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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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erklärte Bourne. »Er hatte irgendetwas gegen sie in der Hand. Was war es?«
    »Ich … ich weiß es nicht«, sagte Diego mit zittriger Stimme.
    »Sie müssen es mir sagen, Diego. Es ist wirklich wichtig.«
    »Warum? Warum ist das so wichtig? Tracy ist tot – sie und Holly sind beide tot. Und jetzt auch noch Noah. Sollte man sie nicht in Frieden lassen?«
    Bourne machte einen Schritt auf ihn zu. »Aber Arkadin lebt noch«, sagte er leise, aber drohend. »Er war für Tracys Tod verantwortlich. Und Ihr Freund Noah hat Holly ermordet.«
    »Nein!«, protestierte Diego. »Sie irren sich, das ist unmöglich …«
    »Ich war dabei, als es passierte, Diego. Noah hat sie über eine steile Treppe hinuntergestoßen, vor einem Tempel im Osten von Bali. Das ist eine Tatsache, mein Freund, und kein Märchen, wie Sie es mir hier erzählen.«
    »Ich muss was trinken«, stieß Diego mit dünner, heiserer Stimme hervor.
    Bourne nahm ihn am Ellbogen und führte ihn zu der kleinen Bar im hinteren Bereich der Empire Suite. Diego wankte steifbeinig hinüber, als wäre er schon betrunken. Er ließ sich auf einen Hocker sinken und bestellte einen doppelten Whisky – er brauchte offenbar etwas Stärkeres als seinen Sherry. Er kippte den Whisky in drei kräftigen Schlucken hinunter und bestellte sofort noch einen. Er hätte das Glas genauso schnell geleert wie das erste, wenn Bourne es ihm nicht aus der zittrigen Hand genommen und auf die schwarze Granittheke der Bar gestellt hätte.
    »Noah hat Holly umgebracht«, murmelte Diego in sich zusammengesunken und starrte in die bernsteinfarbenen Tiefen des Whiskys, in die Vergangenheit, von
der er geglaubt hatte, sie zu kennen. »Was für ein verdammter Albtraum.«
    Man sah Diego an, wie bestürzt er war. Er war hier ganz offensichtlich mit Dingen konfrontiert, die nicht zu seiner Welt gehörten – und das ließ vermuten, dass er in die Waffengeschäfte seines Vaters nicht eingeweiht war. Genauso wenig schien er zu wissen, womit Noah sein Geld verdient hatte.
    Er drehte abrupt den Kopf und sah Bourne an. »Warum? Warum sollte er so etwas tun?«
    »Er wollte etwas, das sie hatte. Offenbar hat sie es ihm nicht freiwillig gegeben.«
    »Und deswegen hat er sie umgebracht ?«, fragte Diego verständnislos. »Was für ein Mensch tut denn so etwas?« Er schüttelte langsam und traurig den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand ihr etwas antun könnte.«
    Bourne fiel auf, dass Diego nicht gesagt hatte: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Noah ihr etwas antun könnte . »Noah war offenbar nicht der Mensch, für den Sie ihn gehalten haben«, sagte Bourne. Und Tracy auch nicht , hätte er beinahe hinzugefügt.
    Diego schnappte sich das Glas und kippte den zweiten Doppelten hinunter. »Großer Gott«, flüsterte er.
    »Erzählen Sie mir von euch vier«, forderte Bourne ihn mit sanfter Stimme auf.
    »Ich brauch noch einen Drink.«
    Bourne bestellte ihm diesmal einen einfachen Whisky. Diego griff nach dem Glas wie ein Ertrinkender nach dem Rettungsring. An einem der Tische stand eine Frau in einem glitzernden Kleid mit ihrem Gewinn auf und ging hinaus. Ihr Platz wurde von einem Mann mit
den Schultern eines Footballspielers eingenommen. Eine rundliche ältere Frau mit gefärbten Haarspitzen, die gerade hereingekommen war, setzte sich an den mittleren Tisch. Alle drei Tische waren voll besetzt.
    Diego nahm zwei hastige Schlucke von dem Whisky, dann sagte er mit tonloser Stimme: »Tracy und ich hatten etwas miteinander, nichts Ernstes, wir haben uns auch mit anderen getroffen – oder zumindest sie. Wir haben hin und wieder ein bisschen Spaß gehabt, aber unsere Freundschaft war uns wichtiger.«
    Irgendetwas in seiner Stimme machte Bourne stutzig. »Das ist aber nicht alles, oder?«
    Diegos Gesicht wurde noch trübsinniger, und er blickte zur Seite. »Nein«, sagte er. »Ich habe mich in sie verliebt. Ich wollte das gar nicht«, fügte er hinzu, als wäre es etwas, was man sich aussucht. »Sie hat so toll reagiert, so verständnisvoll. Aber trotzdem …« Er sprach nicht weiter, in seine traurigen Erinnerungen versunken.
    Bourne hielt es für angebracht, einen Schritt weiterzugehen. »Und Holly?«
    Diego schien aus seiner Benommenheit aufzuwachen. »Noah hat sie verführt. Ich habe es kommen sehen. Ich fand es lustig und dachte mir, dass ja nichts dabei wäre. Fragen Sie mich nicht, warum.«
    »Was ist geschehen?«
    Diego seufzte. »Es stellte sich heraus, dass Noah eigentlich auf

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