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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mächtiges Gefühl, Hass macht kluge
Menschen dumm, oder zumindest weniger wachsam. Vielleicht habe ich Arkadins Achillesferse gefunden .
    Fürs Erste hatte er genug gelesen. Er schloss die Kassette, steckte das Buch ein und läutete, um zu signalisieren, dass er fertig war. Auf den ersten Blick wirkte es seltsam, dass Perlis eine so altmodische Methode gewählt hatte, um das festzuhalten, was er offenbar als wichtig betrachtete, doch wenn man es recht bedachte, war es durchaus nachvollziehbar. Elektronische Medien waren allzu angreifbar durch Hacker, also waren handschriftliche Notizen immer noch das Sicherste. Hier in einem Bankschließfach war das Buch auch noch absolut sicher aufbewahrt, und wenn es sein musste, konnte man es mit einem Streichholz vernichten. Solche einfachen Mittel waren gerade in diesen Hightech-Zeiten der beste Schutz gegen Computerhacker, die selbst in die sichersten Netzwerke eindrangen und auch gelöschte Daten wiederherstellen konnten.
    Diego Herrera zog den Vorhang zur Seite, nahm die Metallkassette und brachte sie in ihr nummeriertes Fach zurück. Dann schlossen die beiden Männer das Fach mit ihren Schlüsseln ab.
    »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten«, sagte Bourne, als sie den Tresorraum verließen.
    Diego sah ihn erwartungsvoll, aber unverbindlich an.
    »Mir ist jemand hierher gefolgt. Er ist in der Bank und wartet darauf, dass ich zurückkomme.«
    Diego lächelte. »Kein Problem. Ich bringe Sie zu der Tür für Kunden, die besondere Diskretion benötigen.« Sie waren fast bei seinem Büro, als ein besorgter Ausdruck auf sein Gesicht trat. »Was glauben Sie denn, warum Ihnen der Mann folgt?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Bourne, »obwohl ich solche Leute offenbar anziehe wie die Fliegen.«
    Diego lachte leise. »Noah hat oft etwas Ähnliches gesagt.«
    Bourne erkannte, dass Diego Herrera gern gewusst hätte, ob er für Perlis’ Organisation arbeitete, doch er war so diskret, nicht direkt danach zu fragen. Diego wurde ihm immer sympathischer, genauso wie sein Vater, doch das war noch kein Grund, ihm die Wahrheit zu sagen. Er nickte, wie als stumme Antwort auf Diegos unausgesprochene Frage.
    Diego breitete die Hände aus. »Ich stehe Ihnen zu Diensten, Señor Stone«, bot er höflich an.
    »Ich muss diesen Mann irgendwie aus der Bank bringen, bevor ich gehe. Ein Feueralarm wäre genau das Richtige.«
    Diego nickte. »Kein Problem.« Er hob einen Finger. »Unter der Bedingung, dass Sie morgen Abend zu mir nach Hause kommen.« Er gab Bourne eine Adresse in Belgravia. »Wir haben gemeinsame Freunde, da wäre es doch unhöflich, Ihnen nicht meine Gastfreundschaft anzubieten.« Er lächelte und zeigte seine ebenmäßigen weißen Zähne. »Wir essen eine Kleinigkeit, und wenn Sie Lust auf ein kleines Spielchen haben, könnten wir noch in den Vesper-Klub in der Fulham Road gehen.«
    Diego hatte eine Art, die Initiative zu ergreifen, die mehr von praktischen als von egoistischen Motiven geleitet schien – auch das ganz wie sein Vater. Es entsprach auch den Informationen, die Bourne vor einigen Wochen im Internet gesammelt hatte, doch der Vesper-Klub, ein Kasino, zu dem nur betuchte Mitglieder Zutritt hatten, die gern um hohe Einsätze spielten, passte
irgendwie nicht ganz dazu. Bourne merkte sich diese kleine Ungereimtheit und wandte sich dann dem Problem zu, das es zuerst zu lösen galt.
     
    Der Feueralarm ging los. Bourne und Diego Herrera beobachteten, wie die Sicherheitsleute rasch und systematisch alle Anwesenden durch die Eingangstür hinausführten, darunter auch Bournes Verfolger.
    Bourne verließ das Haus durch den Seiteneingang, und während die Bankkunden aufgeregt auf dem Bürgersteig hin und her liefen, erspähte er seinen Beschatter in der Menge. Der Mann behielt den Haupteingang im Auge und wartete darauf, dass Bourne auftauchte.
    Bourne schlüpfte durch die Menge hindurch, die immer größer wurde, da nun auch neugierige Passanten und Autofahrer stehen blieben, um zu sehen, was los war. Bourne pirschte sich von hinten an seinen Verfolger heran, bis er dicht hinter ihm war. »Geh geradeaus, Richtung Fleet Street«, forderte er ihn auf und drückte dem Mann einen Fingerknöchel in den Rücken. »Bei dem Lärm achtet keiner auf eine schallgedämpfte Pistole.« Er schlug dem Mann mit dem Handballen gegen den Hinterkopf. »Hab ich gesagt, dass du dich umdrehen sollst? Jetzt geh schon.«
    Der Mann tat, was Bourne verlangte. Er hielt sich am Rand der Menge und

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