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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Aber zuerst lässt du das Gewehr meines Partners fallen.« Er zeigte mit dem Lauf seiner Waffe kurz zu der Stelle, wo der andere lag. »Komm schon, du Scheißkerl. Sonst schieße ich dir zuerst ein Bein weg, dann das andere, und wenn das immer noch nicht reicht … nun, du weißt ja, was das für Schmerzen sind, wenn man eine Kugel in den Bauch bekommt und langsam verblutet.«
    »Das mit deinem Partner, das tut mir leid«, sagte Bourne, während er das AK-47 fallen ließ.
    Es war ein reiner Reflex – der Russe konnte nicht anders, als kurz zu seinem toten Kameraden hinüberzublicken. Gleichzeitig senkte sich sein Blick kurz, als Bourne das Gewehr fallen ließ. In diesem Augenblick schleuderte Bourne die Liane, von der er sich gerade befreit hatte, nach vorne – sie schlang sich dem Russen um den Hals, und Bourne zog ihn mit einem kräftigen Ruck zu sich und rammte ihm die Faust in den Solarplexus. Der Russe krümmte sich, und Bourne hämmerte ihm beide Fäuste in den Nacken.
    Der Mann ging zu Boden, und Bourne hockte sich zu ihm und drehte ihn auf den Rücken. Immer noch benommen, rang der Russe nach Luft, und Bourne schlug ihm mehrmals mit der Hand ins Gesicht, um ihn ganz zu sich zu bringen. Dann drückte er ihm mit seinem ganzen Gewicht ein Knie gegen das Brustbein.
    Der Mann starrte ihn mit weit aufgerissenen blauen Augen an. Sein Gesicht war unnatürlich gerötet, und Blut lief ihm aus dem Mundwinkel.
    »Warum hat dich Leonid geschickt?«, fragte Bourne auf Russisch.
    Der Mann blinzelte. »Wer?«
    »Stell dich nicht dumm.« Bourne drückte noch fester zu, und der Mann stöhnte vor Schmerz. »Du weißt genau, wen ich meine. Leonid Arkadin.«
    Einen Moment lang starrte ihn der Russe schweigend an. Dann begann er trotz seiner misslichen Lage zu lachen. »Das glaubst du?« Er lachte, dass ihm die Tränen kamen. »Dass ich für diesen Scheißkerl arbeite?«
    Die Antwort des Russen kam zu spontan, zu unerwartet, um gelogen zu sein. Außerdem – warum sollte
er lügen? Bourne überlegte einen Augenblick. »Wenn es nicht Arkadin ist«, sagte er schließlich, »wer dann?«
    »Ich gehörte zur Kazanskaja.« Der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören; auch das wirkte absolut echt.
    »Dann hat dich also Maslow geschickt.« Vor nicht allzu langer Zeit hatte Bourne den Chef der Kazanskaja unter nicht sehr erfreulichen Umständen kennengelernt.
    »Genau genommen«, sagte der Russe, »arbeite ich für Wjatscheslaw Germanowitsch Oserow.«
    »Oserow?« Bourne hatte den Namen noch nie gehört. »Wer ist das?«
    »Der Operationschef. Wjatscheslaw Germanowitsch plant alle Aktionen der Kazanskaja, während sich Maslow darum kümmert, uns die Regierung vom Leib zu halten.«
    »Okay, dann arbeitest du also für diesen Oserow. Was war so lustig daran, dass ich gesagt habe, Arkadin hätte dich geschickt?«
    Die Augen des Russen sprühten Funken. »Du hast ja keine Ahnung, wovon du redest. Oserow und Arkadin hassen sich wie die Pest.«
    »Warum?«
    »Das ist eine ganz alte Feindschaft.« Er spuckte Blut. »Befragung beendet?«
    »Warum sind sie Feinde?«
    Der Russe grinste ihn mit blutigen Zähnen an. »Verdammt, steig endlich von meiner Brust runter.«
    »Aber sicher«, sagte Bourne, stand auf, schnappte sich das Gewehr des Russen und knallte ihm den Kolben gegen die Schläfe.

DREI
    »Ich hätte es wissen müssen«, sagte Soraya.
    Delia sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an. »Was meinst du?«
    »Dass mich eine unverbesserliche Pokerspielerin wie du zur besten Pokerrunde im ganzen Viertel schleppt.«
    Delia lachte, während Reese Williams sie über den Flur führte, dessen Wände mit Gemälden und Fotos von afrikanischen Wildtieren geschmückt waren, hauptsächlich Elefanten.
    »Ich habe schon von diesem Haus gehört«, sagte Soraya zu Reese Williams, »aber es ist das erste Mal, dass Delia mich mitnimmt.«
    »Sie werden es nicht bereuen«, gab Reese Williams zurück, »das verspreche ich Ihnen.«
    Sie befanden sich in einem Sandsteinhaus in der Nähe des Dupont Circle. Reese Williams war die starke rechte Hand von Polizeipräsident Lester Burrows; sie war in vielem für ihn unverzichtbar, nicht zuletzt aufgrund ihrer guten Verbindungen in die höheren Kreise der Washingtoner Politik.
    Williams öffnete die Doppeltür zur Bibliothek, die zur Spielhölle umfunktioniert worden war, mit einem grünen Spieltisch, bequemen Stühlen für sechs Personen
und aromatischem Zigarrenrauch in der Luft. Als sie eintraten, war

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