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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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amerikanischen Ehemann.«
    »Warum hätte sie ausgerechnet Sie anrufen sollen? Sie kennt sich in Regierungskreisen aus. Warum nicht den Generalkonsul persönlich?«
    »Der war nicht da. Aber ich.«
    »Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber Sie sind nicht sein Stellvertreter.«
    »Sie haben Recht. Außerdem könnte jeder in der Zentrale nachfragen und feststellen, dass es gar keinen solchen Anruf gegeben hat.«
    Catherine Staples runzelte die Stirn und lehnte sich dann vor. »Es gibt eine Möglichkeit, wenn Sie bereit sind, die Lüge ein wenig weiter auszuspinnen.«
    »Wie denn?«
    »Eine Frau hat Sie auf der Garden Road angesprochen, als Sie das Konsulat verließen. Sie hat Ihnen nicht sehr viel gesagt, aber es reichte aus, Sie zu beunruhigen, und sie
wollte nicht hereinkommen, weil sie Angst hatte. Sie ist die beunruhigte Frau, die ihren verschwundenen amerikanischen Mann sucht. Sie könnten sie sogar beschreiben.«
    »Fangen Sie mit der Beschreibung an«, sagte Nelson.
     
    Lin Wenzu saß vor McAllisters Schreibtisch und las aus seinem Notizbuch vor, während der Staatssekretär zuhörte. »Obwohl die Beschreibung etwas abweicht, sind die Unterschiede geringfügiger Natur und lassen sich leicht erklären. Zurückgekämmtes Haar und ein Hut darauf, kein Makeup, flache Schuhe, damit sie kleiner wirkt, aber nicht viel – das ist sie.«
    »Und sie hat behauptet, kein Name in dem Telefonbuch sei der ihres so genannten Vetters?«
    »Ein Vetter mütterlicherseits. Gerade so weit hergeholt und doch so deutlich, dass es glaubwürdig wirkte. Die Empfangssekretärin meint, sie sei recht befangen, ja ein wenig aufgeregt gewesen. Außerdem hatte sie eine Handtasche bei sich, bei der es sich so offensichtlich um eine Gucci-Imitation handelte, dass die Sekretärin sie für eine Hinterwäldlerin hielt. Freundlich, aber leichtgläubig.«
    »Sie hat einen Namen erkannt«, sagte McAllister.
    »Wenn das der Fall war, warum hat sie dann nicht darum gebeten, den Betreffenden sprechen zu dürfen? So wie die Dinge lagen, durfte sie doch keine Zeit vergeuden.«
    »Sie nahm wahrscheinlich an, dass wir Alarm geschlagen hatten, dass sie das Risiko nicht eingehen durfte, erkannt zu werden, nicht im Konsulatsgebäude.«
    »Ich glaube nicht, dass sie das stören würde, Edward. Mit dem, was sie weiß und was sie durchgemacht hat, könnte sie äußerst überzeugend auftreten.«
    »Mit dem, was sie zu wissen glaubt , Lin. Sicher kann sie gar nichts wissen. Sie wird sehr vorsichtig sein und Angst haben, etwas falsch zu machen. Irgendwo dort draußen ist ihr Mann. Und glauben Sie mir – ich habe die beiden zusammen gesehen –, sie ist sehr darauf bedacht, ihn zu beschützen. Mein Gott, sie hat über fünf Millionen Dollar gestohlen, einfach nur, weil sie annahm – zu Recht –, dass
seine eigenen Leute ihm Unrecht getan hatten. Nach ihrer Vorstellung hatte er das Geld verdient – sie hatten es verdient  – und sollte Washington doch der Teufel holen.«
    »Das hat sie getan?«
    »Havilland hat erlaubt, dass ich Ihnen alles sage. Ja, das hat sie getan und ist damit durchgekommen. Wer sollte denn schon dagegen protestieren? Sie hatte das geheime Washington genau dort, wo sie es haben wollte. Verängstigt und verlegen, und beides bis über beide Ohren.«
    »Je mehr ich erfahre, desto mehr bewundere ich sie.«
    »Sie können sie bewundern, so sehr Sie wollen, aber Sie müssen sie finden .«
    »Weil wir schon gerade vom Botschafter sprechen, wo ist er?«
    »Er isst gerade mit dem kanadischen Hochkommissar zu Mittag.«
    »Wird er ihm alles sagen?«
    »Nein, er wird blinde Unterstützung verlangen mit einem Telefon auf dem Tisch, um London zu erreichen. London wird den Hochkommissar anweisen, alles zu tun, worum Havilland ihn bittet. Das ist alles schon vorbereitet.«
    »Der bringt die Dinge in Bewegung, wie?«
    »Er ist einmalig. Er müsste jetzt jeden Augenblick wiederkommen, tatsächlich hat er sich bereits verspätet.« Das Telefon klingelte, und McAllister nahm ab. »Ja? … Nein, er ist nicht hier. Wer? … Ja, natürlich, ich werde mit ihm sprechen.« Der Staatssekretär legte die Hand über die Sprechmuschel und sagte zu dem Major gewandt: »Das ist unser Generalkonsul. Ich meine, der amerikanische.«
    »Irgendetwas ist passiert«, sagte Lin und erhob sich nervös aus seinem Sessel.
    »Ja, Mr. Lewis, hier spricht McAllister. Ich möchte Ihnen nur sagen, wie dankbar wir Ihnen für alles sind, Sir. Das Konsulat war äußerst

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