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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schweigen zu bringen.
    Bourne schob einen Fingernagel in den Spalt und drückte das Kästchen auseinander. Es war nichts drin. Das Ding war eine Attrappe.
    Moira hielt das Warten nicht mehr aus. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Der Tanker würde jeden Moment mit den Schleppern zusammentreffen. Sie waren nur noch eineinhalb Kilometer von der Küste entfernt. Wenn die Tanks jetzt in die Luft flogen, bedeutete das eine Katastrophe für die Menschen an der Küste und für die ganze amerikanische Wirtschaft. Sie fühlte sich nutzlos hier oben, während die beiden Männer den Verräter jagten.
    Sie verließ die Kommandobrücke, ging unter Deck und machte sich auf die Suche nach dem Maschinenraum. Nach einer Weile roch sie Essen und warf einen Blick in die Kombüse. Ein dicker Algerier saß an einem Stahltisch und las eine zwei Wochen alte arabische Zeitung.
    Er blickte auf und zeigte auf die Zeitung. »Es wird ein bisschen langweilig, wenn man sie das fünfzehnte Mal liest, aber was soll man machen, wenn man auf See ist?«
    Seine kräftigen Arme waren nackt bis zu den Schultern hinauf. Sie zeigten Tätowierungen verschiedenster Art – einen Stern, eine Mondsichel und ein Kreuz, aber nicht das Symbol der Schwarzen Legion. Seiner Richtungsangabe folgend, gelangte sie schließlich ins Schiffslazarett, das drei Decks tiefer lag. Dort saß ein schlanker Muslim an einem kleinen Schreibtisch, der in ein Schott eingebaut war. Gegenüber befanden sich zwei Schlafkojen, und in einer davon lag der Patient. Der Arzt murmelte einen traditionellen muslimischen Gruß, als er von seinem Laptop-Computer zu ihr aufblickte. Er runzelte die Stirn, als er die Armbrust in ihren Händen sah.
    »Ist das wirklich notwendig«, sagte er, »oder überhaupt klug?«
    »Ich würde gern mit Ihrem Patienten sprechen«, erwiderte Moira, ohne auf seinen Einwand einzugehen.
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich.« Der Arzt lächelte auf eine Art, wie nur Ärzte es können. »Ich habe ihm ein Beruhigungsmittel gegeben.«
    »Was fehlt ihm denn?«
    Der Arzt zeigte auf seinen Laptop. »Das versuche ich immer noch herauszufinden. Er hat immer wieder Anfälle, aber was dahintersteckt, ist mir noch ein Rätsel.«
    »Wir sind schon fast in Long Beach, da bekommen Sie dann Hilfe«, sagte sie. »Ich muss nur seine Armbeugen sehen.«
    Der Arzt hob verdutzt die Augenbrauen. »Wie bitte?«
    »Ich muss sehen, ob er eine Tätowierung hat.«
    »Sie haben alle Tätowierungen, diese Matrosen.« Der Arzt zuckte mit den Achseln. »Aber sehen Sie ruhig nach. Sie stören ihn nicht.«
    Moira trat zu der unteren Koje und beugte sich vor, um die dünne Decke vom Arm des Patienten zurückzuziehen. Währenddessen trat der Arzt vor und schlug sie wuchtig auf den Hinterkopf. Sie fiel nach vorne und krachte mit dem Kiefer gegen den Metallrahmen der Koje. Der Schmerz riss sie von dem dunklen Abgrund zurück, in den sie zu fallen drohte, und sie rollte sich stöhnend zur Seite. Sie hatte den metallischen Geschmack von Blut im Mund und kämpfte gegen das überwältigende Schwindelgefühl, das sie überkam. In ihrer Benommenheit sah sie den Arzt über seinen Computer gebeugt, seine Finger flogen über die Tasten, und sie spürte einen eisigen Klumpen im Bauch.
    Er bringt uns alle um, schoss es ihr durch den Kopf, und sie hob die Armbrust vom Boden auf. Sie hatte kaum Zeit, zu zielen, doch sie war nahe genug, dass das nicht allzu wichtig war. Sie hauchte ein stummes Gebet, als sie den Bolzen ab- schoss.
    Der Arzt krümmte sich, als sich das Geschoss in seine Wirbelsäule bohrte. Er taumelte rückwärts auf Moira zu, die am Boden saß und sich am Rahmen der Koje festhielt. Er streckte die Arme aus und versuchte die Tastatur zu erreichen, doch Moira rappelte sich hoch und schlug ihm die Armbrust gegen den Hinterkopf. Sein Blut spritzte wie Regen über ihr Gesicht, ihre Hände und die Computertastatur.
    Bourne fand sie im Lazarett auf dem Boden sitzend, den Laptop im Schoß. Als er hereinkam, sah sie zu ihm auf. »Ich weiß nicht, was er getan hat«, sagte sie. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn herunterfahren soll.«
    »Bist du okay?«
    Sie nickte. »Der Schiffsarzt war Severs Mann.«
    »Das sehe ich«, sagte er, als er über den Toten stieg. »Ich habe ihm ohnehin nicht geglaubt, als er sagte, er hätte nur einen Mann an Bord. Es hätte ihm gar nicht ähnlich gesehen, nicht für alle Fälle einen zweiten Mann bereit zu haben.«
    Er kniete sich zu ihr und untersuchte ihren

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