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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Treppen? Ich habe keine Lust, einen von diesen verdammten Aufzügen zu benutzen. Wenn die sich überhaupt bewegen, dann wahrscheinlich nur seitlich, und dann sitze ich plötzlich in einem Flugzeug!«
    Die erboste Frau wogte an ihnen vorbei. Zwei von den drei indischen Ehepaaren hatten Schwierigkeiten mit ihren Schlüsseln, aber schließlich gelang es ihnen, die Türen mit ein paar Fußtritten aufzustoßen, und der Mann im roten Pyjama knallte die Tür zu, nachdem er seiner Frau noch nachgerufen hatte: »Das ist wie bei dem Klassentreffen im Club! Richtig schämen muss man sich mit dir, Isabel!«
    329, 327, … 325 . Das Zimmer. Der Korridor war leer.
    Hinter der Tür konnten sie asiatische Musik hören. Das Radio war eingeschaltet, recht laut, und würde beim ersten Klingeln des Telefons noch lauter gedreht werden. Jason zog d’Anjou zurück und sagte leise, gegen die Wand gepresst, zu ihm: »Ich kann mich an keine Gurkhas erinnern und auch nicht an Kundschafter …«
    »Etwas in Ihnen hat sich aber erinnert, Delta«, unterbrach ihn Echo.
    »Vielleicht, aber das ist jetzt nicht wichtig. Jetzt beginnt der Endspurt. Wir lassen unsere Taschen hier draußen. Ich gehe auf die Tür zu, und Sie folgen dicht hinter mir. Halten Sie Ihre Klinge bereit. Aber ich möchte, dass Sie etwas verstehen und gar keinen Fehler machen – werfen Sie nicht, solange Sie nicht unbedingt müssen. Und wenn Sie werfen, dann auf seine Beine. Nicht oberhalb der Gürtellinie.«

    »Sie haben mehr Vertrauen zur Treffsicherheit eines alten Mannes als ich selbst.«
    »Ich hoffe, dass es nicht darauf ankommen wird. Diese Türen bestehen aus hohlem Sperrholz, und Ihr Junge da drinnen hat eine Menge im Kopf. Er denkt jetzt an Strategie, nicht an uns. Woher sollten wir auch wissen, dass er hier ist, und selbst wenn, wie sollten wir so schnell über die Grenze kommen. Und ich will ihn! Ich fange ihn! Fertig?«
    »Ja«, sagte der Franzose, stellte den kleinen Koffer ab und zog den Brieföffner aus dem Gürtel. Er hielt die Klinge mit gespreizten Fingern in der Hand und suchte ihren Schwerpunkt.
    Bourne ließ die Flugtasche zu Boden gleiten und bezog vor Zimmer 325 Position. Er sah zu d’Anjou hinüber. Echo nickte, und Jason sprang auf die Tür zu, den linken Fuß wie eine Ramme vorgestreckt. Die Tür flog nach innen, Holz splitterte, Angeln wurden aus ihren Verankerungen gerissen. Bourne stürzte sich hinein, rollte auf dem Boden aus, und seine Augen huschten gleichzeitig nach allen Richtungen.
    »Arretez!«, brüllte d’Anjou.
    Eine Gestalt kam durch eine innere Tür – der grauhaarige Mann, der Killer ! Jason sprang auf, stürzte sich auf seinen Feind, packte den Mann am Haar, riss ihn nach links, dann nach rechts, schmetterte ihn gegen den Türstock. Plötzlich schrie der Franzose auf, als die Messingklinge des Brieföffners durch die Luft blitzte und sich mit zitterndem Griff in die Wand bohrte. Eine Warnung. »Delta! Nicht! «
    Bourne erstarrte in der Bewegung, sein Opfer war völlig hilflos, von seinem eisernen Handgriff festgehalten.
    »Schauen Sie doch!«, rief d’Anjou.
    Jason trat langsam zurück, die Arme so starr, dass sie den Mann wie ein Schraubstock umklammerten. Er starrte in das ausgemergelte, hagere Gesicht eines sehr alten Mannes mit schütterem grauem Haar.

22.
    Marie lag auf dem schmalen Bett und starrte zur Decke. Die Strahlen der Nachmittagssonne fielen durch die vorhanglosen Fenster und erfüllten den kleinen Raum mit blendendem Licht und zu viel Hitze. Schweiß stand ihr auf dem Gesicht, und die zerfetzte Bluse klebte an ihrer feuchten Haut. Ihre Füße schmerzten von dem morgendlichen Wahnsinn, von dem Spaziergang auf einer halb fertiggestellten Küstenstraße zu einem steinigen Streifen Strand – eigentlich eine Dummheit, aber im Augenblick das Einzige, was sie hatte tun können – sie war im Begriff gewesen, den Verstand zu verlieren.
    Die Straßengeräusche drangen zu ihr herauf, eine fremdartige Kakophonie aus schrillen Stimmen, Fahrradklingeln und den Hupen von Bussen und Lkws. Es war, als hätte man ein überfülltes, hektisches Stück Hongkong aus der Insel herausgerissen und an einen weit entfernten Ort verpflanzt, wo ein breiter Fluss, endlose Felder und dahinter ferne Berge die Stelle von Victoria Harbor und den zahllosen Reihen hoher Bauten aus Glas und Stein einnahmen. In gewissem Sinne hatte sogar eine solche Verpflanzung stattgefunden, überlegte sie. Die Miniaturstadt Tuen Mun war auch ein aus zu

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