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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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geschützt, das versichere ich Ihnen.«
    »Ihr kennt euch?«
    »Ja, ich habe ihn gekannt«, antwortete Bourne. »Er ist gestern gestorben.«
    Das Gesicht des alten Mannes verhärtete sich jäh. »Wie?«
    »Er wurde von einem Mann erschossen, den Jalal Essai angeheuert hatte.«
    Don Herrera wandte sich ihm abrupt zu. Seine Wangen nahmen wieder Farbe an. »Essai?«
    »Er hat es auf genau dasselbe abgesehen wie Severus Domna.«
    »Er ist nicht mehr bei der Organisation?«
    »Nein.« Bourne spürte, wie das Messer langsam zurückgezogen wurde.
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte der alte Mann.
    »Sie waren bestimmt stolz auf Diego.«
    Don Herrera sagte nichts, und Bourne winkte dem Kellner und bestellte zwei Kaffee. Als die Tasse vor Don Herrera auf den Tisch gestellt wurde, rührte er etwas Zucker hinein und nahm einen Schluck. Der Geschmack ließ ihn zusammenzucken.
    »Ich kann es nicht erwarten, heim nach Sevilla zu kommen«, sagte er und sah Bourne in die Augen. »Bevor Sie abfliegen, muss ich Ihnen noch etwas sagen. Ich habe Ottavio im Arm gehalten, wenn ich seine Mutter besuchte. Ihr Name ist Tanirt, und sie lebt in Tineghir.« Er hielt inne und sah Bourne forschend an. »Dorthin wollen Sie doch, nicht wahr?«, fragte er, nun wieder mit dem listigen Blick, den Bourne von ihm kannte.
    Bourne nickte.
    »Seien Sie sehr vorsichtig, Señor. Tineghir ist das Zentrum von Severus Domna. Dort wurde die Organisation aufgebaut, in erster Linie von Jalal Essais Familie. Doch als Jalals Bruder Severus Domna den Rücken kehrte und nach Bali ging, waren die Essais gespalten.«
    Das muss Hollys Vater gewesen sein , dachte Bourne.
    »Benjamin El-Arian, dessen Familie es auf die Macht der Essais abgesehen hatte, nutzte die Spaltung, um seinen Einfluss zu vergrößern. Soweit ich weiß, führt er die Organisation schon seit Jahren an.«
    »Dann herrscht jetzt also Krieg zwischen Essai und El-Arian.«
    Don Fernando nickte. »Nach allem, was ich weiß, nimmt es Severus Domna nicht einfach so hin, wenn ein Mitglied der Gruppe den Rücken kehrt.« Er trank seinen Kaffee aus. »Aber zurück zu Tanirt. Ich kenne sie schon sehr lange. Sie ist in vieler Hinsicht die Frau, die mir von allen immer am nächsten gestanden hat, einschließlich meiner verstorbenen Frau.«
    »Ich denke, ich sollte es wissen, wenn sie Ihre Geliebte ist.«
    Der alte Mann lächelte. »Tanirt ist ein besonderer Mensch, aber das werden Sie selbst feststellen, wenn Sie
mit ihr sprechen.« Er beugte sich vor. »Escúchame, Señor, sie ist der erste Mensch, den Sie treffen sollten, wenn Sie in Marokko ankommen.« Er kritzelte etwas auf ein Stück Papier. »Rufen Sie sie an, wenn Sie ankommen. Sie wird sie erwarten. Ihr Rat wird Ihnen nützlich sein, da bin ich mir sicher. Sie sieht immer alle Seiten einer Situation.«
    »Kann es sein, dass sie einst Gustavo Morenos Geliebte war und jetzt die Ihre ist?«
    »Wenn Sie ihr begegnen, werden Sie alles verstehen«, sagte Don Fernando. »Aber eines kann ich Ihnen sagen. Tanirt ist niemandes Geliebte. Sie ist einfach sie selbst. Es gibt keinen Mann, der sie auf diese Weise besitzt. Sie ist …« Er blickte einen Moment zur Seite. »… frei wie der Wind.«
     
    Dimitri Maslow reagierte auf die Nachricht, dass Oberst Boris Karpow sich im Friseursalon Metropol die Haare schneiden lassen würde, mit vorsichtigem Optimismus. Karpow, der ebenfalls ein vorsichtiger Mann war, ging nie zweimal hintereinander zum selben Friseur.
    Maslow ließ Oserow rufen, doch er erfuhr, dass Oserow am Tag zuvor Moskau verlassen hatte. Eigentlich hatte Maslow ihn ohnehin nur behalten, um Arkadin zu ärgern, für den er so etwas wie väterliche Liebe empfand und den er gleichzeitig hasste wie ein enttäuschter Vater seinen abtrünnigen Sohn. Aber seit Oserows schmachvoller Niederlage in Bangalore war der Mann völlig nutzlos für Maslow.
    »Wo ist er hin?«, fragte Maslow Oserows Assistenten. Sie befanden sich in einem der Büros, von Maslows Leuten umgeben.
    »Nach Tineghir«, sagte der Assistent und leckte sich über die trockenen Lippen. »Marokko.«
    »Was will er in Marokko?«
    »Er … er hat es mir nicht gesagt.«
    »Hast du nicht versucht, es herauszufinden?«
    »Wie hätte ich das machen sollen?«
    Maslow zog seine Makarow und schoss dem Assistenten zwischen die Augen. Dann wandte er seinen wütenden Blick jedem einzelnen seiner Männer zu. Diejenigen, die ihm am nächsten standen, wichen einen Schritt zurück, wie von einem unsichtbaren Schlag

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