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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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stundenlang. Das machte Noah am liebsten, wenn er in London war. Wenn ich wusste, dass er kommt, habe ich alles für ihn arrangiert  – seinen Kreditrahmen, die Chips.«
    »Und natürlich die Mädchen.«
    Diego grinste. »Natürlich auch die Mädchen.«
    »Wollte er denn nicht Tracy sehen – und Holly?«
    »Wenn sie hier waren, schon – aber meistens waren sie nicht da.«
    »Ich hab gedacht, ihr vier wart immer zusammen.«
    Diego runzelte die Stirn. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich habe die Bilder in Noahs Wohnung gesehen.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    Bourne spürte die leichte Anspannung in Diegos Haltung. Er stellte zufrieden fest, dass er mit seinen Fragen einen Nerv getroffen hatte.
    Bourne zuckte mit den Schultern. »Ach, gar nichts, es hat nur auf den Fotos so ausgesehen, als hätten Sie vier sich sehr nahegestanden.«
    »Wie ich schon sagte, wir waren Freunde.«
    »Freunde – oder noch ein bisschen mehr?«
    In diesem Augenblick sah Diego auf seine Uhr. »Wenn Sie Lust auf ein Spielchen haben, dann ist es jetzt Zeit, nach Knightsbridge zu fahren.«
     
    Der Vesper-Klub war ein sehr nobles Kasino im noblen Londoner West End. Es war eines dieser diskreten Lokale, die man von der Straße aus kaum bemerkt – das genaue Gegenteil der glamourösen Nachtklubs in New York und Miami Beach, denen diese Art der vornehmen Zurückhaltung völlig fremd ist.
    Drinnen fand man butterweiche Ledersitzbänke im Restaurantbereich, eine lange gewundene Bar aus Messing und Glas und eine Reihe von Spielzimmern mit viel Marmor, Spiegeln und Steinsäulen mit dorischen Kapitellen. Auf der einen Seite ging es zum elektronischen Spielzimmer, das sich mit seiner lauten Rockmusik und dem Neonlicht an ein jüngeres Publikum richtete.
Bourne warf einen Blick hinein und sah einen Sicherheitsmann auf und ab gehen. Vermutlich nahm die Klubleitung an, dass bei den jüngeren Kunden eher die Gefahr bestand, dass sie sich danebenbenahmen, als bei den älteren und gesetzteren.
    Sie stiegen ein paar Stufen hinunter und kamen in den ruhigeren, aber um nichts weniger aufwendig gestalteten Spielbereich, wo man das übliche Programm vorfand: Bakkarat, Roulette, Poker, Blackjack. Man hörte das Gesumm von getätigten Einsätzen, das Kreisen des Rouletterads, die Stimmen der Croupiers und dazwischen immer wieder das Klimpern von Gläsern. Sie schlängelten sich zu einer grünen Tür durch, die von einem breitschultrigen Mann im Smoking bewacht wurde. Als er Diego sah, lächelte er und nickte respektvoll.
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Herrera?«
    »Ganz gut, Donald.« Er zeigte auf seinen Begleiter. »Das ist mein Freund Adam Stone.«
    »Guten Abend, Sir.« Donald öffnete die Tür, die nach innen aufging. »Willkommen in der Empire Suite des Vesper-Klubs.«
    »Hier hat Noah immer gern am Pokertisch gesessen«, erklärte Diego. »Nur hohe Einsätze, nur sehr gute Spieler.«
    Bourne betrachtete die dunklen Wände, den Marmorboden, die drei nierenförmigen Tische und die konzentrierten Gesichter der Männer und Frauen an dem grünen Spieltisch, die ihre Karten analysierten, ihre Gegner einschätzten und schließlich ihre Einsätze machten. »Ich habe nicht gewusst, dass Noah es sich leisten konnte, um so hohe Einsätze zu spielen.«
    »Das Geld habe ich für ihn investiert.«
    »War das nicht riskant?«
    »Nicht bei Noah.« Diego grinste. »Im Pokern war er ein absolutes Ass. Nach spätestens einer Stunde hatte ich mein Geld zurück, und einen netten Gewinn noch dazu. Damit habe ich dann gespielt. Es war ein gutes Geschäft für uns beide.«
    »Waren die Mädchen auch hier?«
    »Welche Mädchen?«
    »Tracy und Holly«, sagte Bourne geduldig.
    Diego wirkte nachdenklich. »Ein- oder zweimal, glaube ich.«
    »Sie erinnern sich nicht?«
    »Tracy hat gern gespielt, Holly nicht.« Diego zuckte mit den Achseln, um zu überspielen, wie unangenehm ihm das Thema war. »Aber das wissen Sie ja sicher selbst.«
    »Tracy war keine Spielerin«, erwiderte Bourne und bemühte sich, nicht vorwurfsvoll zu klingen. »Sie hat ihre Arbeit gehasst, weil sie da fast jeden Tag alles aufs Spiel setzen musste.«
    Diego sah ihn bestürzt an, oder war da Angst in seinen Augen?
    »Sie hat für Leonid Arkadin gearbeitet«, fuhr Bourne fort. »Aber das wissen Sie ja sicher schon.«
    Diego leckte sich über die trockenen Lippen. »Also, davon hatte ich keine Ahnung.« Er sah aus, als wolle er sich setzen. »Aber wie … wie ist das möglich?«
    »Arkadin hat sie erpresst«,

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