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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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immer wieder die gleichen Punkte einzutrichtern, als wäre Arkadin ein Fünfjähriger, der von nichts eine Ahnung hatte.
    Es gab nicht viele, die es gewagt hätten, Oserow zu unterbrechen, doch Tracy tat es. Als sie das Café betrat, sah sie Arkadin und kam wie selbstverständlich an ihren Tisch. »Also, das ist ja … hallo, freut mich, Sie hier zu sehen«, sagte sie in ihrem feinen englischen Akzent.
    Oserow hielt in seinem Vortrag inne und sah sie so finster an, dass die meisten Leute zu Stein erstarrt wären. Tracys Lächeln wurde nur noch breiter, und sie nahm sich einen Stuhl vom Nachbartisch. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?« Sie nahm Platz und bestellte einen Kaffee, bevor einer der beiden Männer auch nur ein Wort herausbrachte.
    Als der Kellner weg war, verdunkelte sich Oserows Gesicht bedrohlich. »Hören Sie, ich weiß nicht, wer Sie sind oder was Sie wollen, aber wir sind gerade in einer wichtigen Besprechung.«
    »Das habe ich gesehen«, entgegnete Tracy ruhig und winkte mit der Hand ab. »Machen Sie ruhig weiter, achten Sie gar nicht auf mich.«
    Oserow schob seinen Stuhl mit einem hässlich kratzenden Geräusch zurück. »He, ich hab gesagt, Sie sollen verschwinden.«
    »Beruhige dich«, wandte Arkadin ein.
    »Und du halt die Klappe.« Oserow stand auf und beugte sich über den Tisch. »Wenn Sie nicht sofort gehen  – in dieser verdammten Sekunde –, dann schmeiße ich Ihren hübschen kleinen Arsch raus.«
    Tracy sah ihn an, ohne mit der Wimper zu zucken. »Sie brauchen nicht ausfällig zu werden.«
    »Sie hat recht, Oserow. Ich bringe sie …«
    Doch in diesem Augenblick griff Tracy nach dem Ende von Oserows Krawatte, die in ihren Kaffee einzutauchen drohte, und Oserow packte sie am Mantelkragen und riss sie hoch. Ihre Seidenbluse zerriss, und sofort waren die Blicke der Gäste und des Personals auf sie gerichtet. Sie sollten ihre Mission möglichst unauffällig durchführen, und Oserow verdarb gerade die ganze Strategie.
    Arkadin stand ebenfalls auf. »Lass sie los«, sagte er leise. Doch Oserow dachte nicht daran, und so fügte Arkadin noch leiser hinzu: »Lass sie los, sonst steche ich dich auf der Stelle ab.«
    Oserow sah auf die Spitze des Springmessers hinunter, das Arkadin genau auf seine Leber richtete. Sein Gesicht verdunkelte sich noch mehr, und etwas Böses funkelte in seinen harten Augen.
    »Das werde ich mir merken«, sagte er in einem unheimlichen Ton, als er sie schließlich losließ.
    Er starrte immer noch Tracy ins Gesicht, sodass man nicht hätte sagen können, mit wem Oserow sprach, aber Arkadin vermutete, dass er sie beide meinte. Bevor Schlimmeres passieren konnte, ging Arkadin um den Tisch herum, nahm Tracy am Ellbogen und geleitete sie hinaus.
    Der Schneefall war noch dichter geworden, sodass ihre Haare und ihre Schultern fast augenblicklich weiß waren.
    »Also, das war interessant«, meinte sie.
    Arkadin musterte sie aufmerksam, doch er sah keine Angst in ihrem Gesicht. »Sie haben sich da einen schlimmen Feind gemacht, fürchte ich.«
    »Gehen Sie wieder hinein«, sagte Tracy, so als hätte sie ihn gar nicht gehört. »Ohne Mantel werden Sie hier draußen erfrieren.«
    »Ich glaube, Sie verstehen nicht …«
    »Kennen Sie das Doma?«
    Er blinzelte. Hörte sie denn nie zu, wenn man ihr etwas sagen wollte? Doch sie schien auf einer Welle zu schweben, die ihn immer weiter vom vertrauten Ufer wegtrug. »Das Restaurant an der Uferpromenade? Das kennt jeder.«
    »Heute Abend, acht Uhr.« Sie strahlte ihn mit ihrem typischen Lächeln an und ließ ihn vor dem Café im Schnee stehen, unter dem finsteren Blick von Oserow.
     
    Das Mädchen, das er für Tracy gehalten hatte, war längst weg, doch Arkadin konnte immer noch ihre schmalen Fußabdrücke im Sand erkennen. Im Wasser schwammen schillernde Quallen. In der Ferne tönte aus dem Lautsprecher eines Radios ein Ranchera, ein mexikanisches Lied, das die Sängerin mit trauriger Stimme wiedergab. Die Quallen schienen sich zur Musik zu wiegen. Es wurde dunkel, der schwarze sternenübersäte Himmel senkte sich über ihm herab. Arkadin ging zurück ins Kloster und zündete ein paar Kerzen an, statt das Licht einzuschalten. Er hörte Musik aus dem Radio, statt den Fernseher anzumachen. Praktisch über Nacht hatte er das mexikanische Lebensgefühl verinnerlicht.
     
    Langsam verstehe ich, warum Arkadin und Oserow Todfeinde sind , dachte Bourne, als er von Perlis’ Tagebuch aufblickte. Hass ist ein

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