Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Verbitterung?«
    »Ganz bestimmt, verlass dich drauf.«
     
    Bourne eilte aus Suparwitas Haus, ohne nach links und rechts zu schauen. Für die Männer, die ihn beobachteten,
sah er wie jemand aus, der etwas Dringendes zu erledigen hatte. Er nahm an, dass sie ihm zu seinem nächsten Ziel folgen wollten.
    Während er durch den Wald lief, hörte er ihre schnellen Schritte hinter sich. Er wollte, dass sie möglichst nah herankamen und sich aus der Deckung wagten. Sein Leben war nicht in Gefahr, jedenfalls solange sie ihn nicht verhört hatten. Sie wollten herausfinden, was er über den Ring wusste. Zweifellos dachten sie, dass sie sich unauffällig verhielten, aber auf Bali blieb nichts geheim. Bourne hatte gehört, dass sie in Manggis nach ihm und dem Ring gefragt hatten. Als er erfuhr, dass sie Russen waren, hatte er kaum noch Zweifel, dass sie für Leonid Arkadin arbeiteten. Er hatte seinen Feind, der vor ihm das Treadstone-Ausbildungsprogramm zur perfekten Kampfmaschine absolviert hatte, zuletzt auf dem Schlachtfeld im Norden des Iran getroffen.
    Und jetzt lockte er Arkadins Leute immer tiefer in den grünen Dschungel von Bali. Er wandte sich abrupt nach rechts und gelangte zu einem riesigen Beringin-Baum, im Westen als Banyanbaum bekannt, der auf Bali als heiliger Dorfbaum verehrt wird. Er kletterte schnell im Labyrinth der Äste hinauf, bis er hoch genug war, um einen Überblick über die Umgebung zu haben. Die Vögel riefen einander manches zu, und die Insekten summten. Hier und dort drangen Sonnenstrahlen durch das vielschichtige Blätterdach und färbten den weichen Waldboden schokoladebraun.
    Nach wenigen Augenblicken sah er einen der Russen durch das dichte Unterholz schleichen. In der linken Armbeuge hielt er ein AK-47-Gewehr, den Zeigefinger der rechten Hand am Abzug, jederzeit bereit, einen
Kugelhagel loszulassen, sobald sich etwas regte. Er kam langsam auf Bournes Beringin-Baum zu. Immer wieder blickte er suchend in die Baumkronen hinauf.
    Bourne kletterte leise ein Stück weiter und suchte sich einen passenden Platz auf einem Ast. Er wartete, bis sein Verfolger direkt unter ihm war, ehe er wie ein Sonnenstrahl zur Erde fiel. Mit den Fersen traf er den Mann an der Schulter, die sofort aus dem Gelenk sprang, und warf ihn zu Boden. Bourne rollte sich über die Schulter ab und sprang auf, bevor sein Verfolger wieder zu Atem kam. Der Mann bewies jedoch, dass er nicht ganz unerfahren war; er ließ sein Bein hochschnellen und traf Bourne am Brustbein.
    Einen Moment lang hatte Bourne ein Gefühl, als würde die Zeit stillstehen, so als würde der Urwald um sie herum den Atem anhalten. Während der Russe die Zähne zusammenbiss und auf die Beine zu kommen versuchte, schlug Bourne mit der Handkante zu und brach ihm die Knochen in der ausgekugelten Schulter. Der Russe stöhnte vor Schmerz, doch gleichzeitig schmetterte er seinem Gegner den Gewehrkolben in die Seite.
    Auf sein AK-47 gestützt, rappelte er sich hoch und stolperte zu den Büschen hinüber, in denen Bourne lag. Er richtete seine Waffe auf ihn, doch Bourne traf ihn mit einem blitzschnellen Tritt gegen das Knie. Im Fallen drückte der Mann ab, doch die Kugeln gingen in die Baumkronen hinauf, und im nächsten Augenblick regneten Blätter und Zweige auf sie herab. Der Russe holte erneut mit dem Gewehr aus, doch Bourne war schon bei ihm und brach ihm mit einem kräftigen Handkantenschlag das Schlüsselbein. Mit der anderen Hand traf er ihn mit solcher Wucht im Gesicht, dass er ihm das Nasenbein
ins Gehirn rammte. Als der Mann tot zu Boden ging, riss ihm Bourne das Sturmgewehr aus den Händen. Er sah die Tätowierung an seinem Hals – eine Schlange, die sich um einen Dolch wand. Dieses Tattoo hatte sich der Mann mit Sicherheit im Gefängnis machen lassen, was wiederum bewies, dass er für die Mafia arbeitete.
    Bourne befreite sich aus den Lianen, in denen er sich verfangen hatte, als er eine kehlige Stimme hinter sich hörte.
    »Lass die Waffe fallen«, sagte der Mann in typischem Moskauer Russisch.
    Bourne drehte sich langsam um und sah sich seinem zweiten Verfolger gegenüber.
    »Fallen lassen, hab ich gesagt«, knurrte der Russe. Er war ebenfalls mit einem AK-47 bewaffnet, das er auf Bournes Bauch richtete.
    »Was willst du?«, sagte Bourne.
    »Du weißt genau, was ich will«, erwiderte der Russe. »Und jetzt lass die Waffe fallen und gib ihn mir.«
    »Was soll ich dir geben? Sag mir einfach, was du willst, dann gebe ich es dir.«
    »Ich will den Ring.

Weitere Kostenlose Bücher