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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Hinterkopf. »Es ist nur oberflächlich. Warst du bewusstlos?«
    »Ich glaube nicht, nein.«
    Er holte einen großen Gazetupfer aus einem Schrank und tränkte ihn mit Alkohol. »Bereit?« Er legte den Tupfer auf ihren Hinterkopf, wo die Haare mit Blut verklebt waren. Sie stöhnte leise mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Kannst du das einen Moment halten?«
    Sie nickte, und Bourne nahm ihr vorsichtig den Laptop ab. Auf dem Computer lief ein Programm, so viel war klar. Zwei Radio-Buttons auf dem Bildschirm blinkten, der eine gelb, der andere rot. Auf der anderen Seite des Bildschirms war ein grüner Button, der nicht blinkte.
    Bourne seufzte erleichtert. »Er hat das Programm aufgerufen, aber du hast ihn erwischt, bevor er es aktivieren konnte.«
    »Gott sei Dank«, sagte sie. »Wo ist Arkadin?«
    »Ich weiß es nicht. Als mir der Kapitän sagte, dass du unter Deck wärst, habe ich mich sofort auf die Suche gemacht.«
    »Jason, du glaubst doch nicht …«
    Er stellte den Computer beiseite und half ihr auf die Füße. »Ich bringe dich erst einmal zum Kapitän, damit du ihm die gute Nachricht überbringen kannst.«
    »Und du?«, fragte sie mit besorgter Miene.
    Er gab ihr den Laptop. »Geh auf die Brücke zum Kapitän und bleib bitte dort. Diesmal aber wirklich, Moira.«
    Mit der Armbrust in der Hand trat er auf den Gang hinaus und sah nach links und nach rechts. »Okay. Los!«
    Arkadin war nach Nischni Tagil zurückgekehrt. Unten im Maschinenraum, von all dem Eisen und Stahl umgeben, wurde ihm klar, dass er noch so weit von der Stadt im Ural weggehen konnte, dass er dem Gefängnis seiner Jugend aber niemals würde entfliehen können. Irgendetwas in ihm war immer noch in dem Bordell, das ihm und Stas Kuzin gehört hatte, so als hätte er nie damit aufgehört, durch die dunklen Straßen zu ziehen und junge Mädchen zu entführen, die ihn mit ihren bleichen, angsterfüllten Gesichtern ansahen. Doch das, was sie von ihm gebraucht hätten, konnte – oder wollte – er ihnen nicht geben. Stattdessen schickte er sie in den sicheren Tod, in die Grube, die Kuzins Leute im Tannenwald gegraben hatten. Viele Winter waren vergangen, seit er Jelena aus der Grube mit den Ratten herausgezogen hatte, doch diese Grube hatte sich tief in sein Gedächtnis gegraben. Wenn er seine Erinnerungen doch nur auslöschen hätte können.
    Er zuckte zusammen, als er Stas Kuzin rufen hörte. Was ist mit deinen Opfern?
    Doch es war Bourne, der den Niedergang zum Maschinenraum herunterkam. »Es ist vorbei, Arkadin. Die Katastrophe ist abgewendet.«
    Arkadin nickte, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es nicht so war. Die Katastrophe war schon geschehen, und es war zu spät, um ihre Konsequenzen zu verhindern. Als er auf Bourne zuging, kam es ihm vor, als würde er seine Gestalt verändern, so als würde er ihn durch ein Prisma betrachten.
    Eine Armlänge vor Bourne blieb er stehen. »Stimmt es, was Sever zu Ikupow gesagt hat, dass Sie sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr an Ihre Vergangenheit erinnern können?«
    Bourne nickte. »Das stimmt. Ich kann mich an den größten Teil meines Lebens nicht mehr erinnern.«
    Arkadin spürte einen entsetzlichen Schmerz, so als würde es ihm die Seele in der Mitte auseinanderreißen. Mit einem verzweifelten Aufschrei ließ er sein Springmesser aufschnappen und stürzte sich auf Bourne.
    Bourne wich aus, packte ihn am Handgelenk und drehte es um, damit Arkadin die Waffe fallen ließ. Arkadin schlug mit der anderen Hand zu, doch Bourne wehrte ihn mit dem Unterarm ab. Dabei fiel die Armbrust auf den Boden. Arkadin beförderte sie mit einem Fußtritt von ihnen weg.
    »Das muss nicht sein«, sagte Bourne. »Es gibt keinen Grund, warum wir Feinde sein müssen.«
    »Oh doch, es geht nicht anders.« Arkadin riss sich los und griff erneut an, doch Bourne wehrte ihn wieder ab. »Siehst du denn nicht, dass wir gleich sind, du und ich? Wir zwei können nicht in derselben Welt leben. Einer von uns muss den anderen töten.«
    Bourne starrte in Arkadins Augen, und obwohl seine Worte die eines Wahnsinnigen waren, konnte er keine Spur von Wahnsinn darin erkennen. Nur eine unermessliche Verzweiflung und ein unstillbares Verlangen nach Rache. In gewisser Weise hatte Arkadin vielleicht Recht. Rache war alles, wofür er noch lebte, alles, was ihm noch blieb. Nachdem Tarkanian und Devra fort waren, hatte sein Leben nur noch den einen Sinn, ihren Tod zu rächen. Es gab nichts, was Bourne sagen konnte, das ihn hätte

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