, aber dieser Plan ist sein Kind. Er und Sever haben den Plan geboren und großgezogen wie ein Kind. Und mit jeder Sekunde nähert sich diese schwimmende Supernova der totalen Katastrophe, die sich diese beiden Wahnsinnigen ausgedacht haben.«
    Die Stimme veränderte erneut ihren Standort. »Wollen Sie das wirklich riskieren, Bourne? Natürlich nicht. Dann arbeiten wir zusammen, um Severs Mann zu finden.«
    Bourne zögerte. Er traute Arkadin nicht, und doch blieb ihm wahrscheinlich nichts anderes übrig, als auf den Vorschlag einzugehen. »Er ist ein Software-Ingenieur«, sagte er.
    Arkadin tauchte auf und kletterte von einem der Container herunter. Einen Moment lang standen sich die beiden Männer gegenüber, und erneut hatte Bourne das beunruhigende Gefühl, in einen Spiegel zu blicken. Er sah in Arkadins Augen nicht den Wahnsinn, von dem der Professor gesprochen hatte – er sah vielmehr sich selbst, ein Herz voller Dunkelheit und Schmerz.
    »Sever hat mir gesagt, dass es nur ein Mann sei, dass wir ihn aber

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