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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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schritt nun etwas schneller die Middle Temple Lane hinunter. Er hatte breite Schultern, einen dunkelblonden Bürstenschnitt, ein leeres, ausdrucksloses Gesicht mit einer rauen Haut, wie von einer Allergie oder als wäre er jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt gewesen. Bourne wusste, dass der Mann früher oder später etwas versuchen würde. Ein
Managertyp kam ihnen entgegen, in ein Handygespräch versunken, und Bourne spürte, wie der Kerl mit dem Bürstenschnitt sich leicht zu ihm hinüberbeugte, ehe er absichtlich gegen den Manager stieß. Mit dem Schwung der Bewegung wollte er sich zu Bourne umdrehen, den rechten Arm gebeugt und die Finger zur Faust geballt, als Bourne ihm mit der Schuhsohle in die Kniekehle trat. Fast gleichzeitig packte er den rechten Arm des Mannes wie in einem Schraubstock und brach ihm den Knochen.
    Der Mann ging zu Boden und stöhnte vor Schmerz. Als Bourne sich hinunterbeugte, um ihn hochzuheben, wollte ihm der Mann das Knie zwischen die Beine rammen, doch Bourne wich rasch aus, und das Knie traf ihn zwar schmerzhaft, aber harmlos am Oberschenkel.
    In diesem Augenblick bemerkte Bourne ein Auto, das in der falschen Fahrtrichtung auf ihn zuraste, zu schnell, um rechtzeitig anhalten zu können. Er warf den Mann vor das Auto, stieg auf seine Schulter und sprang über die Motorhaube. Die Reifen quietschten, als der Fahrer auf die Bremse trat. Als Bourne auf das Autodach sprang, schlugen Kugeln durch das Dach, doch er glitt bereits über den Kofferraum hinunter.
    Hinter sich hörte er einen dumpfen Aufprall, als das Auto den Mann niederstieß, dann stieg ihm der Geruch von verbranntem Reifengummi in die Nase. Er riskierte einen Blick über die Schulter zurück und sah zwei Männer, mit Pistolen bewaffnet, aus dem Auto springen. Als sie sich ihm zuwandten, strömte bereits die Menschenmenge herbei, die sich vor der Bank versammelt hatte, mit aufgeregten Stimmen und klickenden Handykameras, sodass die beiden Männer aufgehalten
wurden. Inzwischen kamen auch neugierige Passanten von der Fleet Street herbeigeeilt. Und wenige Augenblicke später hörte man bereits das an- und abschwellende Geheul von Polizeisirenen. Bourne schlängelte sich mitten durch die Menge, bog in die Fleet Street ein und tauchte unbemerkt in der Stadt unter.

SECHS
    »Ich habe ihn aus dem Visier verloren«, sagte Frederick Willard.
    »Das ist dir doch schon öfter passiert«, meinte Peter Marks, um ihn aufzumuntern.
    »Diesmal ist es anders«, versetzte Willard schroff. Er trug einen konservativ geschnittenen Anzug, ein blaues Hemd mit weißem Kragen und Manschetten und eine marineblaue Fliege mit weißen Tupfen. »Wenn wir nicht sehr auf Draht sind, kann das zum Dauerzustand werden.«
    Nachdem Marks dem wiederbelebten Treadstone-Projekt beigetreten war, hatte er schnell festgestellt, dass Willard – obwohl er nicht mehr der Jüngste war – immer noch über eine erstaunliche Energie verfügte. Der Mann war schon über sechzig, doch er war immer noch schneller auf den Beinen als die Hälfte der CI-Agenten, und was das Denkvermögen betraf – seine Fähigkeit, ein Problem zu analysieren und die beste Lösung zu finden –, so hielt ihn Marks für genauso gut wie Alex Conklin, den Gründer von Treadstone. Darüber hinaus besaß er die unheimliche Gabe, die Schwachstellen seiner Feinde aufzuspüren und sie bestmöglich auszunutzen. Marks zweifelte nicht daran, dass Willard
eine gewisse sadistische Ader hatte, doch das erstaunte ihn nicht weiter, weil er längst wusste, dass es in diesem Geschäft von Sadisten, Masochisten und vielen anderen Absonderlichkeiten nur so wimmelte. Marks hatte die Erfahrung gemacht, dass es darauf ankam, die Eigenheiten und Macken der Leute herauszufinden, bevor sie sie dazu einsetzten, einem zu schaden.
    Sie saßen auf einem Sofa in der Empfangshalle eines geschlossenen Klubs, zu dem, wie es aussah, nur Männer zugelassen waren. Es war Oliver Liss, der sie hierherbestellt hatte.
    »Dieser Monition-Klub«, sagte Marks, während er sich zum hundertsten Mal umblickte. »Was zum Teufel soll das sein?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Willard gereizt. »Ich hab mich den ganzen Tag mit der Frage beschäftigt, aber absolut nichts gefunden.«
    »Es muss doch irgendwas geben. Wem gehört denn das Haus überhaupt?«
    »Irgendeiner Holding in Grenada«, antwortete Willard und brummte verächtlich. »Wahrscheinlich eine Briefkastenfirma. Die Leute, die dahinterstecken, wollen offensichtlich verborgen

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